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Tore nach Thulien 4 : Grüfte und Katakomben (German Edition)

Tore nach Thulien 4 : Grüfte und Katakomben (German Edition)

Titel: Tore nach Thulien 4 : Grüfte und Katakomben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Kohlmeyer
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hatten. Die Angreifer, bestens ausgerüstet, kämpften hervorragend und wussten genau, was sie taten. Sie trugen keine Rüstungen und waren deshalb sehr beweglich. Grodwig konnte sich jetzt auch erinnern, woher ihm die Angreifer bekannt vorkamen. Hauptmann Taris hatte vor wenigen Wochen von den Sabotageakten der Schwarzen Skorpione berichtet, und genau die vermutete er nun auch hinter diesem Angriff. Langsam fügten sich die scheinbar zusammenhanglosen Ereignisse der letzten Wochen wie Mosaikteile zu einem Bild zusammen, und gemeinsam mit den jüngsten Erkenntnissen des letzten Reichstages wurde daraus eine gewaltige Drohkulisse, der sich bald niemand mehr würde entziehen können.
          Grodwig aber zwang sich, nicht mehr daran zu denken. Zumindest jetzt nicht mehr. Sein Gegner war ein sehr geübter Kämpfer und focht mit zwei halblangen Dolchen beinahe genauso gut, wie er mit dem Schwert. Die ganz in Schwarz gekleidete Gestalt hatte ein Tuch über den Nasenrücken gezogen und die langen Haare hinter dem Kopf zusammengebunden. Ihre Art zu kämpfen war unorthodox und entsprach keiner der gängigen Techniken, wie sie an den Kampfakademien des Reiches gelehrt wurden. Immer wieder gelang es dem Angreifer, der scharfen Klinge des Herzogs zu entgehen, und mehr als nur einmal sah es fast so aus, als würde er die Oberhand gewinnen. Am Ende jedoch machte sich die enorme Erfahrung des Herzogs bemerkbar. Mit einem schnellen Hieb in Richtung Beine täuschte er eine Gewichtsverlagerung an, ließ die Klinge dann jedoch halbkreisförmig herumwirbeln und trieb sie dem Schwarzen Skorpion tief in die Seite. Sofort ging der Skorpion in die Knie und Grodwig schlug ihm, ohne zu zögern, den Kopf von den Schultern. Endlich hatte er etwas Zeit und sah sich um. Wo blieb nur die Nachhut? Adun und die andere Hälfte der Männer konnten nicht mehr weit sein und mussten jeden Moment in das Kampfgeschehen eingreifen. Blieb nur die Frage, von welcher Seite sie den Feind angehen würden. Grodwig dachte angestrengt nach. Sie wurden von beiden Seiten bedrängt, mussten sich jedoch auf eine konzentrieren, damit der Entlastungsangriff von Adun durchschlagen konnte. Einem Impuls folgend entschied er sich schließlich dazu, dort zu kämpfen, wo er stand. Jetzt galt es, den Feind hier unter Druck zu setzen und den Rücken einigermaßen freizuhalten. Wieder brüllte Grodwig den Schlachtruf der Leuenburger Garde und noch einmal konnte er die Männer mitreißen. Mit brachialer Urgewalt schlug er auf den nächstbesten Angreifer ein und abermals entbrannte ein tödlicher, kräftezehrender Kampf. Eine Hand voll Soldaten focht im Rücken des Herzogs und versuchte dort, den Feind aufzuhalten. Auch wenn sich Grodwig diesmal relativ einfach seines Gegners entledigte, so sah er doch deutlich, dass die Männer Leuenburgs nicht mehr lange Stand halten konnten. Bereits jetzt musste sich mancher Soldat gleich zweier Schwarzer Skorpione erwehren, und obwohl hier die besten Schwertkämpfer Leuenburgs stritten, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis sie ihren Gegnern unterlagen. Wo blieb nur Adun? Die Zahl der noch aufrecht stehenden Streiter des Herzogs schmolz immer mehr dahin, und auch sein enormer persönlicher Einsatz konnte daran nichts ändern. Die Schwarzen Skorpione hatten die Absicht des Herzogs offenbar erkannt und versuchten nun mit allen Mitteln, ein Ausbrechen in den Wald zu verhindern. Auch sie hatten inzwischen Verluste erlitten und ihre Zahl war merklich gesunken.
          Grodwig hatte bereits seinen dritten Gegner niedergestreckt, als durch den Wald hinter den Skorpionen plötzlich der Schlachtruf Leuenburgs hallte. Erschrocken fuhren die fast völlig in Schwarz gehüllten Gestalten herum, und jetzt endlich sah Grodwig die große Chance gekommen. Mit einer letzten Anstrengung streckte er einen weiteren der sichtlich überrumpelten Angreifer nieder und erkannte Adun, der wie ein Berserker zwischen ihn und die übrigen Skorpione fuhr.
          Erleichtert atmete Grodwig auf und grüßte seinen Leibwächter mit einem kurzen Nicken. Das Blatt hatte sich gewendet und nun waren die Schwarzen Skorpione in der Bedrängnis, zumindest jene auf der Seite von Grodwig und Adun.
          >> Gebt Acht! << , rief Adun plötzlich und sprang auf den Herzog zu. Grodwig drehte sich um. Die Männer, die ihm und den anderen den Rücken freihalten sollten, waren gefallen und zwei der schwarzen Krieger kamen rasend schnell näher. Grodwig riss sein Schwert

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