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Tore nach Thulien 3 : Ferner Donner (German Edition)

Tore nach Thulien 3 : Ferner Donner (German Edition)

Titel: Tore nach Thulien 3 : Ferner Donner (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Kohlmeyer
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schien von dieser Theorie alles andere als überzeugt. >> Das heißt also, die Jungs haben ihr altes Vorhaben an den Nagel gehängt, nehmen jetzt ahnungslose Reisende aus und lassen sich die Sonne auf den Buckel scheinen? Klingt nicht schlecht, vielleicht sollte ich ihnen mal einen Besuch abstatten und wir tanzen dann alle zusammen in den Sonnenuntergang. << Berenghor unterstrich seine letzten Worte mit zweideutigen Gesten und lachte zynisch in die Runde.
          Tristan sah ihn zornig an. >> Schattenkrieger machen nichts einfach so! Waren das nicht deine Worte, Berenghor? <<
          Der Söldner hörte auf zu grinsen und wurde wieder ernst. >> Ja, das waren sie. Aber wenn du’s genauer wissen willst, dann frag doch die da! << , antwortete er mit einem viel zu langen Seitenblick auf Shachin.
          >> Na also, dann hör auf mit diesem Unsinn! Ich bin mir jetzt sicher, dass wir nicht mehr das ausgemachte Ziel der Skorpione sind. Die haben einen neuen Auftrag, denk nur an das rote Glimmen gestern Abend. << Nachdenklich rieb sich Tristan das Kinn. >> Irgendwas geht hier oben im Norden vor, und ich werde das Gefühl nicht los, dass es nichts mit uns zu tun hat. <<
          >> Sprich Klartext, Junge! << Offenbar war Berenghor die Lust an den kleinen Sticheleien vergangen. Er sah Tristan mit echtem Interesse an. Er war neugierig.
          >> Erst die Sabotageakte in Leuenburg, jetzt die Entführungen harmloser Reisender und gestern Abend dann das Feuer. << Tristan schüttelte den Kopf. >> Der ganze Aufwand nur wegen uns? Das kann ich mir nicht vorstellen. <<
          >> Ich habe den Schimmer auch gesehen. Mit Sicherheit kann ich es zwar nicht sagen, aber ich glaube nicht, dass die Skorpione dafür verantwortlich sind. <<
          >> Und wie bitteschön, kommst du darauf? Lass uns an deinem reichhaltigen Fundus teilhaben, meine Gute! << Berenghor spuckte aus und strafte damit seine ausgewählten Worte Lügen.
          >> Weil ich die ganze Nacht über bei ihnen war. Keiner hat das Nest verlassen. << Shachin lächelte und augenscheinlich genoss sie die Reaktion Berenghors. Der Hüne hatte sich zwar weitestgehend im Griff, konnte aber dennoch nicht verhindern, dass ein Anflug von Respekt ganz plötzlich über sein Gesicht huschte.
          Auch Tristan war beeindruckt. Warum in der Dunkelheit warten? Unwissend und blind, und mit der ständigen Angst im Rücken, dass der Gegner jeden Moment zuschlagen könnte? Nein, da war es besser, man blieb am Feind, hielt Tuchfühlung und wusste über jeden seiner Schritte Bescheid. Intelligent gelöst, am Ende aber doch nicht frei von Fehlern.
    >> Für diese Tat gebührt dir mein ganzer Respekt, Shachin. Aber was du sagst, stimmt nicht ganz. Es könnte durchaus möglich sein, dass einige der Skorpione schon vor deiner Ankunft das Lager verlassen haben. <<
          >> Ich sagte nicht, dass ich es weiß, sondern dass ich es nicht mit Sicherheit sagen kann! Was du vermutest, ist möglich, aber << , sie legte den Kopf leicht schief, >> nicht wahrscheinlich. <<
          Berenghor verzog ungeduldig den Mund. >> Wahrscheinlich. Nicht wahrscheinlich. Möglich. Nicht möglich. Verdammt, langsam aber sicher reden wir hier für meinen Geschmack ein bisschen zuviel! Was ist jetzt, Tristan. Statten wir den Bastarden nun einen Besuch ab oder nicht? << Er neigte sich etwas nach vorne und fixierte Tristan. >> Denke aber an das arme Mädchen und auch an dein Gewissen. Du hast es in der Hand, es liegt ganz allein bei dir. << Die letzten Worte unterstrich er raffiniert mit einem besonders mitleidigem Gesichtsausdruck. Das war augenscheinlich sein allerletzter Versuch, Tristan doch noch auf seine Seite zu ziehen. Er warf alles in die Waagschale und scheute auch nicht davor, an das Gewissen des Leutnants zu appellieren.
          Tristan schüttelte innerlich den Kopf. Auf diese Art brauchte er ihm gar nicht erst zu kommen. >> Du hast Recht, Berenghor. Wir haben schon viel zu lange geredet. Die Sicherheit der Reise und der Erfolg dieser Unternehmung stehen an oberster Stelle. Die Befehle des Herzogs sind klar und Alles hat sich ihnen unterzuordnen. Wir brechen umgehend auf, passieren Holmanns Hall bei Nacht und ziehen dann weiter in Richtung Zollfeste. Die Skorpione sind nicht mehr unser Problem. << Tristan stand auf. Er hatte sich entschieden. Bei einem musste er dem dickköpfige Söldner aber dennoch Recht geben. Die Unterredung dauerte wirklich schon viel zu

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