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Tori und die verschwundene Stute

Tori und die verschwundene Stute

Titel: Tori und die verschwundene Stute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luzie Bosch
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gesagt?“
    â€žNicht nur einmal.“ Plötzlich blickte Dr. Müller erschrocken auf. „Weiß Hannes von eurem Verdacht gegen mich?“
    â€žNein, wir haben nie mit ihm darüber gesprochen“, beruhigte ihn Jonas. „Allerdings muss ich sagen, dass ihm die Sache mit der Entführung ziemlich nahegegangen ist. Er war der einzige der Jungs, der sich wirklich für unsere Nachforschungen interessiert hat.“
    Toris Gedanken wirbelten durcheinander. Immer wenn sie einen festhalten und genauer betrachten wollte, war er schon wieder weitergeflogen. Hannes, der Wanderzirkus, der Mann mit dem Ohrring. Alles, was er ihr erzählt hatte, war kompletter Blödsinn gewesen. Der Zirkus war gar nicht in der Nähe gewesen. Hannes hatte die Ankündigungsplakate gesehen und sich den Rest ausgedacht.
    Aber warum? Warum war er so heiß darauf gewesen, Tori und Jonas auf die falsche Fährte zu schicken?
    â€žIch habe euch ja versprochen, dass ich wegen des Erpressungsversuchs nicht zur Polizei gehen werde“, sagte Dr. Müller mit gepresster Stimme. „Aber im Gegenzug habe ich nun auch eine Bitte an euch. Erzählt Hannes nichts davon, dass ich versucht habe, die Stute zu kaufen. Wenn er es wüsste, würde das unser Verhältnis nur noch verschlechtern.“ Er lachte bitter. „Wenn das überhaupt möglich ist.“
    Da! Das war die Lösung. Plötzlich reihten sich Toris Gedanken in schönster Ordnung hintereinander auf. Und sie verstand.
    â€žEr weiß es doch schon“, sagte sie.
    â€žWie bitte?“, fragte Herr Müller irritiert.
    â€žHannes weiß längst, dass Sie auf der Ranch waren und Becky kaufen wollten.“
    â€žIch verstehe nicht … Also habt ihr doch mit ihm gesprochen?“
    â€žNein“, sagte Tori. „Hannes hat Sie garantiert auf der Ranch gesehen. Er muss mitbekommen haben, wie Sie Becky begutachtet haben. Und dann hat er eins und eins zusammengezählt.“
    Jonas nickte langsam. „Hannes hat Becky“, sagte er. „Er hält sie irgendwo versteckt.“
    â€žWarum sollte er so etwas tun?“, erkundigte sich Dr. Müller verständnislos.
    â€žNa, kapieren Sie das denn nicht?“, fragte Tori aufgeregt. „Er hält sie vor Ihnen versteckt. Damit Sie sie nicht kriegen.“
    Dr. Müller war auf einmal so bleich wie die Wand, an die er sich lehnte.
    â€žMein Gott“, murmelte er. „Ihr habt Recht. Das würde zu ihm passen. Dass er die Stute entführt hat und irgendwo verbirgt, weil er denkt … weil er glaubt …“ Er unterbrach sich und lachte traurig.
    â€žSo ganz abwegig ist der Gedanke ja auch nicht“, meinte Tori.
    â€žWarum redet der Junge nicht mit mir?“, murmelte Dr. Müller. „Ich bin doch kein Unmensch. Ich würde niemals etwas tun, was ihn verletzt.“
    Tori und Jonas sahen sich ratlos an.
    â€žNa ja“, meinte Tori schließlich. „Irgendein Tier müssen Sie ja letztendlich kaufen, sonst verlieren Sie Ihren Job. Und das kann Hannes eben nicht akzeptieren.“
    â€žWo ist Hannes jetzt?“, fragte Jonas. „Wissen Sie das?“
    â€žEr hat heute ein Spiel“, sagte Dr. Müller.
    â€žDas stimmt nicht.“ Jonas schüttelte den Kopf. „Er ist nicht aufgestellt worden.“
    Der letzte Rest Farbe verschwand aus Dr. Müllers Gesicht. Er schloss die Augen.
    Du liebe Zeit, dachte Tori. Er würde doch jetzt nicht ohnmächtig werden!
    â€žIch habe keine Ahnung vom Leben meines Sohnes“, flüsterte Dr. Müller mehr zu sich selbst als zu ihnen. „Ich weiß nicht einmal, was er gerade macht.“
    â€žTrösten Sie sich, davon haben unsere Eltern auch keinen blassen Schimmer“, meinte Tori. Aber das heiterte Herrn Müller nicht wirklich auf.
    Also gut. Neue Taktik. „Wir müssen Becky finden“, sagte Tori. „Sie ist trächtig, wie Sie wissen. Und das Fohlen kann jeden Moment zur Welt kommen. Wenn es Komplikationen gibt, kann Hannes ihr bestimmt nicht helfen.“
    Aber das brachte auch nichts. Dr. Müller hatte immer noch die Augen geschlossen. Er sah aus wie ein lebender Toter. „Ich habe alles falsch gemacht“, hörten sie ihn murmeln.
    â€žHerr Dr. Müller“, sagte Jonas in strengem Ton. „Rumjammern bringt jetzt gar nichts! Wir müssen Hannes finden, dann sprechen Sie sich mal

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