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Torschlussmami: Eine Frau auf der Suche nach dem großen Babyglück (German Edition)

Torschlussmami: Eine Frau auf der Suche nach dem großen Babyglück (German Edition)

Titel: Torschlussmami: Eine Frau auf der Suche nach dem großen Babyglück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Edwards
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meinen Muttermund zu marinieren und hoffentlich die Wehen einzuleiten, frage ich mich immer noch, ob ich das Richtige getan habe. Möchte ich wirklich Mutter sein? Werde ich gut darin sein? Das Gel soll in zwölf bis vierundzwanzig Stunden wirken, darum lautet der Plan, dass Chris und ich für unseren letzten Abend als kinderloses Paar nach Hause fahren und am nächsten Morgen wiederkommen. Aber ungefähr zwei Minuten nachdem das Gel eingeführt wurde, bekomme ich plötzlich Krämpfe. Die Hebamme, die Dr. Olivia assistiert, versichert mir, dass dies keine Wehe sei, weil das Gel nicht so schnell wirke. Aber da ich ›Beschwerden‹ (ihr Ausdruck, nicht meiner) habe, soll ich über Nacht hierbleiben. So viel zu dem Plan, unseren letzten Abend in kinderloser Freiheit gemeinsam zu genießen. Chris wird nach Hause geschickt, und ich bekomme eine Schlaftablette.
    »Eine Schlaftablette?«, sage ich hoffnungsvoll. »Heißt das, ich kann die Wehen verschlafen?« Die Hebamme schüttelt den Kopf und grinst über meine Ahnungslosigkeit. »Dann ist es also unwahrscheinlich, dass ich morgen früh aufwache, und ein Baby liegt neben mir im Bett?«, frage ich.
    Ich weise sie wieder darauf hin, dass meine ›Beschwerden‹ ernsthaft wehtun, woraufhin sie mir erneut versichert, dass es sich unmöglich um Wehen handeln könne. Das macht mir eine Höllenangst, weil die Schmerzen jetzt schon unerträglich sind. Wenn das keine Wehen sind, möchte ich nicht wissen, wie ich mich anstelle, wenn es richtig losgeht.
    Unfähig zu schlafen, beginne ich, im Zimmer auf und ab zu wandern. Während ich meine Stressbälle gegeneinanderklatsche, wiederhole ich mein Mantra: »Es wird nicht ewig dauern, es wird nicht ewig dauern.« Und eine leise Stimme in meinem Innern antwortet spöttisch: »Ist das dein Ernst? Es hat doch noch gar nicht angefangen!«
    Ungefähr eine halbe Stunde später sitze ich auf der Toilette (aus irgendeinem Grund fühle ich mich dort besser) und höre ein sattes ›Plopp‹ und bemerke anschließend einen Schwall Wasser, der aus mir herausschießt. Ich bin mir nicht sicher, ob ich gepinkelt habe, ohne es zu merken (was in den letzten paar Wochen recht oft passiert ist), oder ob meine Fruchtblase geplatzt ist. Nach einem Blick in die Toilette bin ich mir ziemlich sicher, es ist Fruchtwasser. Was auch immer in der Schüssel schwimmt, es ist kein Pipi. Es hat eine trübe, leicht rötliche Farbe und erinnert mich an eine Benzinpfütze. Während ich in die Toilette starre, nehmen die Schmerzen deutlich zu. Das sind bestimmt die ersten Wehen. Ich rufe nach der Hebamme, aber als sie einen Blick in die Schüssel wirft, sagt sie: »Ich bin nicht überzeugt.«
    »Was meinen Sie damit, Sie sind nicht überzeugt?«, frage ich, ein wenig zu energisch. »Wenn das nicht mein Fruchtwasser ist, was ist es dann?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortet sie und schickt mich wieder ins Bett. Ich gehorche, aber auf meinem Weg zurück zum Bett schießt mehr von dieser trüben Flüssigkeit heraus. Plötzlich besinnt sich die Hebamme eines Besseren. Sie sagt, ich solle Chris anrufen, damit er ins Krankenhaus komme.
    »Sagen Sie ihm, er braucht sich nicht zu beeilen«, diktiert sie mir. »Es wird noch Stunden dauern, bis die Wehen kommen.«
    Ich richte Chris die Nicht-beeilen-Nachricht aus und bereue es, kaum habe ich aufgelegt, sofort. Es ist mir egal, dass die Wehen noch nicht eingesetzt haben. Es tut verdammt weh, und ich will hier nicht alleine sein! Die Hebamme schnallt mir einen Wehenschreiber um den Bauch und sagt überrascht: »Oh, es sind doch Wehen. Die Kontraktionen kommen alle zwei Minuten. Das ist ungewöhnlich. Normalerweise wirkt das Gel nicht so schnell.«
    Als Chris eintrifft, bin ich vor Schmerzen im Delirium. »Die Stressbälle sind absolut für die Katz«, fauche ich ihn zur Begrüßung an.
    Das Einzige, was ich machen kann, ist, Chris’ Hände zu halten und die Abstände zwischen den Wehen zu zählen. Nach ungefähr sieben Stunden ohne große Fortschritte fragt mich die Hebamme, ob ich eine PDA möchte. Ich war so sehr mit den Schmerzen beschäftigt, dass ich ganz vergessen habe, dass es Möglichkeiten der Linderung gibt. Ein Hoch auf die medizinische Forschung! Ich liebe meine PDA . Als sie zu wirken beginnt, versuche ich, im Bett zu entspannen, während Chris es sich auf dem Stuhl bequem macht. Er döst ein bisschen, aber ich kann nicht. Ich bin fix und fertig, kann mich aber nicht richtig entspannen, um zu schlafen. Alle zwanzig

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