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Tori und die verschwundene Stute

Tori und die verschwundene Stute

Titel: Tori und die verschwundene Stute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luzie Bosch
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stundenlang mit Heinrich allein gelassen. Es hatte schiefgehen müssen. Und es war schiefgegangen. Und daran war allein Tori schuld und keiner sonst. Und zu allem Überfluss hatte sie vorhin Sue glatt angelogen.
    â€žVerdammt“, murmelte Tori. „Wie kann ich das je wiedergutmachen?“
    Dann zuckte sie zusammen. Hatte sie nicht eben ein Klopfen an der Scheibe gehört? Stand Jonas etwa unten im Garten, warf Steinchen gegen ihr Fenster und wollte sich mit ihr aussprechen?
    â€žIch komme“, flüsterte Tori und rannte zum Fenster.
    Aber der Garten lag leer und verlassen im gelben Licht der Straßenlampen.

In der Höhle des Löwen
    â€žEs ist für dich.“
    Aaah! Mütter konnten so grausam sein. Und Toris Mutter war die Schlimmste. Sie legte das Telefon auf Toris Kopfkissen, neben Toris Ohr, obwohl sie doch noch im Tiefschlaf lag.
    â€žTori? Hallo?“, quäkte eine Stimme aus der Ferne.
    Wenn sie nicht so verdammt müde gewesen wäre, hätte sie einfach aufgelegt. Aber sie war zu schlapp, um sich zu rühren. Es war allerhöchstens eine halbe Stunde her, dass sie eingeschlafen war.
    â€žDieser Jonas“, sagte ihre Mutter spitz.
    Dieser Jonas. Jonas?! Plötzlich saß Tori aufrecht im Bett.
    â€žHallo?“ Wo war denn nun dieses blöde Telefon?
    Immerhin war ihre Mutter feinfühlig genug, den Raum zu verlassen. Auch wenn sie die Tür offen ließ. Wahrscheinlich stand sie jetzt im Flur und lauschte.
    â€žJonas, was gibt’s?“
    â€žEr hat angerufen.“
    â€žWer? Heinrich?“ So ein Blödsinn.
    â€žMüller.“
    â€žMüller?“ Wenn sie nur nicht so benebelt gewesen wäre!
    â€žDr. Stefan Müller“, ergänzte Jonas. „Schleyer  AG .“
    â€žBitte was?“, flüsterte Tori. „Wieso ruft der denn an?“ Sie schluckte aufgeregt. „Woher hat der überhaupt deine Nummer?“
    â€žDas frage ich mich auch“, sagte Jonas. „Ich soll in einer halben Stunde bei ihm zu Hause sein.“
    â€žWas will er denn von dir?“
    â€žKeine Ahnung. Aber wenn ich nicht komme, ruft er die Bullen.“
    Du liebe Zeit. Das war ja ein Albtraum.
    â€žDas wollt ich dir nur sagen“, meinte Jonas.
    â€žWas soll das denn heißen?“, rief Tori. „Ich komm natürlich mit!“
    â€žWirklich?“ Jetzt klang Jonas’ Stimme nicht mehr ganz so grabesdüster. „Das ist …. echt okay von dir.“
    â€žNa hör mal. Mitgefangen, mitgehangen. Gib mir eine Viertelstunde. Wir treffen uns an der Ecke Lilienallee Rosenstraße.“
    â€žWorum ging’s denn?“, fragte ihre Mutter aus dem Flur, kaum dass Tori aufgelegt hatte.
    â€žJonas … äh … fährt heute in Urlaub. Er fragt, ob ich ihm für die Zeit … mein Lateinbuch leihen kann. Er hat seines in der Schule gelassen.“
    â€žEr will das Lateinbuch mit in die Ferien nehmen?“
    â€žSind schließlich nicht alle so faul wie ich.“ Tori schlüpfte in ihre Jeans und griff dann nach dem T-Shirt.
    â€žWas ist mit dem Frühstück?“, fragte ihre Mutter.
    Tori schüttelte den Kopf. Das Frühstück fiel heute aus.
    Vor der Höhle des Löwen. Tori und Jonas starrten auf die Doppelhaushälfte, vor der immer noch die überquellende Mülltonne stand. Irgendwie kam Tori das Haus heute viel düsterer und unheimlicher vor als gestern.
    â€žIch frag mich echt, wie er rausbekommen hat, dass ich Heinrich entführt habe“, murmelte Jonas.
    â€žVielleicht kann das Tier sprechen“, mutmaßte Tori. „Ein Zauberhund.“
    Aber Jonas war nicht nach Scherzen zumute.
    â€žHör mal“, sagte Tori. „Bevor wir reingehen, wollte ich dir noch was sagen.“
    â€žAha.“
    Hörte er ihr überhaupt richtig zu? Auf jeden Fall wandte er keinen Blick von dem blöden Haus.
    â€žIch hab mich total scheiße benommen gestern. Ich hätte dich nicht so lange allein lassen sollen. Und dass ich dich angeschrien habe, war auch nicht in Ordnung.“
    Jonas nickte, ohne sie dabei anzusehen.
    â€žEs war sogar richtig gemein“, fuhr Tori fort. „Tut mir leid.“
    â€žIst schon okay.“
    Aber wenn es okay war, warum sah er sie dann nicht an? Warum lächelte er nicht mal, wenigstens kurz?
    Jonas blickte auf seine Armbanduhr. „Ich glaube, wir müssen“, seufzte er.
    Als sie

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