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Tori und die verschwundene Stute

Tori und die verschwundene Stute

Titel: Tori und die verschwundene Stute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luzie Bosch
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Washington.
    Die Tür quietschte leise, als Tori sie aufzog. Einen Moment lang starrte sie in die undurchdringliche Finsternis. Aber dann gewöhnten sich ihre Augen an die Dunkelheit. Sie erkannte einen Schemen am Fenster. Da stand jemand und starrte nach draußen.
    â€žJonas?“ Ihr ganzer Körper überzog sich plötzlich mit einer Gänsehaut. Hoffentlich war es auch wirklich Jonas, der da am Fenster stand.
    â€žIch hab’s vermasselt.“
    Gott sei Dank, das war seine Stimme.
    â€žWas? Wovon redest du?“ Tori zog den Rucksack von der Schulter und wühlte nach ihrer Taschenlampe. Da war sie ja.
    Puh, im bleichen Licht der Lampe wirkte Jonas wie ein Gespenst.
    â€žEs tut mir so leid“, sagte er tonlos.
    â€žWas ist denn los?“
    Heinrich war abgehauen, das war los. Nachdem sie eine Weile im Schuppen gewartet hatten, war der Hund so unruhig geworden, dass Jonas ihn nach draußen gebracht hatte. „Ich hab gedacht, er muss mal“, erklärte er Tori.
    â€žHast du ihn nicht angeleint?“
    â€žDoch, natürlich. Aber als wir draußen waren, hat er sich losgerissen. Der hatte eine solche Wucht drauf, das kannst du dir nicht vorstellen.“
    â€žWarum bist du ihm denn nicht nach?“
    â€žBin ich doch. Aber der war echt schnell. Und natürlich hat er kein bisschen auf mich gehört, als ich ihn gerufen habe.“
    Natürlich nicht. Tori ließ sich kraftlos auf eine Holzbank sinken. „Das kann doch nicht wahr sein. Sag, dass das nicht wahr ist!“
    Jonas schwieg.
    â€žDu hättest ihn nur ordentlich festhalten müssen“, meinte Tori. „Also echt. Das war ja wohl nicht zu viel verlangt.“
    â€žAch ja?“ Jetzt klang Jonas’ Stimme auf einmal ziemlich genervt. „Na, wenn du alles so viel besser weißt, hättest du dich doch um den Köter kümmern können, anstatt mich hier stundenlang mit ihm allein zu lassen. Ich hab doch gesagt, dass ich mich mit Hunden nicht auskenne.“
    Das war ja wohl der Gipfel! Nun versuchte er auch noch, die Schuld auf sie zu schieben.
    â€žHör mal, weißt du überhaupt, was du da angerichtet hast?“, schrie Tori. „Heinrich ist schnurstracks nach Hause gerannt. Er war unsere letzte Hoffnung, Becky und ihr Fohlen wiederzukriegen. Und du lässt ihn einfach wegrennen!“
    â€žMann, jetzt reicht’s aber!“, brüllte Jonas. „Wie sprichst du eigentlich mit mir? Du spinnst wohl! Sina hat Recht, du bist wirklich eine Oberzicke!“
    Er griff mit der einen Hand nach seiner Tasche, mit der anderen nach dem Schlafsack, dann stürmte er an Tori vorbei nach draußen. Bevor sie aufgestanden und ihm gefolgt war, saß er schon auf seinem Fahrrad.
    â€žDas kannst du doch jetzt nicht bringen“, rief sie. „Mann, Jonas, warte mal!“
    Seine Fahrradreifen quietschten. Dann war er weg.
    Toris Knie waren auf einmal ganz weich. Sie lehnte sich an die Schuppentür. Das war ein einziger Albtraum! Heinrich war fort und Jonas ebenfalls. Seine letzten Worte gellten noch in Toris Ohren.
    Sina hat Recht. Du bist wirklich eine Oberzicke!
    Das war echt … das war …
    Tori fehlten die Worte.
    Erst benahm sich Jonas wie der letzte Idiot und ließ den Hund entkommen. Und dann machte er sie dafür an.
    Das war’s, dachte Tori, während sie die Schuppentür zuknallte. Sollten die Fischers doch aufwachen und die Polizei rufen. Jetzt war ohnehin alles egal.
    Auf der Ranch hörte sie Fritz heulen. Aber auch das kümmerte sie nicht mehr. Sie war fertig mit der Welt. Und vor allem mit Jonas Spitzer.
    Sina hat Recht. Du bist wirklich eine Oberzicke . Tori wurde diese Worte einfach nicht mehr los. Sie hallten in ihrem Kopf wider wie das Echo in einer Tropfsteinhöhle. Du bist wirklich eine Oberzicke.
    Oberzicke.
    Oberzicke.
    Es war sinnlos, bei diesem Aufruhr in ihrem Kopf konnte sie einfach nicht einschlafen. Verdammt!
    Tori richtete sich auf und starrte in die Dunkelheit ihres Schlafzimmers.
    Sie dachte an Jonas. Wie traurig seine Stimme geklungen hatte, als er ihr erzählt hatte, dass Heinrich entwischt war. Ich hab’s vermasselt.
    Und wie hatte sie reagiert? Anstatt ihn zu trösten, hatte sie gleich losgekeift.
    Oberzicke.
    Oberzicke.
    Oberzicke
    Es stimmt, erkannte sie plötzlich. Ich hab mich total mies benommen.
    Sie hatte doch genau gewusst, dass Jonas Angst vor Hunden hatte. Und trotzdem hatte sie ihn

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