Torchwood 3: Langsamer Verfall (German Edition)
Abnehmen anzufangen, und eine, um aufzuhören. Ich glaube, wenn wir Nachforschungen anstellen, werden wir feststellen, dass Marianne auch dort hingegangen ist.“
„Ist sie“, sagte Owen.
Jack blickte ihn interessiert an. „Okay, Sherlock – woher weißt du das?“
„Weil sie eine Broschüre in der Handtasche hatte.“
„Und was hast du in ihrer Handtasche gesucht?“
Owen wirkte beleidigt. „Ich habe nach Hinweisen und so was gesucht.“
„Und was hast du
wirklich
in ihrer Handtasche gesucht?“
Er senkte den Kopf. „Ich wollte sehen, ob sie einen Freund hat oder nicht.“
„Und? Hat sie?“
„Weiß ich nicht. Du kannst in der Handtasche einer Frau nichts finden. Die ist nicht nach logischen Gesichtspunkten organisiert. Ich habe den Prospekt nur zufällig gefunden.“ Er blickte sich um. „Darum sind Frauen keine guten Chirurgen, wisst ihr? Kerle legen ihre Skalpelle und Wundspreizer und alles andere in der richtigen Reihenfolge ab. Sie können dann danach greifen, ohne auch nur hinzusehen. Frauen schmeißen alles wie Kraut und Rüben durcheinander auf das Tablett und wundern sich dann, wenn sie eine Klammer statt einer Pinzette in der Hand haben.“
Gwen blickte zu Toshiko herüber. „Willst du ihm ein neues Arschloch verpassen?“, fragte sie. „Oder soll ich?“
„Er meint das nicht so“, sagte Toshiko, wich aber Gwens Blick aus.
„Wie geht es Marianne?“, fragte Jack. „Ihre Finger sahen ziemlich schlimm aus, und ich habe es nicht einmal richtig gesehen.“
„Ja, und ihr Gesicht sah auch nicht mehr so hübsch aus, nachdem du es mit dem Feuerlöscher umgestaltet hast.“ In Owens Stimme lag ein Unterton voller dunkler Wut, aber Toshiko konnte nicht erkennen, ob sie gegen Jack oder sich selbst gerichtet war. Oder gegen sie beide.
„Wenn ich das nicht gemacht hätte, dann hätte sie an deinem Gesicht geknabbert wie an einem Kebab.“
„Ja, also …“ Owen hielt inne und blickte aus dem Fenster zur entfernten Landzunge hinüber. „Ich musste ihre Finger amputieren“, sagte er endlich. Er sagte es beiläufig, als würde er über das Wetter reden, oder darüber, was gestern Abend im Fernsehen gelaufen war. „Die Verletzungen waren zu groß. Sie hat den Knochen völlig abgenagt. Ich kann sie nicht unter Narkose halten – so viele Betäubungsmittel gibt es in ganz Cardiff nicht. Deshalb habe ich sie in der Zelle angekettet. Eigentlich habe ich sie sogar an die Wand gekettet, damit sie nicht noch mehr von sich selbst auffressen kann. Als ich das letzte Mal nachgesehen habe, versuchte sie den Verband an ihrer Hand mit den Zähnen zu erreichen, so hungrig war sie.“ Toshiko kam es vor, als fixierte er etwas, das viel weiter weg lag als Penarth Head. Sein Gesicht strahlte eine gewisse Härte aus. „Ich erinnere mich, dass ich einst einen Eid abgelegt habe, niemandem Schaden zuzufügen. Bei Marianne bin ich mir nicht sicher, was das überhaupt bedeutet. Was auch passiert, sie wird leiden.“
Jetzt streckte Gwen die Hand aus und berührte Owens. Es war eine fast unbewusste Geste von Mitgefühl und Verständnis. Toshiko hatte auch gerade ihre Hand ausstrecken wollen, doch als sie sah, wie Gwens Hand sich bewegte, hatte sie ihre zurückgezogen. Stattdessen griff sie nach ihrer Serviette, faltete sie und legte sie wieder hin.
„Was ist mit Lucy?“, fragte Gwen. „Du hast sie doch nicht in dieselbe Zelle gesperrt, oder?“
Ianto beantwortete diese Frage. Toshiko hatte fast vergessen, dass er mit ihnen am Tisch saß. „Nein, wir konnten sie in die Zelle neben Mariannes bringen, bevor sie aufgewacht ist.“
„Und ihr Freund?“
„Ich bin zurückgefahren und habe den Tatort geräumt. Es gibt keine Anzeichen mehr, dass dort etwas passiert ist. Ich habe seine Leiche mit in die Basis genommen, sodass Owen eine Autopsie vornehmen kann, wenn er will.“
„Der Spaß hat nie ein Ende“, brummte Owen. „Die Leichen stapeln sich von Tag zu Tag höher. Körperflüssigkeiten und verwesendes Fleisch. Ich würde besser riechen, wenn ich in einer Fish’n’Chips-Bude arbeiten würde. Und die Arbeitszeiten wären besser.“
„Als ich Lucy abgeholt habe, hatte sie eine böse Schramme am Kopf“, fuhr Ianto fort, nachdem er höflich gewartete hatte, bis Owen seinen Satz beendete. „Aber sie ist sehr schnell, bereits auf dem Weg in die Zelle, wieder verheilt. Es würde mich nicht überraschen, wenn das, was diese Frauen beeinflusst, ihre Verletzungen schneller verheilen ließe.“
„Wir
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