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Torchwood 3: Langsamer Verfall (German Edition)

Torchwood 3: Langsamer Verfall (German Edition)

Titel: Torchwood 3: Langsamer Verfall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lane
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menschlichen Körpers. Es war keine vollkommen naturgetreue Abbildung, denn Marianne hatte sich während des Scans bewegt. Es war vielmehr eine computergenerierte Darstellung, die auf den Scannerdaten basierte. Nach Toshikos Vorgaben hatte der Computer die Daten auf ein menschliches Raster projiziert. Die Beine waren leicht gespreizt und die Arme mit geöffneten Handflächen zur Seite ausgestreckt. Das Bild war entsprechend der Dichte der Körperpartien eingefärbt. Knochen waren weiß, Fett gelb, die Muskeln rot. Darüber hinaus waren auch noch andere Farben vertreten, die die verbliebenen Stoffe darstellten, aus denen ein menschlicher Körper gemacht war: Sehnen, Hohlräume, Lymphflüssigkeit, Gehirnmasse und andere Dinge, die Toshiko nicht einmal benennen konnte. Sie war in der Lage, den Körper auf dem Bildschirm in jede mögliche Position zu drehen, verschiedene Lagen zu entfernen, bis nichts mehr übrig war, oder in jedem vorstellbaren Winkel ein Querschnittsbild anzufertigen. Wenn man einmal davon absah, dass es ewig dauerte, war es ein recht beeindruckendes System. Sie würde es Owen zeigen müssen, vermutlich hätte er Verwendung dafür.
    Ein rotes Aufblitzen an Mariannes Bauch zog Toshikos Blicke auf sich. Sie vergrößerte das Bild. Das Gebiet vom Magen bis in die Gedärme war eigentlich nur eine Aushöhlung innerhalb des Körpers. Ein Raum, der mit festem oder flüssigem Material gefüllt werden konnte. Egal was darin war, es sollte immer eine andere Dichte haben als das umliegende Gewebe. Das Problem war, dass Mariannes Verdauungstrakt mit etwas gefüllt war, das über eine Dichte verfügte, die der von Muskeln ähnelte. Es wurde auf dem Bildschirm rot angezeigt. Einen Moment lang glaubte Toshiko, dass es sich um einen Softwarefehler handelte, aber es war zu lokal begrenzt und in sich geschlossen. Vielleicht ein Tumor? Sie war keine Expertin – das war Owens Fachgebiet – aber sie war sich ziemlich sicher, dass Tumore sich als Knoten manifestierten und nicht als lange, dünne, gewundene Objekte. Es zog sich den ganzen Weg vom Dünndarm bin hin zum Dickdarm, wobei ein Ende in den Magen und das andere in den Enddarm mündete.
    Tumore besaßen außerdem keine kleinen Tentakel, so dünn wie Baumwolle, die an einem Ende aus der undurchsichtigen Masse hervorkamen.
    Toshiko lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und spürte, wie ihr Magen zu rebellieren begann.
    Etwas Außerirdisches befand sich in Mariannes Bauchraum.
    Etwas Lebendiges.
    Gwen spürte, wie das Wesen ihr die Luft abdrückte. Sie konnte kaum einen Atemzug durch die Blockade in ihrem Hals bringen. Während sie rückwärts aus Dr. Scotus’ Büro stolperte, versuchte sie Jack zu Hilfe zu rufen, bekam aber keinen Ton heraus.
    Ihr Kopf fühlte sich an, als wäre ihr gesamtes Blut hineingedrückt worden. Ihre Augen traten hervor. Noch ein paar Sekunden länger und sie würden aus den Höhlen springen, so intensiv war der Druck. Mit jedem Herzschlag schmerzte es in ihren Schläfen, als würden Nägel hineingetrieben.
    Die Welt färbte sich an den Rändern grau. Es gelang ihr, einen Daumen zwischen das Wesen und ihren Hals zu schieben. Sie zog daran und versuchte, den Griff des Wesens zu lockern, doch es endete damit, dass sie ihren Daumen nun auch nicht mehr freibekam und das Biest ihm ebenfalls das Blut abschnürte.
    Ein Ende der Kreatur waberte vor ihrem Gesicht hin und her. Dünne weiße Stränge schienen aus einem blau geringelten Körper zu explodieren, der an drei Seiten flach war. Die weißen Fäden schienen auf ihr Gesicht zu zielen. Es sah aus, als blicke sie eine weiße Medusa an, nur dass Gwen nicht zu Stein wurde – ihre Beine fühlten sich eher an wie Gummi.
    Sie stieß sich am Türrahmen, als sie zur Seite taumelte. Der Schmerz war gegenüber dem Gefühl, dass sich eine brennende Schlinge um ihren Hals zuzog, vollkommen nebensächlich. Sie konnte nur noch einen grauen Tunnel sehen, in dessen Zentrum am Ende, ganz weit weg, das Büro war. Ihre Arme wurden müde. Sie wollte gerade aufgeben und nur noch schlafen.
    Da spürte sie plötzlich, wie jemand an ihrem Hals herumfummelte, und sie brauchte ein paar Sekunden, um zu begreifen, dass es Jack war. Sie versuchte ihm zu signalisieren, dass es bereits zu spät war, zu anstrengend und der Mühe nicht wert. Aber er schien das nicht zu verstehen. In einiger Entfernung hörte sie ein lautes
Bäng
, dann noch einmal und daraufhin wirbelte sie jemand herum. Der Druck um ihren Hals ließ nach und

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