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Torschlussmami: Eine Frau auf der Suche nach dem großen Babyglück (German Edition)

Torschlussmami: Eine Frau auf der Suche nach dem großen Babyglück (German Edition)

Titel: Torschlussmami: Eine Frau auf der Suche nach dem großen Babyglück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Edwards
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ich mich beim Abendessen verziehe und mir einen runterhole.«
    Ich folge Chris ins Schlafzimmer, um ihm orale … ich meine, moralische Unterstützung anzubieten, und wir wälzen uns angesichts der Absurdität der Situation lachend im Bett. Nach ungefähr zehn Minuten beruhigen wir uns wieder und machen uns an die Arbeit.
    Als Chris und ich aus dem Schlafzimmer kommen, wünschen wir uns sofort, wir wären länger dringeblieben. Damit meine ich nicht das Herumalbern im Bett. Es stellt sich heraus, dass sich Jules, Brandy und Brandys Lebensgefährtin Samantha während unserer Abwesenheit nützlich gemacht und die Küche aufgeräumt haben. In der Zeit, in der wir verschwunden waren, haben sie sogar den Herd geschrubbt und die Besteckschublade neu sortiert. Wer weiß, was geschehen wäre, wenn wir uns noch Zeit genommen hätten, um ein wenig zu kuscheln? Vielleicht hätten die Mädels dann die ganze Wohnung auf Vordermann gebracht.
    Jules und Brandy nehmen Chris die Probe ab, und seltsamerweise meldet sich sofort mein Beschützer- und Territorialinstinkt. Es kommt mir nicht richtig vor, Chris’ Sperma anderen Frauen zu geben, auch wenn es sicher in einem Reagenzglas verwahrt und das Interesse der Frauen rein wissenschaftlich ist. Dabei fällt mir ein, dass Brandy meinte, nachdem sie Chris kennengelernt hatte: »Gut gemacht, Süße. Ich wette, der hat super Sperma.« Ich hatte damals keine Ahnung, dass sie keine zwölf Monate später ihre Behauptung überprüfen würde.
    Jules kippt das Sperma in ein Reagenzglas und tut so, als würde sie einen Schluck davon nehmen, dann sagt sie: »Köstlich. Jetzt weiß ich, was ich in all den Jahren verpasst habe.« Als das Gelächter verklungen ist, fahren die Frauen mit dem Test fort – aufkochen, abmessen, filtern. Anschließend müssen wir eine Stunde warten, um zu sehen, welche Farbe das Sperma annimmt. Die Skala reicht von hellrosa bis knallrot. Je heller das Sperma, desto besser das Ergebnis. Wir platzieren das Reagenzglas in der Tischmitte, wo es an eine Lavalampe erinnert, und lassen uns das Dessert schmecken. Während das Sperma langsam seine Farbe verändert, schweift die Unterhaltung zu anderen Themen, aber es fällt mir schwer, mich darauf zu konzentrieren. Ich versuche, cool zu bleiben, aber ich kann die Augen nicht von dem Reagenzglas abwenden. Ich starre es wie hypnotisiert an und bete insgeheim, dass die Flüssigkeit rosa wird.
    Nach ein paar Minuten verfärbt sich das Sperma rot, und das Herz rutscht mir in die Hose. Ich werfe einen Blick auf die Farbskala und sehe, dass die Farbe im Reagenzglas mit dem unfruchtbaren Bereich korrespondiert. Chris spürt meine Enttäuschung und sagt: »Maus, das waren erst ein paar Minuten. Warten wir einfach, bis die Zeit um ist.«
    Mir kommt in den Sinn, dass ich, wenn ich mich in ein nervöses Wrack verwandle, noch mehr Druck auf Chris ausübe. Schließlich ist es sein Sperma, er hat also am meisten in das Ergebnis investiert. Wenn es schlecht ausfällt, möchte ich seine Enttäuschung nicht größer machen, indem ich ihm mit meinem Verhalten zu verstehen gebe, er habe versagt. Chris ist nicht durchgedreht, als ich ihm von meinen armseligen Eizellen erzählt habe, darum habe ich kein Recht, Ansprüche an seine Spermien zu stellen. Ich nehme mir vor, nicht mehr auf das Reagenzglas zu blicken, bevor die Zeit um ist.
    Ich scheitere natürlich kläglich, aber irgendwann piept der Alarm von Jules Armbanduhr, und es ist Zeit, das Ergebnis auszuwerten. Jules hält das Reagenzglas neben die Farbskala, und wir sind uns alle einig, dass Chris den Test glänzend bestanden hat – seine Spermaprobe entspricht der hellsten Farbe auf der Skala. Chris röhrt wie ein Hirsch, ich stoße einen Seufzer der Erleichterung aus, die führende Wissenschaftlerin Jules und ihre Assistentin Brandy gratulieren sich gegenseitig, und Samantha schießt Fotos von uns und dem Reagenzglas. Eine Party wie diese hat es verdient, für die Nachwelt festgehalten zu werden.
    Als sich der Abend dem Ende zuneigt, fragt Brandy: »Woher wissen wir, ob der Test genau ist?«
    Chris lacht. »Das wissen wir nicht. Vielleicht haben wir ja dreißig Euro zum Fenster rausgeschmissen und ein paar Stunden mit Lebensmittelfarbe vertrödelt.«
    »Immerhin war es wahrscheinlich das einzige Mal, dass ich mit Sperma herumspielen durfte«, sagt Jules.

5
›Nur‹ Mutter

    D as, was mir bei der Mutterschaft am meisten Angst macht, ist die Möglichkeit, meine Identität zu verlieren. Mit

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