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Toskanische Verführung (German Edition)

Toskanische Verführung (German Edition)

Titel: Toskanische Verführung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Hille
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Gesichtsausdruck belebte sich. Mit einem Mal sah er um Jahre jünger aus. »Gardner«, rief er und erhob sich. »Ich hatte gehofft, Sie hier anzutreffen. Wollen wir zusammen frühstücken? Ich habe Maddalena angewiesen, uns im Garten einen Tisch zu decken.«
    Flannery schnappte nach Luft. »Woher der plötzliche Sinneswandel?«, fragte sie argwöhnisch. »Was führen Sie im Schilde?«
    Er sah sie so ehrlich verblüfft an, dass Flannerys Misstrauen dahinschmolz. Sein Lächeln bekam eine schmerzliche Note. »Ich habe Sie schrecklich behandelt«, sagte er mit entwaffnender Offenheit. »Der gestrige Abend muss eine Tortur gewesen sein. Können Sie mir vergeben?«
    »Nicht der ganze Abend war schrecklich«, murmelte Flannery gedankenverloren. Es war ein Vergnügen gewesen, mit ihm zu tanzen und bei allem Zorn darüber, dass er sie als Mittel zum Zweck missbraucht hatte - sie hatte auch viel gelacht und eine seltsame Art der Kameraderie mit ihm empfunden. Sie sah ihn an. Sein Blick bettelte um ein freundliches Wort, und er sah in seinem blauen Pullover, der ausgewaschenen Jeans, und den etwas zerzausten Locken im weichen Morgenlicht aus wie ein Junge, der eine Zurückweisung fürchtete.
    Er hatte ihre leisen Worte gehört und lächelte. »Dann frühstücken Sie mit mir?«
    Flannery lachte und machte eine resignierte Handbewegung. »Wenn es Sie glücklich macht.«
    Er beugte sich vor, nahm ihre Hand und zog sie formvollendet an die Lippen. »Das macht es.«
    Maddalena kam ihnen entgegen, als Flannery dem Grafen in den Garten folgte. Die Haushälterin nickte zur Antwort auf Flannerys Gruß und sagte: »Ich bringe dann noch den Kaffee.« Sie zog bei diesen Worten ein Gesicht, als hätte sie Magenschmerzen und wich Flannerys Blick auffällig aus.
    »Was hat sie?«, fragte Flannery.
    Alessandro hob gleichgültig die Schultern. »Sie gluckt«, sagte er. »Gefällt es Ihnen?« Er wies auf den gedeckten Tisch im Schatten eines Oleandergebüschs, so stolz, als hätte er ihn eigenhändig dorthin getragen und gedeckt.
    Flannery warf ihm einen Blick zu. »Und Sie führen doch etwas im Schilde«, sagte sie. »Warum sind Sie plötzlich so katzenfreundlich zu mir? Normalerweise beschimpfen Sie mich und schubsen mich herum ... was haben Sie vor? Wozu wollen Sie mich überreden?«
    Er kniff die Augen zusammen und raunzte: »Sie sind ein so misstrauisches, widerborstiges Weib! Nun setzen Sie sich schon, ehe ich die Lust verliere, nett zu Ihnen zu sein!«
    Flannery atmete auf und ließ sich auf den angebotenen Stuhl fallen. »Gut, danke. Jetzt erkenne ich Sie wieder.« Sie breitete die Serviette aus und blickte sich zufrieden auf dem Tisch um. Rührei, Brot, Käse. Sie hatte Hunger.
    Alessandro stand noch hinter seinem Stuhl und sah sie an. Sein Gesichtsausdruck hatte sich verfinstert und er sah wieder ganz und gar wie er selbst aus. Auch, als Maddalena den Kaffee brachte, er sich niederließ und einschenkte, änderte sich sein Gesichtsausdruck nicht. Dann nahm er seine Tasse in die Hand und versank in ein brütendes Schweigen.
    Flannery aß mit gutem Appetit und sah ihn dabei nachdenklich an. Diese Stimmungswechsel, die binnen Sekunden von einem Extrem ins andere fielen, waren alles andere als Anzeichen eines gesunden Geistes. Das erinnerte sie wieder an ihr Erlebnis der vergangenen Nacht. Sie ließ unwillkürlich den Blick an seinen Armen hinunterwandern. Er trug immer Hemden oder Pullover mit langen Ärmeln, auch in der größten Mittagshitze. Mochte das damit zusammenhängen, dass er seine zerstochenen Ellenbeugen nicht herzeigen konnte?
    Sie tupfte sich den Mund ab, nahm einen Schluck Kaffee und sagte ein wenig zu laut, ein wenig zu fröhlich in das lastende Schweigen hinein: »Es ist so ein schöner Morgen. Wollen wir schwimmen gehen?«
    Er riss den Kopf hoch und starrte sie an, als hätte er ihre Gegenwart vollkommen vergessen und wäre jetzt über alle Maßen erstaunt, sie vor sich sitzen zu sehen. »Schwimmen?«, fragte er.
    »Schwimmen. Das ist eine Sportart. Man betreibt sie gewöhnlich im Wasser.«
    Er runzelte die Stirn. »Unterlassen Sie diesen unangenehm sarkastischen Tonfall, Gardner.« Er griff nach seinem Messer, bestrich ein Stück Brot mit Honig, betrachtete es mit angewiderter Miene und legte es unangerührt wieder auf seinen Teller. »Schwimmen.« Er schüttelte den Kopf. »Haben Sie nichts zu arbeiten?«
    Flannery verschlug es den Atem. Sie stieß ihren Stuhl zurück, nickte dem Grafen knapp zu und sagte: »Danke für

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