Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tori und die verschwundene Stute

Tori und die verschwundene Stute

Titel: Tori und die verschwundene Stute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luzie Bosch
Vom Netzwerk:
gewittert …“
    â€žâ€¦ und Becky einfach entführt“, schloss Jonas.
    â€žNein“, sagte Dr. Müller ruhig. „So war das nicht. Ich war noch einmal auf der Ranch, das ist richtig. Da haben wir uns ja auch gesehen.“ Er nickte Tori zu. „Aber beim zweiten Mal war ich wegen einer Privatangelegenheit dort.“
    â€žWer’s glaubt!“, rief Tori.
    â€žWas für eine Privatangelegenheit soll das gewesen sein?“, hakte Jonas misstrauisch nach.
    Dr. Müller zuckte mit den Schultern. „Die Ranch hat mir bei meinem ersten Besuch gut gefallen. Ich wollte nachfragen, ob mein Sohn vielleicht Reitstunden nehmen kann. Er ist früher viel geritten, aber seit dem Tod meiner Frau hat er sich so zurückgezogen …“ Er unterbrach sich und starrte ins Leere, als ob er den Faden verloren hätte.
    Jetzt drückt er auf die Tränendrüse, dachte Tori. Aber darauf würde sie ganz bestimmt nicht reinfallen.
    â€žWofür brauchen Sie die Pferde denn?“, wechselte sie das Thema. „Um was geht es bei Ihrer Testreihe?“
    â€žWir entwickeln ein Mittel gegen eine Pferdeseuche, die zurzeit in Osteuropa grassiert. Dourine heißt die Krankheit, vielleicht habt ihr schon einmal davon gehört. Die Pferde, die davon befallen sind, leiden unter fürchterlichen Ödemen und Geschwüren. Viele sterben daran.“
    â€žLassen Sie mich raten: Um das Medikament zu testen, infizieren Sie gesunde Pferde mit dem Erreger“, sagte Jonas.
    Dr. Müller nickte. „Anders geht es nicht. Wir brauchen Fohlen, bei denen wir den Krankheitsverlauf langfristig beobachten und bekämpfen können.“
    â€žDas ist widerlich“, sagte Tori voller Abscheu.
    Dr. Müller seufzte.
    â€žIch bin gegen Tierversuche“, erklärte Jonas.
    â€žIch auch“, sagte Dr. Müller. „Aber der Gesetzgeber schreibt sie nun einmal vor. Wir dürfen kein einziges Medikament auf den Markt bringen, bevor es nicht ausgiebig getestet worden ist. Im Reagenzglas, aber eben auch an lebenden Tieren. Doch darum geht es hier ja gar nicht. Ihr werft mir vor, dass ich euer Pferd gestohlen habe. Und das habe ich nicht getan.“
    â€žKönnen Sie das beweisen?“, fragte Tori.
    Dr. Müller lächelte. „Wie soll ich denn beweisen, dass ich etwas nicht getan habe?“ Er dachte einen Moment lang nach. „Wir benötigen zehn Fohlen für die Testreihe. Alle zehn habe ich innerhalb von drei Tagen erworben. Von Züchtern und Gestüten …“
    â€žDie haben verkauft, obwohl sie wussten, was Sie mit den Tieren vorhaben?“, fragte Tori empört.
    â€žDie Schleyer  AG zahlt ziemlich gut.“ Dr. Müller rieb sich wieder den Nacken. „Also, wir haben es wirklich nicht nötig, Tiere zu stehlen. Und denkt doch einmal nach: Wie würden wir denn in der Öffentlichkeit dastehen, wenn ans Licht kommt, dass wir mit gestohlenen Tieren arbeiten. Das wäre ein Skandal, von dem sich das Unternehmen nie mehr erholen würde.“
    Tori öffnete den Mund, um zu widersprechen.
    â€žLass mal.“ Jonas legte seine Hand auf ihren Arm. „Ich glaube, er sagt die Wahrheit. Vielleicht wurde Becky ja doch von diesem Wanderzirkus entführt.“
    â€žDie waren es auch nicht“, sagte Tori bedrückt.
    Dr. Müller erhob sich. „Ich hoffe, ihr findet eure Stute wieder. Für mich ist die Angelegenheit jedenfalls erledigt.“
    â€žWie meinen Sie das?“, fragte Jonas. „Zeigen Sie uns nicht an, weil wir Ihren Hund gekidnappt haben?“
    Dr. Müller lachte. „Ich habe Heinrich ja wieder.“
    Der Hund sprang sofort auf, als er seinen Namen hörte. Das Ballspiel, bestimmt war es jetzt so weit!
    â€žDanke“, meinte Jonas erleichtert. „Vielen Dank. Aber eine Frage hätte ich noch.“
    â€žBitte?“
    â€žWie sind Sie denn so schnell auf mich gekommen? Woher hatten Sie meine Telefonnummer?“
    Dr. Müller lachte. „Dein Presseausweis. Du hast ihn bei Frau Mitsou am Empfang vergessen, als ihr euch in der Firma nach mir erkundigt habt. Da stand alles drauf.“
    â€žIch Riesenidiot.“
    â€žOh Mann“, sagte Tori. Aber dann biss sie sich schnell auf die Lippe. Jetzt bloß keine gehässigen Bemerkungen, nachdem sie sich gerade wieder mit Jonas versöhnt hatte!
    Auf dem Weg in den Flur leckte Heinrich

Weitere Kostenlose Bücher