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Tori und die verschwundene Stute

Tori und die verschwundene Stute

Titel: Tori und die verschwundene Stute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luzie Bosch
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hingebungsvoll an Toris Hand. Bitte, bitte, hol jetzt den Ball raus! Aber auch diesmal wurde er enttäuscht. Sie wuschelte nur durch sein Fell und versetzte ihm einen leichten Klaps. „Tschüss, Heinrich. Ich komm dich mal wieder besuchen.“
    Heinrich wedelte betrübt.
    â€žWenn ich darf“, fügte sie mit einem Seitenblick auf Dr. Müller hinzu.
    â€žNatürlich. Jederzeit.“ Er lächelte erfreut. „Mein Sohn würde sich bestimmt auch freuen.“
    â€žIst er das?“, fragte Tori und zeigte auf ein Foto, das in einem Goldrahmen neben der Garderobe hing. Ein Familienporträt. Vater, Mutter, Kind, erkannte Tori. Aber die Mutter war inzwischen tot, das hatte Herr Müller ja vorhin erzählt.
    â€žDas gibt’s doch nicht“, murmelte Jonas. Er ging ganz nah an das Bild heran, dann riss er den Rahmen von der Wand. „Das gibt’s doch gar nicht …“
    â€žJonas!“, rief Tori. „Spinnst du? Was machst du denn?“
    â€žHier!“ Jonas hielt ihr das Porträt direkt vor die Nase.
    â€žDas ist doch …“, murmelte Tori verblüfft.
    â€žGenau“, sagte Jonas.
    Auf dem Bild sah man Dr. Müller Arm in Arm mit einer hübschen, blonden Frau. Und vor ihnen stand Hannes.

Hannes
    In Toris Kopf ratterten die Gedanken wie ein Hochgeschwindigkeitszug.
    Hannes. Bei ihm liefen alle Fäden dieser Geschichte zusammen. Obwohl sie die Zusammenhänge immer noch nicht verstand.
    â€žHannes ist Ihr Sohn?“, fragte Jonas Dr. Müller.
    â€žJa. Kennst du ihn?“
    â€žWir spielen zusammen Fußball.“ Jonas schüttelte fassungslos den Kopf. „Hannes Müller. Natürlich. Der sieht Ihnen sogar ähnlich.“
    â€žAch! Ich hatte doch die ganze Zeit das Gefühl, dass ich dich schon einmal gesehen habe“, sagte Dr. Müller. „Du kickst also auch auf dem Bolzplatz hinter der Ranch?“
    â€žDaher kennen Sie die Sunshine Ranch!“, kombinierte Tori.
    Herr Müller nickte langsam. „Das stimmt. Ich fahr Hannes öfter zum Training. Und bei dieser Gelegenheit hab ich die trächtige Haflingerstute gesehen.“ Er räusperte sich.
    â€žWeiß Hannes, dass Sie die Stute kaufen wollten?“, fragte Jonas.
    â€žNatürlich nicht!“, rief Dr. Müller so laut, dass Heinrich erschrocken aufjaulte. „Hannes liebt Tiere über alles“, fuhr er mit leiserer Stimme fort. „Und Pferde besonders. Er ist ganz verrückt nach ihnen. Als meine Frau noch lebte, hatten wir selbst zwei Araber. Aber nach ihrem Tod musste ich sie verkaufen, ich hatte ja keine Zeit, mich um die Tiere zu kümmern.“
    â€žMoment mal“, sagte Jonas. „Hannes liebt Tiere. Und Sie kaufen Tiere ein, die dann bei Tierversuchen gequält werden. Wie passt das denn zusammen?“
    Dr. Müller biss sich auf die Lippen. „Gar nicht.“ Er schüttelte traurig den Kopf. „Ich hatte früher eine ganz normale Tierarztpraxis. Ich behandelte Hunde, Katzen, Mäuse, Kaninchen, Hamster und so weiter, Haustiere eben. Aber als meine Frau starb, schaffte ich das nicht mehr. Als Tierarzt muss man ständig erreichbar sein für seine Patienten. Die fragen nicht nach der Uhrzeit.“
    â€žWoran ist Ihre Frau denn gestorben?“, fragte Tori. „Wenn ich das fragen darf.“
    â€žSicher.“ Dr. Müller nickte. „Ein Unfall. Sie war mit dem Fahrrad unterwegs. Ein Raser hat sie übersehen und angefahren. Sie ist auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben.“ Dann schwieg er. Tori und Jonas schwiegen auch.
    â€žTut mir leid“, sagte Tori nach einer Weile.
    â€žIch weiß“, erwiderte er mit traurigem Lächeln. „Danach wollte ich so viel wie möglich für Hannes da sein. Wir hatten uns ja nur noch gegenseitig, ich wollte ihn auf keinen Fall irgendwie vernachlässigen. Da hab ich die Praxis verkauft und die Stelle bei Schleyer angenommen.“
    â€žWusste Hannes, dass Sie für Schleyer Testtiere einkaufen?“, fragte Jonas.
    â€žNatürlich. Er ist kein Kind mehr, wir haben immer offen miteinander geredet.“ Müller rieb sich mit dem Handrücken über die Augen. „Früher jedenfalls. Heute unterhalten wir uns so gut wie gar nicht mehr. Ich weiß überhaupt nicht, was in dem Jungen vorgeht.“ Er seufzte. „Er verachtet mich wegen meiner Arbeit.“
    â€žHat er Ihnen das

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