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Tot ist nur, wer vergessen ist (German Edition)

Tot ist nur, wer vergessen ist (German Edition)

Titel: Tot ist nur, wer vergessen ist (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Lyons
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Nacht auszuschalten.
    »Was werden Sie ihr sagen?«, fragte Logan, als Alan die Haustür aufschloss.
    Alan hielt inne. Wog die verschiedenen Möglichkeiten gegeneinander ab. Er mochte Sarah, mochte sein Leben hier. Aber war all das wert, hundert Millionen aufs Spiel zu setzen oder zu riskieren, dass Korsakov ihn in die Finger bekam? Er seufzte. »Gar nichts. Sie hatte ihre Chance. Sorgen Sie nur dafür, dass sie hierbleibt, sich nicht sehen lässt und die Finger vom Telefon lässt, bis mir etwas einfällt, wie wir an Stans Geld rankommen können.«
    »Will nur hoffen, dass Sie nicht planen, einfach abzuhauen und mich hier hängen zu lassen. Das wär ein ganz dummer Plan, Herr Rechtsanwalt.«
    »Klappe!« Alan blieb vor Sarahs Schlafzimmertür stehen und spitzte die Ohren. Nichts. Er drückte die Klinke hinunter und schob die Tür auf. Logan zog seine Waffe. »Stecken Sie die weg«, flüsterte Alan. »Wir brauchen sie lebend.«
    Logan runzelte skeptisch die Stirn, steckte die Pistole aber wieder in das Holster. Alan schlich sich in das dunkle Zimmer. Die Decke war zerwühlt und bis über die Kissen gezogen. Die arme Sarah hatte bestimmt wieder einen ihrer nächtlichen Angstanfälle gehabt. Wenn sie sich dabei im Bett hin und her wälzte, aktivierte das jedes Mal die Kamera hier im Raum, sodass deren Speicherplatz regelmäßig zur Neige ging.
    Als eine der Holzdielen unter seinem Fuß knarrte, erstarrte Alan. Das zusammengedrängte Häufchen auf dem Bett rührte sich nicht. Ruckartig zog er die Decke weg und machte sich darauf gefasst, sich auf sie stürzen zu müssen, falls sie sich wehren sollte.
    Doch alles, was er vorfand, war ein Berg zusammengeknüllter Decken.
    »Wo zum Teufel steckt sie, Easton?«, wollte Logan wissen, während er den Lichtschalter umlegte. Das Zimmer war leer. Alan eilte ins Bad. Auch leer.
    »Durchsuchen Sie das Haus! Wir müssen sie vor Stan finden!«
    »Und wenn wir zu spät sind? Was, wenn Ihr Vögelchen ausgeflogen ist?«
    * * *
    Hal und Caitlyn gingen die Kartons voller Unterlagen und Beweismittel durch und diskutierten dabei über eine mögliche Verstrickung von Sarah in den Tod ihres Sohns und ihres Ehemannes, ohne sich jedoch einigen zu können. Nach einigen Stunden und zwei Kannen Kaffee entschuldigte sich Hal und ging auf die Toilette; Caitlyn hievte also allein die Kiste mit ausgedruckten Telefondaten auf den Tisch, die er ihr dagelassen hatte.
    Während sie die muffigen Papierstapel durchsah, trank sie ihren Kaffee aus. Das hier würde sie nicht weit bringen; statt Abschriften der offiziellen, über Hals Dienstapparat geführten Gespräche hielt sie lauter Aufzeichnungen von Hinweisen in der Hand, die bei der damals eingerichteten Hotline eingegangen waren.
    Sie unterdrückte ein Gähnen, stand auf und holte sich noch einen Kaffee. Die letzten zwei Tassen, die ihr Hal eingeschenkt hatte, hatte sie schwarz getrunken, aber ihr fehlte der Kick des Zuckers, also kramte sie in seinem Regal nach der angestaubten Zuckerdose. Sie nahm sich die doppelte Portion Puderzucker, der natürlich sofort Klümpchen bildete, als sie ihn einrührte. Es schmeckte immer noch bitter, also nahm sie noch einen Löffel.
    Während sie an dem zuckrigen Gebräu nippte, schlenderte sie zurück in Hals Wohnzimmer. Wohl eher Vorratsraum. Auf jedem freien Quadratzentimeter stapelten sich wahllos abgestellte Kisten, zwischen umstürzenden Kartons konnte man gerade noch zum Sessel, zum Fernseher und zur Tür gelangen. Die Stapel gingen ihr bis über die Hüfte und waren jeweils mit einem Datum versehen, kryptische Abkürzungen gaben Aufschluss über den Inhalt.
    Nachdem sie ausgetrunken hatte, stellte sie die Tasse auf dem kleinen Tischchen neben dem Sessel ab und schob die Kisten umher, auf der Suche nach Notizen über Hals ersten Kontakt mit dem FBI . Bei all dem Staub tränten ihre Augen, und gerade als sie von einem Niesanfall geschüttelt wurde, klingelte ihr Handy.
    »Tierney«, meldete sie sich schniefend.
    »Hallo, Caitlyn, hier ist Clemens.« Die Stimme des Laboranten klang frisch und fröhlich. Caitlyn schaute mit feuchten Augen auf die Kuckucksuhr an der Wand. War dem Mann klar, dass es bereits auf zwei Uhr nachts zuging?
    »Was haben Sie für mich, Clemens?«
    »Die Jungs konnten eine Nummer zurückverfolgen, die von dem Anschluss angerufen wurde, den Sie haben überprüfen lassen.«
    »Hervorragend. Um wessen Anschluss handelt es sich?«
    »Tatsächlich hat Logan in den ersten fünf Minuten, nachdem

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