Total Control (Das Labyrinth)
Netzwerk besitzt eine Protokollfunktion, wie die m eisten Syste m e dieser Art. Greift ein Benutzer auf eine Datei zu, so wird der Zugriff vom System aufgezeichnet. Indem er diese W orkstation verwendete, die eigentlich gar nicht am Netz hängen sollte und der folglich von der Netzwerkverwaltung keine Nu mm er zugewiesen ist«, dabei deutete Rowe auf den alten Co m puter, »u m ging er das Risiko. Dieser Co m puter gilt im Netz bei allen Vorgängen als Phanto m co m puter. W ahrscheinlich hat er vorher m it dem Rechner in seinem Büro die Dateien, die ihn interessierten, ausfindig ge m acht, ohne sie zu öffnen. Von da aus konnte er das in aller Ruhe tun und so die Zeit verkürzen, die er hier verbringen m ußte, wo die Gefahr bestand, erwischt zu werden.«
Sawyer schüttelte den Kopf. » W arten Sie m al. W enn Archer nicht seine eigene W orkstation verwendet hat, weil er dadurch identifizierbar war, und statt dessen diesen Co m puter, woher wissen Sie dann überhaupt, daß es Archer war, der auf die Dateien zugegriffen hat ? «
Hardy deutete auf die Tastatur. »Ein altbewährtes Verfahren. W i r haben zahlreiche Fingerabdrücke geno mm en. Alle entsprachen denen von Archer.«
Schließlich stellte Sawyer die o ff ensichtlichste Frage. »Na gut, aber woher weiß m an, daß diese W orkstation für einen Datenzugriff verwendet wurde ? «
Lucas setzte sich auf einen der Kartons. »Eine W eile verzeichneten wir ungeneh m igte Zutritte ins Syste m . Obwohl Archer den Identifikationsprozeß auf diesem Gerät nicht durchlaufen m ußte, hätte er beim Zugriff auf Dateien dennoch eine Spur hinterlassen, wenn er sie nicht gelöscht hätte, bevor er wieder ausstieg. Das ist zwar recht knifflig, aber m achbar. Und ich glaube, genau das hat er getan. Anfangs zu m i ndest. Später wurde er nachlässig. Dann konnten wir die Spur aufschnappen und sie letztlich bis hierher zurückverfolgen, obwohl es uns einige Zeit gekostet hat.«
Hardy verschränkte die Ar m e vor der Brust. »Schon ko m i sch. Da steckt m an so viel Z e it, Mühe und Geld in die Absicherung eines Netzwerks gegen Eindringlinge. Stahltüren, Objektschutzpersonal, elektronische Überwachungsgeräte, Chipkarten es gibt kaum etwas, das Triton nicht hätte. Und dann …« Er blickte an die Decke. »Und dann läßt m an Datenleitungen m it freiliegenden Steckdosen zu, die för m lich zum Mißbrauch einladen.« Miß m utig schüttelte er den Kopf und wandte sich an Lucas. »Ich habe Sie schon früher auf die Gefahr auf m erksam ge m ach t .«
»Er war ein Insider«, verteidigte Lucas sich hitzig. »Er kannte das System und hat dieses W i ssen m i ßbraucht, um es zu überlisten.« Lucas grübelte einen Augenblick. »Und dann ließ er eine ganze Flugzeugladung Menschen er m orden. Diese Tatsache sollten wir nicht ganz vergessen.«
Zehn Minuten später befanden sich die Männer wieder in Ga m bles Büro. Er schaute nicht ein m al auf, als sie zurücckehrten.
Sawyer nahm Platz. »Also weiter. Gibt es etwas Neues über RTG ? « erkundigte er sich.
Beim Na m en der Konkurrenzfir m a lief Ga m bles Gesicht rot an. »Nie m and beklaut m i ch und ko mm t da m it so einfach davon.«
»Jason Archers Verbindung zu RTG ist keineswegs erwiesen. Bisher handelt es sich um reine Spekulation«, erklärte Sawyer ungerührt.
Dra m atisch rollte Ga m ble m it den Augen. »Na klar! W i ssen Sie was? Ziehen Sie los und befolgen Sie weiter brav Ihre Vorschriften, da m it Sie Ihren ar m seligen Job behalten. Inzwischen kü mm ere ich m i ch um die harten Brocken.«
Betont langsam schloß Sawyer das Notizbuch, erhob sich und richtete sich zu voller Größe auf. Auch Hardy stand auf und griff nach Sawyers Mantel, doch sein früherer Partner ließ ihn m it einem Blick erstarren, den Hardy noch von so m ancher Gelegenheit beim FBI kannte. Dann drehte Sawyer sich zu Ga m ble u m .
»Noch zehn Minuten, Sawyer. Da Sie m i r anscheinend nichts Aufregendes m ehr zu berichten haben, werde ich m ein Flugzeug wohl ein wenig früher erwischen.« Als Ga m ble an dem stä mm i gen FBI-Agenten vorbei m arschieren wollte, packte Sawyer ihn m it festem Griff am Arm und führte ihn hinaus in den abgeschiedenen E m pfangsbereich. Sawyer wandte sich an Ga m bles Privatsekretärin. »Bitte lassen Sie uns eine Minute allein, Ma’a m .« Den Blick auf Ga m ble gerichtet, zögerte die Frau.
»Ich sagte, Sie sollen uns allein lassen!« Sawyers m ilitärischer Befehlston ließ sie aufspringen und zur
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