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Tot ist nur, wer vergessen ist (German Edition)

Tot ist nur, wer vergessen ist (German Edition)

Titel: Tot ist nur, wer vergessen ist (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Lyons
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da reingetan?«
    »Du solltest wirklich richtigen Zucker nehmen und nicht dieses pulvrige Zeug. Gibt zu viele Klümpchen.«
    Er tauchte einen Finger in die Tasse und holte einen Rest Zucker hervor. Starrte mit großen Augen darauf, als wäre es das Interessanteste der Welt. Caitlyn zog einen Schmollmund. Sie wollte doch das Interessanteste auf der ganzen Welt für ihn sein. »Diesen Zucker hat seit sehr langer Zeit keiner mehr genommen.«
    Sie nahm seine Hand, hob den Finger an ihre Lippen und leckte daran. Ein heißes Verlangen entbrannte in ihr. Sie gab die Hand wieder frei und beugte sich zu ihm, bis sich ihre Gesichter fast berührten.
    Er roch frisch – musste sich im Badezimmer die Zähne geputzt und den Mund gespült haben. Wie in Trance streichelte sie seine glatte Wange. Rasiert auch noch. Kein Wunder, dass es so lange gedauert hatte.
    »Für mich?«, fragte sie und strich an seinem Kinn entlang.
    »Natürlich.« Er neigte den Kopf und legte die Wange ganz in ihre Hand.
    Überwältigt von der leichten Berührung schlang sie die Arme um seinen Nacken und zog ihn zum Kuss hinab, spürte sein Herz schlagen, seinen Atem auf ihrer Haut, seine Hände, die über ihren Rücken strichen, jedes Rascheln ihrer Seidenbluse. Alle Empfindungen waren verstärkt, eindrucksvoller und erregender als alles, was sie je erlebt hatte.
    Verdammt, wenn das eine neue Form der Migräne war oder ein Anzeichen dafür, dass Narbengewebe aufgeplatzt war und ihr Gehirn kostbares Blut verlor, dann konnte sie nur sagen, es gab schlimmere Arten zu sterben.
    Hal ließ den Becher in den Fernsehsessel fallen, dann umschlang er sie und küsste sie leidenschaftlich. Ein leises Stöhnen entwich Caitlyns Kehle. Sie presste sich an ihn, ihr Unterleib drängte gegen seinen. Die Wellen der Leidenschaft, die das auslöste, wuchsen sich zu einer wahren Sturmflut aus, als er begann, ihr die Bluse aufzuknöpfen.
    »Zerreiß sie einfach«, rief sie heiser aus und versuchte, ihm dabei zu helfen, sie von dem Seidenstoff zu befreien. Ihre Kleider, ihre Haut, alles schien sie einzuengen, sie konnte es nicht schnell genug loswerden.
    Er riss die Knöpfe auf und zog ihr die Bluse vom Leib. Es folgte der Büstenhalter, und endlich fand ihr Sehnen Erlösung: Seine Haut berührte ihre, die rauen Handflächen erregender noch als alles zuvor. Er hauchte zarte Küsse von ihrem Hals bis zu ihrem Busen.
    Als er sie endlich erreicht hatte, in den Mund nahm, schrie Caitlyn auf und bog sich ihm entgegen, ihre Finger krallten sich in seinen Arm, denn ihre Beine drohten nachzugeben.
    * * *
    Sarah starrte auf die halb automatische Pistole in Sams Händen und konnte einfach nicht mehr an sich halten. Ein schrilles Lachen mischte sich mit Tränen der Wut.
    »Gib mir die, ehe du jemandem wehtust.« Sie nahm ihm die Waffe ab. »Ich konnte dich ja nicht einmal mit dem Colonel zur Jagd mitnehmen. Sobald ich ein Reh entdeckt hatte, hast du so viel Lärm gemacht, dass es die Toten aufgeweckt hätte.«
    Er starrte sie an, verzog den Mund. Aber nicht zu einem Lachen. Mit ausgestreckter Hand forderte er die Pistole zurück. »In zwei Jahren kann ein Mann sich ändern.«
    Sie weigerte sich, ihm die Waffe zu überlassen, steckte sie stattdessen in die Tasche ihrer Fleecejacke. Sie sah aus wie eine Glock, der Waffentyp, den auch Hal und seine Männer als Dienstwaffe benutzten. Glocks besaßen keine manuelle Sicherung, was sie zu gefährlichen Waffen in der Hand von einem Amateur wie Sam machte.
    »Aber nicht so sehr, Sam. Niemand kann sich so sehr verändern. Du bist kein Killer.« Sie strich ihm über das Kinn, fühlte, wie er den Kiefer anspannte. Er nahm ihre Hand und zog sie weg.
    »Auch wenn ich ein kompletter Versager bin«, flüsterte er erstickt, während sich sein Griff um ihre Finger verstärkte, »dieses Mal werde ich es nicht versauen. Ich werde alles tun, was nötig ist, um dich und Josh zu beschützen. Damit ihr sicher seid.«
    »Gut, dann haben wir ja dasselbe Ziel. Verschwinde! Hole Josh! Benutz eure neuen Identitäten, um an einen Ort zu fliehen, an dem euch niemals jemand aufspüren kann. Ich werde irgendwie nachkommen.« Nur unter Aufbietung all ihrer Willenskraft wollten ihr diese letzten Worte über die Lippen kommen.
    Josh … Gott, wie konnte sie die Gelegenheit opfern, ihn wiederzusehen? Ihr blieb jedoch nichts anderes übrig. Joshs einzige Bezugsperson in den letzten zwei Jahren war Sam gewesen. Sie konnte ihrem Sohn nicht zumuten, ihn zu verlieren, das wäre

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