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Torschlussmami: Eine Frau auf der Suche nach dem großen Babyglück (German Edition)

Torschlussmami: Eine Frau auf der Suche nach dem großen Babyglück (German Edition)

Titel: Torschlussmami: Eine Frau auf der Suche nach dem großen Babyglück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Edwards
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sagen, dass sie ihre Kinder lieber nicht geboren hätten.
    Danielle hat auch wenig für Frauen übrig, die ungewollt schwanger werden. »Warum haben sie ungeschützten Sex, wenn sie keine Kinder wollen? Sie kennen das Risiko. Das ist, als würde man von einer Klippe springen und sich wundern, dass man unten aufschlägt. Ich denke dann immer: Du blöde Kuh, krieg einfach dein Baby, und gib es mir.«
    Nach jahrelanger erfolgloser Fruchtbarkeitsbehandlung wird Danielle sich wohl damit abfinden müssen, dass sie nie Mutter sein wird. Sie begann die IVF -Therapie mit Ende dreißig, weil bei ihr und ihrem Freund Mark eine immunologische Inkompatibilität diagnostiziert wurde und sie auf natürlichem Weg kein Kind zeugen können. Anfangs hat Danielle sich eingeredet, solange sie fruchtbar sei, spiele die Inkompatibilität mit Marks Sperma keine Rolle. Aber das tat sie doch. Als Danielle schließlich beschloss, die IVF -Therapie abzubrechen, fühlte sie sich wie eine absolute Versagerin und fürchtete sich davor, ein Leben lang mit der Frage »Und, haben Sie Kinder?« konfrontiert zu werden.
    »Es tut jedes Mal weh, wenn die Leute fragen«, sagt sie. »Besonders wenn es dann heißt: Das tut mir aber schrecklich leid. Als wäre jemand gestorben. Ich muss ständig zugeben, dass ich keine Kinder bekommen kann, dass ich versagt habe. Es wird niemals aufhören wehzutun.«
    »Kinderkriegen ist für die meisten Menschen ganz easy«, fährt Danielle fort. »Eine meiner besten Freundinnen hat sich mal darüber beklagt, dass sie immer mir nichts, dir nichts schwanger wird. Den Leuten ist nicht bewusst, was sie von sich geben. Es ist, als hätte man jemanden durch einen Autounfall verloren, und dann sagt einer: ›Ich hoffe, du kommst bei einem spektakulären Autounfall um.‹ Allerdings ist es nicht viel besser mit Leuten, die einfühlsam und zurückhaltend auf das Thema reagieren. Tatsächlich ist das Mitleid fast noch schlimmer.«
    Danielle prüfte die Option, auf Spendersamen zurückzugreifen, aber Mark ließ keinen Zweifel daran, dass dies für ihn keine Option war. Er hat nie erklärt, warum er dagegen ist. Er stellte sich von vornherein einfach derart stur, dass nie über seine Beweggründe gesprochen wurde. Auch eine Adoption lehnte er ab. Das Resultat war, dass Danielle mehr Zeit damit verbrachte, über einen One-Night-Stand nachzudenken, als sie wahrscheinlich hätte tun sollen.
    »Ich habe lange überlegt, wie man einen Mann dazu überredet, auf ein Kondom zu verzichten. Aber ich weiß, in meinem Alter ist es mit einer Nacht nicht getan. Und wenn die Kinder später wissen wollen, wer ihr Vater ist, müsste ich sagen: Keine Ahnung, ich hatte eine Weile lang verschiedene Männer, bis ich endlich schwanger wurde«, erklärt sie.
    Sie überlegte auch, sich künstlich befruchten zu lassen, ohne Mark etwas davon zu sagen. Falls sie von dem Spendersamen schwanger geworden wäre, hätte sie Mark einfach in dem Glauben gelassen, das Kind wäre auf natürliche Weise gezeugt worden. Aber sie konnte ihn weder auf die eine noch auf die andere Art hintergehen, weil sie es nicht über sich brachte, Mark zu verletzen. »Mir ist bewusst geworden, dass mir meine Beziehung wichtiger ist, als Kinder zu haben«, sagt sie.
    Bei Danielle klingt es, als wäre der Umgang mit der Kinderlosigkeit wie die Trauer um einen geliebten Menschen, den man verloren hat. Anfangs kämpft man sich durch jede einzelne Minute, dann durch jede Stunde, jeden Tag und schließlich durch jede Woche. Erst wenn man ausreichend getrauert hat, ist man fähig weiterzumachen. Man trauert so lange, bis der Zeiger der Waage eines Tages wieder im positiven Bereich ausschlägt und man feststellt, dass man im Leben mehr hat als nur Trauer.
    »Ich habe aktiv daran gearbeitet, meine Denkweise zu ändern«, sagt Danielle. »Statt jede fruchtbare Frau auf diesem Planeten zu beneiden, freue ich mich jetzt für sie.«
    Sie hat sich wieder in ihr Leben gestürzt, pflegt ein paar Hobbys, geht öfter abends essen und hat gelernt, dass es okay ist, auch ohne Kinder einen Zoobesuch zu machen oder Ice Age anzuschauen. Trotzdem blickt sie immer noch sehnsüchtig jeder schwangeren Frau auf den Bauch und wünscht sich, mit ihr tauschen zu können.
    Ich frage Danielle, warum sie die IVF -Therapie abgebrochen habe, und sie antwortet: »Ich wollte mich nicht länger mit meinen Selbstmordgedanken rumschlagen. Ich hatte Angst, ich könnte eines Tages Ernst machen.«
    Jeder Therapiezyklus stürzte

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