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Tore nach Thulien 4 : Grüfte und Katakomben (German Edition)

Tore nach Thulien 4 : Grüfte und Katakomben (German Edition)

Titel: Tore nach Thulien 4 : Grüfte und Katakomben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Kohlmeyer
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und Schemen. Grodwig dachte angestrengt nach. Er musste sich schnell entscheiden, ihnen lief die Zeit davon! Hastig sah er sich um. Außer ihm lagen noch zwei weitere Soldaten unmittelbar am Hindernis, die anderen mussten irgendwo weiter hinten in Deckung gegangen sein. Grodwig zwang sich, den Ablauf des Hinterhalts noch einmal in Gedanken durchzugehen. Vielleicht lag darin der Schlüssel, um dieser auf Dauer tödlichen Falle zu entgehen. Zwar schossen die Angreifer momentan nur noch vereinzelt, doch war es lediglich eine Frage der Zeit, bis wieder einer der Männer getroffen wurde.
          Der erste Bolzen war für mich bestimmt , kam es ihm plötzlich in den Sinn. Jetzt wurde ihm auch klar, dass die Angreifer seine Position kennen mussten, denn schließlich war es nur Aduns schneller Reaktion und dessen Schild zu verdanken gewesen, dass er noch am Leben war. Vermutlich würden sie bald damit beginnen, ihre Bemühungen an der Spitze der Kolonne zu verstärken. Höchstwahrscheinlich waren sie sogar schon dabei, Kräfte an dieser Stelle zu massieren. Je länger sie warteten, desto geringer wurden ihre Chancen, ihn mit einem der gefährlichen Bolzen zu treffen. Der Feind wusste das auch und Grodwig war sich sicher, dass es jeden Moment zu einem Nahkampfangriff kommen würde.     Jetzt galt es, schnell zu handeln. Rasch strich er Kalisto zum Abschied über die Nüstern und machte sich dann daran, zu den beiden Männern in seiner Nähe zu kriechen. Er wollte seine Position vom Feind unbemerkt verändern und den unweigerlich bevorstehenden Angriff ins Leere laufen lassen. Das würde ihnen etwas Zeit verschaffen und auch Gelegenheit zum Gegenangriff geben. Und wenn die Herrin ihnen heute besonders wohl gesonnen war, dann würde genau in dem Moment auch noch die Nachhut im Rücken des Gegners auftauchen, und mit etwas Glück den Einschließungsring aufbrechen. Ein Plan mit vielen Unbekannten, Grodwig wusste das, und doch war es ihre einzige Chance. Wenn sie hier lebend herauskommen wollten, dann mussten sie jetzt und vor allem schnell handeln.
          Einen Augenblick später hatte Grodwig die beiden Männer erreicht. Rasch erklärte er ihnen sein Vorhaben, und kurz darauf arbeiteten sie sich zu dritt nach hinten. Bolzen flogen nur noch sporadisch über ihre Köpfe hinweg. Getroffen wurde niemand mehr. Es dauerte nicht lange und Grodwig hatte die restlichen Soldaten der Garde zusammengesammelt. Insgesamt hatten sie zwei Tote und einen Verwundeten zu beklagen, ein empfindlich hoher Blutzoll.
          Die nächsten Minuten wurden lang, sehr lang. Grodwig kauerte bei einem der Pferde und lauschte. Die Sonne war mittlerweile hinter den Wipfeln der Bäume verschwunden und nur das Mondlicht erreichte noch den Pfad, auf dem die Männer lagen. Geräusche drangen keine an sein Ohr, doch glaubte er, schwarze Schatten in der Dunkelheit huschen zu sehen. Leise gemahnte er seine Männer zur Vorsicht. Gleich würde es soweit sein. Plötzlich hörte er einen gurgelnden Laut hinter sich und Grodwig fuhr herum. Einem der Soldaten steckte ein handtellergroßer Wurfstern in der Kehle und dunkles Blut sickerte pulsierend aus der Wunde. Schattenkrieger , durchfuhr es ihn. Verdammt! Sie wissen genau, wo wir sind! Die Erkenntnis traf ihn wie ein Hammerschlag und sofort änderte er den Plan. Jetzt galt Alles oder Nichts. Der Saum der Bäume wurde plötzlich lebendig. Schwarze Gestalten schälten sich aus den Umrissen des Dickichts und sprangen auf die Männer zu. Grodwig riss sein Schwert in die Höhe und warf sich ihnen entgegen.
          >> Für Leuenburg und für den König! << , brüllte er, als seine Klinge klirrend auf die eines Gegners traf. Funkensprühend rutschten sie aneinander ab, und ohne zu zögern, drang Grodwig auf sein Gegenüber ein. Die Soldaten Leuenburgs folgten dem Beispiel ihres Herzogs und sofort entstand ein wildes Kampfgetümmel. Die Dunkelheit erschwerte den Kampf ungemein und es war nicht leicht, Freund von Feind zu unterscheiden. Nur das gelegentliche Aufblitzen eines Rüstungsteils im Mondlicht ließ erahnen, dass man es mit einem der Eigenen zu tun hatte. Grodwig versuchte zwar immer wieder, sich einen Überblick zu verschaffen, doch war es äußerst schwer, sich im ungeordneten Durcheinander und noch dazu im Dunkeln, zu orientieren. Außerdem verlangte der Kampf seine volle Aufmerksamkeit. Ihm war sofort klar geworden, dass sie es nicht mit irgendwelchen Strauchdieben oder Wegelagerern zu tun

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