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Tore nach Thulien 3 : Ferner Donner (German Edition)

Tore nach Thulien 3 : Ferner Donner (German Edition)

Titel: Tore nach Thulien 3 : Ferner Donner (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Kohlmeyer
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lange.
          >> Das ist ein Fehler, Tristan. Das Risiko, so nah an den Skorpionen auf der Straße vorbeizuziehen, ist zu groß. Noch dazu mit dem Wagen. Sie werden uns entdecken. Ich kann mich ungesehen bewegen, wenn ich will, der Tross hier ganz sicher nicht. Auch wenn’s mir schwer fällt, aber … Berenghor hat Recht! Wenn du auf der Straße bleiben willst, dann müssen wir das Nest ausheben. << Shachin war ebenfalls aufgestanden und sah nun abwartend zu Tristan.
          Berenghor lachte kurz auf und es klang wie ein kleiner Freudenschrei. Mit Shachins Unterstützung hatte er wohl nicht mehr gerechnet, und jetzt wähnte er sich offenbar sehr siegessicher.
          >> Haben wir Alternativen? << , hakte Tristan nach. Eine Auseinandersetzung mit den Skorpionen wollte er um alles in der Welt vermeiden. Berenghors Lächeln fror augenblicklich ein.
          Die Schattenkriegerin nickte. >> Eine Stunde weiter im Osten zweigt ein Pfad von der Straße ab. Er führt Richtung Leue. Gestern bin ich ihm ein Stückweit gefolgt. Er scheint sicher zu sein, und wenn mich nicht alles täuscht, kann er von Holmanns Hall nicht eingesehen werden. <<
          >> Sehr gut. Ich weiß, welchen du meinst. Es kostet uns zwar sicher einen halben Tag, aber das ist es allemal wert. << Tristan nickte, Berenghor aber stöhnte laut auf und sein Lächeln verschwand.
          >> Vorsichtig müsst ihr dennoch sein, Tristan. Das Feuer lag in dieser Richtung. <<
          Tristan stutzte. Nicht wegen des Feuers, darauf war er selber schon gekommen, sondern wegen ihrer Wortwahl. Hatte er das eben richtig verstanden? Es klang beinahe so, als wolle Shachin sie nicht begleiten.
    >> Du meinst, Wir müssen vorsichtig sein. << , verbesserte er sie mit einer dunklen Vorahnung im Hinterkopf.
          Shachin schüttelte den Kopf. >> Ich werde auf der Straße bleiben und sie im Auge behalten. Gibt es Ärger, warne ich euch. <<
          Tristan zögerte, willigte dann aber ein. >> Einverstanden. Wir treffen uns ein paar Wegstunden hinter Holmanns Hall. << Damit war er zufrieden. Den Umweg nahm er gerne in Kauf, und dass Shachin sich bereiterklärt hatte, quasi als Späher und verlängerter Arm der Gruppe zu fungieren, gefiel ihm. Berenghors düsteren Blick bemerkte er sofort, und er konnte sich gut vorstellen, was sich der Hüne jetzt gerade dachte.
          Dessen Gesicht lief ganz langsam puterrot an. >> Beim Arsch der Herrin, Tristan! Verlange nicht schon wieder von mir, dass ich das Kindermädchen für den Wagen und die Damen spiele. Wenn Shachin den Weg über die Straße nimmt, dann werde ich sie begleiten. Besser, wenn jemand mit Verstand dabei ist. <<
          Tristan blieb diesmal ganz ruhig. Er konnte verstehen, dass Berenghor über die Entscheidung weniger glücklich war. Seit Leuenburg drängte der Söldner darauf, mit den Schwarzen Skorpionen reinen Tisch zu machen , wie er es immer nannte, und für einen kurzen Moment hatte es sogar danach ausgesehen. Aber eben nur für einen kurzen Moment.
    >> Meine Entscheidung steht fest, Berenghor. Dein Lamentieren wird daran auch nichts mehr ändern. Shachin wird die Straße nehmen und du bleibst hier beim Wagen. Aber sieh es mal positiv! << , er hielt kurz inne und warf die Stirn in Falten, >> Sollte Shachin tatsächlich Unrecht haben, dann bekommst du vielleicht doch noch deine Gelegenheit auf Genugtuung. Immerhin ziehen wir in Richtung des gestrigen Feuers und wer weiß, unter Umständen wollen die Täter ihr Werk noch einmal im Tageslicht betrachten. <<
          Berenghor rührte sich nicht und sah Tristan wie versteinert an. Dann zuckte er mit den Schultern, stand auf und schob aufgehäufte Erde vom Rand der Feuerstelle in die Glut. Danach leerte er noch den Inhalt eines ganzen Wasserschlauchs auf die erstickte Asche. >> Ist mir egal, Junge! Nicht mehr mein Problem. Ich muss mich ja, der Herrin sei Dank, auch nicht gegenüber den beiden da erklären. << Er deutete mit einer seiner Pranken an Tristan vorbei.
          Der drehte sich um und blickte in die Gesichter von Linwen und Riana. Sie mussten den Wagen schon vor einiger Zeit verlassen und den Rest der Unterhaltung mitbekommen haben. Ihre Gesichter sprachen Bände.
          >> Heißt das, Ihr werdet meinen Vater wirklich nicht befreien? << Rianas Stimme war dünn und brüchig wie vertrocknetes Pergament. Ängstlich und verschreckt, einem jungen Rehkitz gleich, schmiegte sie sich eng an Linwen. Offenbar hatte

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