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Tore nach Thulien 2 : Dämmerung (German Edition)

Tore nach Thulien 2 : Dämmerung (German Edition)

Titel: Tore nach Thulien 2 : Dämmerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Kohlmeyer
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der Widergänger konnte ihn langfristig nur darin bestätigen. Kurz warf er die Stirn in Falten, doch schon im nächsten Moment klärte sich sein Blick. Er trat nahe an Taris heran und blickte ihm durchdringend in die Augen.
          >> Ihr werdet noch heute Nacht persönlich mit den Untersuchungen im Hospital beginnen, und dafür sorgen, dass die Angelegenheit so schnell wie möglich unter Kontrolle gebracht wird. Und so leid es mir tut, aber Eirik wird in dieser Nacht nicht mehr viel Schlaf bekommen. Nehmt ihn mit zum Hospital! Ich wurde zum König gerufen und werde morgen sehr früh aufbrechen. In meiner Abwesenheit hat Ritter Tolidan von der Garde das Oberkommando und Ihr seid ihm zur Treue verpflichtet. << Grodwig machte eine kurze Pause, um seinen Worten mehr Nachdruck zu verleihen. Mit gesenkter Stimme sprach er weiter. >> Die Angelegenheit darf nicht an die Öffentlichkeit gelangen, Hauptmann! Wenn bekannt wird, dass Widergänger in Leuenburg umgehen, wird das eine Panik unter der Bevölkerung auslösen. Denkt Euch meinetwegen eine Geschichte aus, die Ihr nach außen hin auch vertreten könnt, aber beim Zorn der Herrin … haltet es geheim! <<
          Taris nickte ergeben. Der Herzog hatte schon immer eine direkte und entschlussfreudige Art an den Tag gelegt, und damit konnte er wesentlich mehr anfangen, als mit einer zögerlichen und unentschlossenen Haltung. Er wusste nun, woran er bei Herzog Grodwig war und hatte seine Befehle. Gerne hätte sich Taris in dieser Nacht noch ein wenig Schlaf gegönnt, doch ahnte er bereits, dass er sich langsam aber sicher davon verabschieden musste. Als der Herzog ihn für die heutige Nacht entließ, verabschiedete sich Taris umgehend von ihm und machte sich auf den Weg. Jetzt musste er die Angelegenheit noch dem Erlöser von Leuenburg vortragen, und er hatte keinen blassen Schimmer, was ihn dort erwarten würde. Gerade als er die Gemächer Grodwigs verlassen wollte, hielt ihn der Herzog jedoch noch einmal zurück.
          >> Taris! Haltet ihr es für möglich, dass es eine Verbindung zwischen den Widergängern und den Sabotageakten der Schwarzen Skorpione vor zwei Wochen gibt? <<
          Taris stutzte kurz und im ersten Moment hatte er Probleme damit, die Frage zu verstehen. Worauf wollte der Herzog hinaus? Und wie kam er überhaupt auf diesen möglichen Zusammenhang? Zugegebenermaßen war ihm der Gedanke noch gar nicht gekommen, wobei das wohl aber auch daran lag, dass er sich aus seiner Sicht schlicht zu abwegig anfühlte. Auf der anderen Seite war es für Taris aber keine Frage, den Gedanken seines Herzogs aufzugreifen und ernsthaft darüber nachzudenken. Abwägend warf er daraufhin die Stirn in Falten, und ganz plötzlich hatte er für einen flüchtigen Augenblick das Gefühl, der Herzog kannte die Antwort auf die Frage bereits. Im nächsten Moment wischte er den Gedanken jedoch beiseite und schüttelte den Kopf. Auf einen Wink des Herzogs hin verließ er dann endgültig den Raum und schloss die schwere Tür hinter sich.
          Verwirrt und leicht verunsichert trat der Hauptmann aus dem großen Tor der Feste und schlug die Richtung zum Dom der Herrin ein. Ihm war klar, dass Grodwig viele Beratungen mit Standesgenossen nicht nach außen trug, und nur Ausgewählte seiner persönlichen Garde über wichtige Obliegenheiten informierte, und dennoch, der Herzog wusste mehr als das er sagte und Taris hoffte, dass es ihm und vor allem Leuenburg nicht zum Nachteil gereichte.
     

Eine falsche Fährte
     
     
    Liam beugte sich weit über den Kutschbock. Immer wieder peitschten tief hängende Äste bedrohlich nah an seinem Gesicht vorbei, und mehr als nur einmal musste er sich weit zur Seite lehnen, um ihnen auszuweichen. Die Pferde liefen so schnell es der Untergrund zuließ den Pfad hinauf. Noch holten sie kräftig aus und die Hufe donnerten schwungvoll in den feuchten Untergrund. Liam wusste jedoch, dass er maßvoll mit den Kräften der Tiere umgehen musste. Einerseits hatten sie jetzt einen möglichst großen Vorsprung vor den Verfolgern herauszuholen, andererseits sollten sie am Ende aber noch über genügend Ausdauer verfügen, um zu den übrigen Flüchtlingen in den Bergen aufzuschließen. Manchmal schlugen die Räder gegen armdicke Wurzeln und der Wagen neigte sich gefährlich zur Seite oder drohte hinten auszubrechen. Einmal schlingerte das Gefährt so nahe an die Talseite des Pfades, dass sich Liam schon mit zerschmetterten Gliedmaßen am Fuß der

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