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Torchwood 3: Langsamer Verfall (German Edition)

Torchwood 3: Langsamer Verfall (German Edition)

Titel: Torchwood 3: Langsamer Verfall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lane
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„Sutherland & Rhodes International, McGilvray R&D, Rouse & Patrick Financial … ah! Die Scotus-Klinik. Zwölftes Stockwerk. Sieht so aus, als würde sie die gesamte Etage einnehmen.“ Sie blickte zu den Türen und sah Jack an. „Wie zum Teufel kommen wir da rein? Hast du einen außerirdischen Apparat, der den Sicherheitscode der Türen überschreibt?“
    „Viel besser“, sagte Jack. „Ich habe Geld.“
    Er schritt auf das Pult aus rosafarbenem Marmor zu, das im Zentrum der Lobby stand. Ein Mann in einer Uniform des Sicherheitsdienstes saß hinter dem Tresen. Auf seinem Namensschild stand „Martin“ und er betrachtete den herannahenden Jack mit professionellem Misstrauen.
    „Hi“, sagte Jack. „Hören Sie, ich könnte Ihnen jetzt irgendeine Story auftischen, zum Beispiel dass ich von der Bau- und Gesundheitsbehörde bin oder etwas ähnlich Plausibles. Wir sind beide vielbeschäftigte Männer und haben keine Zeit für diesen Tanz. Lassen Sie uns also zur Sache kommen: Was wird es kosten, uns zu den Fahrstühlen durchzulassen?“
    Der Mann runzelte die Stirn. „Soll das ein Witz sein?“
    „Das hängt vollkommen davon ab, ob sie das Konzept von Bargeld an sich komisch finden.“
    Martin schüttelte den Kopf. „Sie kommen hier nicht rein.“
    „Fünfhundert von ihren lieblichen britischen Pfund.“
    „Auf keinen Fall.“
    „Sechshundert.“
    „Das ist mehr, als ich bei diesem Job verdiene, mein Freund.“
    „In einer Lobby herumzusitzen und von allen ignoriert zu werden ist kein Job, sondern nur eine Art, das Leben durch die Finger rinnen zu lassen. Wollten Sie schon Wachmann in einem Bürogebäude werden, als Sie noch klein waren? Haben Sie nachts wachgelegen und davon geträumt, gestressten Besuchern, die zu Besprechungen zu spät dran sind, Ausweise auszuhändigen? Siebenhundert.“
    „Hören Sie mal – was glauben Sie eigentlich, wer Sie sind?“
    „Kommen Sie schon. Ich arbeite mit einem knappen Budget. Siebenhundertfünfzig ist mein letztes Angebot. Machen Sie einen Abendkurs. Leben Sie Ihren Traum.“
    Martin sah sich um. Niemand schenkte ihnen Beachtung. Er blickte Jack in die Augen, dann sah er bedeutungsvoll auf etwas hinunter, das direkt unter der Theke des Empfangstresens stehen musste, und sah wieder auf. „Ich habe keine Zeit für so etwas“, sagte er laut und drehte sich um. Jack beugte sich über die Theke und tastete mit den Fingern. Direkt darunter befand sich ein Kästchen, das auf einem Regal zwischen Theke und Tisch verstaut war. Darin fand Jack fünf Gegenstände, die sich wie Kreditkarten anfühlten. Er griff sich zwei Karten und ersetzte sie durch einen dicken Umschlag, den er aus der Manteltasche gezogen hatte. „War nett, mit Ihnen Geschäfte zu machen“, sagte er. „Ich hoffe, der Rest Ihres Lebens läuft gut. Schreiben Sie mir mal, in Ordnung?“
    Gwen blickte ihm mit einem ungläubigen Ausdruck entgegen. „Erstens war das Bestechung. Zweitens, waren in dem Umschlag wirklich siebenhundertfünfzig Pfund? Drittens, falls ja – woher wusstest du, dass es genau diese Summe kosten würde?“
    „Merkwürdige Sache“, sagte Jack. „Es läuft bei Wachmännern immer auf siebenhundertfünfzig Pfund hinaus, egal mit welcher Summe du anfängst. Es muss eine Art Gewerkschaftstarif sein.“
    Er warf Gwen die Karte zu. Sie wählten einen Moment, in dem es vor den Fahrstühlen relativ leer war, und gingen gemeinsam durch die Sicherheitsschleusen.
    Die Fahrstuhltüren öffneten sich im zwölften Stock und gaben den Blick auf einen Empfangsbereich mit einem dicken Teppich in neutralem braun, Textiltapeten und einigen harmlos wirkenden abstrakten Gemälden frei. Eine Tür zur Linken trug in großen Lettern die Aufschrift „Scotus-Klinik“.
    Gwen stieß die Tür auf. Die Lobby der Klinik war bis auf ein paar bequeme Sessel im Wartebereich leer. Die Rezeption war nicht besetzt. Die Rechte der drei Türen war mit „Doktor Scotus“ beschriftet. Jack wusste sofort, dass diese Räume verlassen waren. Er hatte so ein Gefühl, oder besser: Ihm fehlte ein Gefühl. Orten, die nicht benutzt wurden, fehlte etwas: eine Energie, eine Vibration, ein Hintergrundgeräusch. Es war wie der Unterschied zwischen einem Schlafenden und einem Toten. Auf den ersten Blick sahen sie gleich aus, aber man konnte sie immer voneinander unterscheiden.
    Schlafende Leichen andererseits stellten selbstverständlich ein Problem dar, aber Jack hatte verschiedene Methoden entwickelt, um sie zu identifizieren.

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