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Tot ist nur, wer vergessen ist (German Edition)

Tot ist nur, wer vergessen ist (German Edition)

Titel: Tot ist nur, wer vergessen ist (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Lyons
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Zugeständnis.
    »Wir sehen uns morgen, Colonel«, sagte Waverly, während er dem Mann einen kleinen Schein reichte. »Werden Sie die anderen aus dem Rat zusammentrommeln?«
    »Fange gleich damit an, Hal.«
    »Klingt gut.«
    Er fasste Caitlyn am Ellbogen und führte sie zu seinem GMC Jimmy, den er vor dem Postamt geparkt hatte. Die Berührung war weder dominant noch zu vertraulich, eher beiläufig. Durch die Jacke hindurch spürte sie warm und fest seine Hand. Wenngleich sie nicht sicher war, ob ihr das Gefühl gefiel oder nicht, schüttelte sie ihn doch nicht ab.
    Er hielt ihr die Tür auf, bot ihr Hilfe beim Einsteigen an, die sie ablehnte. Der Wagen war eindeutig öfter in Gebrauch als sein Büro, stellte Caitlyn fest, nachdem sie auf den Beifahrersitz geklettert war – das verrieten die vielen Kaffeebecher, Notizzettel, Überreste von Fast Food-Mahlzeiten, sowie die zweite Uniform hinten am Seitenfenster. Über dem Rücksitz lag ein Neoprenanzug ausgebreitet, daneben die Kletterausrüstung; und am Sichtschutz auf dem Beifahrersitz war ein kleiner Spiegel angebracht, wahrscheinlich, damit er sich im Auto rasieren konnte.
    »Haben Sie überhaupt ein Zuhause, Waverly?«, fragte sie und schob den Müll zur Seite, während sie sich anschnallte.
    »Kann mich dunkel an eins erinnern.« Er rückte sein Holster und das Funkgerät zurecht – eine routinierte Bewegung. Dann lümmelte er sich in den Sitz, als wäre er ein abgewetzter Couchsessel, streckte die langen Beine nach vorne aus. Nachdem er sein Handy ans Ladegerät angeschlossen hatte, ließ er den Motor an.
    Als er beim Rückwärts-Ausparken einen Arm auf Caitlyns Rückenlehne abstützte, beugte sie sich ein Stück nach vorne. Im Polizeifunk hörte sie das Stimmenwirrwarr mehrerer Einheiten. »Nanu? Hören Sie etwa für den ganzen Landkreis mit?«
    »Geht ja nicht anders. Besonders in der Urlaubszeit. Ich habe für ein Gebiet von über hundertfünfzig Quadratkilometern nur mich und drei Männer zur Verfügung. Und machen wir uns doch nichts vor.« Er zuckte bescheiden mit den Schultern. »Ich bin nicht Superman. Wie Sie ja so treffsicher bemerkt haben. Beide Male, die wir uns begegnet sind.«
    Caitlyn saß schweigend auf dem Beifahrersitz und betrachtete die vorbeiziehenden hübschen Häuschen und Geschäfte. Als sie in den Wald fuhren, wurde das Sonnenlicht verschluckt, und die Straße wand sich ab da wie ein Korkenzieher um enge Kurven.
    Am Steuer wäre das noch o. k. gewesen, doch als Beifahrer hatte sie keinerlei Ablenkung von der verschlungenen Straße, sodass ihr nach einer Weile übel wurde, was wiederum ihre stets lauernde Migräne weckte. Bitte, nicht noch einmal dasselbe wie letzte Nacht! , flehte sie, atmete tief durch und versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, während Waverly durch eine halsbrecherische Kurve nach der nächsten steuerte.
    »Das war nett von Ihnen, sich bei Sarah zu entschuldigen«, sagte er und schien die schlingernde Achterbahnfahrt gar nicht zu bemerken. »Hoffentlich lief die kleine Unterhaltung dann gut.«
    Caitlyn war der scharfe Unterton nicht entgangen. Lassen Sie bloß meine Leute in Ruhe! , gab der ihr laut und deutlich zu verstehen.
    »Arbeiten Sie immer noch für die Außenstelle in Boston, mit diesem Logan als Vorgesetzten?«
    »Nein. Logan ist im Ruhestand, und ich bin zur Ausbilderin in Quantico befördert worden.«
    Sie schwiegen eine Weile, bis er das verdaut hatte. Sie hatte das Gefühl, er frage das nicht nur um der alten Zeiten willen.
    »Darf ich dann erfahren, was Sie den weiten Weg von Virginia hierhergeführt hat?«
    »Es besteht die Möglichkeit, dass es sich bei der Leiche um einen vermissten U. S. Marshal handelt«, antwortete sie, da sie sich entschieden hatte, ihm so wenig wie möglich von der Wahrheit zu erzählen. Alles, was sie herausgefunden hatte – das meiste reine Spekulation –, schien die ohnehin schon verfahrene Angelegenheit nur noch komplizierter zu machen.
    »Hm! Dann hatten Sie also eine Art übersinnliche Vorahnung, dass Sarah den Kerl finden würde? Und sind deswegen mit Ihrem Privatauto statt einem FBI -Wagen hergekommen?«
    Sie warf einen Blick zur Seite. Er schaute zwar auf die Straße, hatte jedoch wieder dieses überlegene Grinsen im Gesicht, das sie rasend machte. »Jawohl. Selbst Kleinstadtbullen wie ich haben Augen im Kopf. Und« – er nickte ihr mit weit aufgerissenen Augen zu, als hätte er sensationelle Neuigkeiten – »wir können auch rechnen. Sie sind, schon Stunden

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