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Total Control (Das Labyrinth)

Total Control (Das Labyrinth)

Titel: Total Control (Das Labyrinth) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Ausdruck völliger Ungläubigkeit auf sein Gesicht, als ihm in diesem Zusammenhang etwas in den Sinn kam.
    »O mein Gott.«
    Sidney wußte, daß es für die Männer, die ihren Vater in der Gewalt hatten, nur eine Möglichkeit gab, mit ihr Verbindung aufzunehmen. An einem kleinen Lebensmittelladen hielt sie an, stieg aus und lief zum Telefon. Sie wählte ihre Nummer zu Hause in Virginia. Als der Anrufbeantworter sich meldete, versuchte sie angestrengt, die Stimme zu erkennen, was ihr jedoch nicht gelang. Man gab ihr eine Nummer, die sie anrufen sollte. Vermutlich handelte es sich um ein Mobiltelefon und keinen fixen Anschluß. Tief holte sie Luft und wählte.
    Am anderen Ende wurde sofort abgehoben. Die Stimme war eine andere als die auf dem Anrufbeantworter, doch auch diese konnte sie nicht einordnen. Sie sollte auf der Route 1 etwa zwanzig Minuten Richtung Norden fahren und die Ausfahrt für Port Haven nehmen. Dann erhielt sie genaue Anweisungen, die sie an einen abgeschiedenen Landstrich zwischen Port Haven und der etwas größeren Stadt Bath führen würden.
    »Ich will mit meinem Vater reden.« Der Wunsch wurde abgelehnt. »Dann komme ich nicht. Schließlich könnte er bereits tot sein.«
    Beklemmende Stille trat ein. Pochend schlug ihr Herz gegen den Brustkorb. Erleichtert stieß sie die Luft aus, als sie die Stimme hörte.
    »Sidney, Liebling.«
    »Paps, geht es dir gut?«
    »Sid, um Himmels willen, verschwinde von hier -«
    »Paps? Paps?« Sidney brüllte ins Telefon. Ein Mann, der mit einem Becher Kaffee aus dem Laden kam, starrte sie an, schaute hinüber zum schwer beschädigten Cadillac, dann zurück zu ihr. Sidney starrte zurück und ließ die Hand instinktiv zu der 9mm in der Tasche wandern. Hastig lief der Mann zu seinem Lieferwagen und fuhr los.
    Die Stimme meldete sich zurück und erklärte ihr, sie habe dreißig Minuten Zeit, um den Bestimmungsort zu erreichen.
    »Woher weiß ich, daß Sie meinen Vater freilassen, wenn ich Ihnen die Diskette gebe.«
    »Gar nicht.« Der Tonfall der Stimme duldete keinen Widerspruch.
    Doch nun brach die Anwältin in Sidney hervor. »Das reicht mir nicht. Wenn Sie die Diskette so dringend brauchen, werden wir uns auf ein paar Bedingungen einigen.«
    »Das soll wohl ein Scherz sein. Wollen Sie Ihren alten Herrn in einem Leichensack zurückbekommen?«
    »Also treffen wir uns irgendwo im Niemandsland, ich gebe Ihnen die Diskette, und Sie lassen meinen Vater und mich aus reiner Herzensgüte ziehen? Sicher! Unter diesen Voraussetzungen kriegen Sie die Diskette und meinen Vater, und ich lande irgendwo im Atlantik als Haifutter. Wenn Sie das wollen, was ich habe, dann müssen Sie sich schon etwas wesentlich Besseres einfallen lassen.«
    Obwohl der Mann die Hand über den Hörer legte, vernahm Sidney am anderen Ende Stimmen; ein paar davon klangen wütend.
    »Entweder machen wir es auf unsere Art oder gar nicht.«
    »Na schön. Ich bin so gut wie unterwegs zum Hauptquartier der Staatspolizei. Schalten Sie die Abendnachrichten ein. Ich bin sicher, Sie wollen nichts verpassen. Auf Wiederhören.«
    »Warten Sie!«
    Eine Minute lang schwieg Sidney beharrlich. Als sie weitersprach, schwang in ihrer Stimme viel mehr Selbstvertrauen mit, als sie im Augenblick empfand. »In dreißig Minuten bin ich an der Kreuzung Chaplain und Merchant Street im Zentrum von Bell Harbor. Ich werde im Auto sitzen. Der Wagen sollte nicht zu übersehen sein, es ist der mit den vielen Löchern drin. Sie werden zweimal mit den Scheinwerfern blinken. Dann lassen Sie meinen Vater aussteigen. Auf der gegenüber liegenden Straßenseite befindet sich ein Restaurant. Sobald ich ihn hineingehen sehe, öffne ich die Autotür, lege die Diskette auf den Boden und fahre los. Bitte vergessen Sie nicht, daß ich schwer bewaffnet und gerne bereit bin, so viele von Ihnen in die Hölle zu schicken, wie ich erwischen kann.«
    »Woher sollen wir wissen, daß es die richtige Diskette ist?«
    »Ich will meinen Vater zurück. Es wird die richtige Diskette sein. Verrecken sollen Sie dran! Haben wir eine Vereinbarung?« Nun duldete ihr Tonfall keinen Widerspruch.
    Angespannt erwartete sie die Antwort. Bitte, lieber Gott, laß, sie meinen Plan nicht durchschauen. Ein Stoßseufzer der Erleichterung entfuhr ihr, als die Antwort endlich kam. »In dreißig Minuten.« Dann war die Leitung tot.
    Sidney stieg zurück in den Wagen und umklammerte verzweifelt das Lenkrad. Wie um alles in der Welt war es ihnen gelungen, sie und ihren Vater

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