Total Control (Das Labyrinth)
hingearbeitet und ihren Träu m en nachgehangen. Und trotz all der Unsicherheit, die sie im Augenblick e m pfand, war sie sich doch einer Tatsache sicher: Jason hatte sie und A m y geliebt. W as auch i mm er ihn dazu bewogen hatte, sie zu belügen und ein dem Untergang geweihtes Flugzeug zu besteigen, anstatt zu Hause zu bleiben und sich keinem gewagteren Unterfangen zu wid m en, als die Küchenwände für den Anstrich vorzubereiten sie würde es herausfinden.
Zweifellos hatte Jason in bester Absicht gehandelt. Zu etwas Unehrenhaftem wäre der Mann, den sie inund auswendig kannte und aus ganzem Herzen liebte, nicht fähig gewesen. Und da er ihr auf so sinnlose W eise entrissen wurde, schuldete sie es ih m , herauszufinden, warum er überhaupt an Bord der Maschine gewesen war. Sobald es ihre seelische Verfassung zuließ, wollte sie sich an die Erfüllung dieser Aufgabe m achen, m it jedem Quentchen Kraft, das sie aufzubringen ver m ochte.
KAPITEL 12
Der Hangar des örtlichen Flughafens war klein. An den W änden hingen in langen Reihen Elektrowerkzeuge. Auf dem Boden lagen stapelweise Kisten. Die grelle Deckenbeleuchtung verwandelte die draußen herrschende Nacht in der Halle in einen strahlenden Tag. Der W i nd rüttelte an den m etallenen W änden, während das Graupeltreiben i mm er dichter wurde, und die schweren Körner schließlich wie Schrotkugeln gegen das Gebäude prasselten. Der starke, durchdringende Geruch verschiedenster Erdölprodukte erfüllte den Hangar.
Auf dem Betonboden im vorderen Teil der Halle lag ein riesiger Metallgegenstand. Es handelte sich um die verbogenen, stark beschädigten Überreste der rechten Tragfläche von Flug 3223, deren Triebwerk und Pylon noch intakt waren. In m itten einer dicht bewaldeten Gegend war sie niedergegangen, genau auf einer siebenundzwanzig Meter hohen, hundert Jahre alten Eiche, die der Au f prall in der Mitte gespalten hatte. W i e durch ein W under hatte sich der Treibstoff nicht entzündet. W ahrscheinlich war ein Großteil des Tankinhalts ausgelaufen, nachdem der Tank und die Leitungen zu Bruch gegangen waren, und der Baum hatte die W ucht des Aufschlags ein wenig gedä m pft. Ein Helikopter hatte die Teile geborgen und für Untersuchungen hierher in den Hangar gebracht.
Eine kleine Gruppe von Männern u m stand den Trü mm erhaufen. Ihr Atem bildete in der ungeheizten Luft W olken; dicke Jacken hielten die Körper war m . Mit Hilfe starker Taschenla m pen betrachteten sie den gezackten Rand der Tragfläche, wo sie von dem todgeweihten Jet abgebrochen war. Die Gondel, in der das rechte Triebwerk untergebracht war, war teilweise eingedrückt, die Aufhängung an der rechten Seite verbogen. Die Klappen an der Tragf l ächenhinterkante waren beim Aufprall abgefallen, jedoch ganz in der Nähe gefunden worden. Eine Untersuchung des Triebwerks zeigte, daß m ehrere Rotorblätter abgebrochen waren ein unfehlbarer Beweis für eine Störung in der Zuluft während der Krafterzeugung des Triebwerks. Die »Störung« war schwerlich zu übersehen. Zahlreiche Bruchteile waren vom Triebwerk angesaugt worden und hätten dessen Funktionstauglichkeit de f i nitiv zerstört, selbst wenn es am Flugzeugru m pf geblieben wäre.
Die Auf m erksa m keit der um die Tragfläche versa mm elten Männer galt jedoch der Stelle, an der sie sich vom Flugzeug gelöst hatte. Der gezackte Rand des Metalls war verbrannt und verkohlt. Außerdem war das Metall nach außen gebogen, weg von der Tragflächenhaut, und wies an der Oberfläche deutliche Einkerbungen und Abplatzungen auf, was einen überaus aufschlußreichen Hinweis darstellte. Die Liste der m öglichen Ursachen war kurz, und ganz oben stand eindeutig eine Bo m be. Als Lee Sawyer die Tragfläche begutachtet hatte, hatte er diesem Bereich besondere Auf m erksa m keit geschenkt.
Angewidert schüttelte Kaplan d e n Kopf. »Du hast recht, Lee. Diese Metallverfor m ung kann nur durch eine Schockwelle bewirkt worden sein, die kurz f ristig einen gewaltigen Überdruck hervorrief. Da ist wirklich was explodiert. W as für eine verfluchte Scheiße! An jedem Flughafen installieren wir Metalldetektoren, da m it kein verrücktes Arschloch eine Kanone oder eine Bo m be an Bord sch m uggeln kann, und dann so was. Herrgott!«
Lee Sawyer trat vor und kniete sich neben den Rand der Tragfläche. Die Hälfte seiner fünfzig Lebensjahre hatte er beim FBI verbracht, und hier war er nun und m ußte sich neuerlich durch die schrecklichen Folgen m
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