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Total Control (Das Labyrinth)

Total Control (Das Labyrinth)

Titel: Total Control (Das Labyrinth) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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hilflos wirkte er in Sawyers großer Pranke. Der Agent schaute zurück in die Richtung, in die Sidney Archer geflohen war und stieß in der Dunkelheit einen tiefen Seufzer aus. Dann wandte er sich wieder u m .
    In schier unbeherrschbarer W ut begann sein Körper zu beben, als er das grauenerregende Loch in der Erde vor sich betrachtete. Mühevoll kä m pfte er den Drang nieder, aus voller Kehle drauflos zu schreien. Im Laufe seiner Karriere beim FBI war es bisher nur selten vorgeko mm en, daß Lee Sawyer den von ihm gefaßten Verbrechern die Möglichkeit eines fairen Gerichtsverfahrens am liebsten verweigert hätte. Dies m al e m p f and er so. Stu m m betete er, d i e f ür die Greueltat Verantwortlichen m öchten anläßlich ihrer Verhaftung irgend etwas versuchen, ihm nur den Hauch einer Gelegenheit eröffnen, dem Land die Kosten und den Medienru mm el zu ersparen, die ein Prozeß in diesem Fall unweigerlich nach sich ziehen würde.
    Er steckte den Kinderschuh in die Manteltasche und rieb sich das sch m erzende Knie; dann hu m pelte er weiter, um Kaplan au f zusuchen. Danach wollte er zurück in die Stadt. Am Nach m ittag hatte Sawyer einen Ter m in in W ashington. Nun würden seine Er m ittlungen erst richtig beginnen.
     
    Ein paar Minuten später m usterte McKenna Sidney besorgt, als er ihr aus dem Streifenwagen half. »Mrs. Archer, sind Sie sicher, daß ich nicht je m anden anrufen soll, der Sie abholt ? «
    Mit aschfahlem Gesicht, bebenden Gliedern und vom Sturz dreckigen Händen und Kleidern schüttelte Sidney vehe m ent den Kopf. »Nein! Nein! Mir geht’s gut.« Sie lehnte sich gegen den W agen. Ar m e und Schultern wurden nach wie vor von einem kra m p f ha f t en Zucken geschüttelt; zu m i ndest aber hatte sich ihr Gleichgewichtssinn wieder einiger m aßen eingestellt.
    Sie schloß die Tür des Streifenwagens und tau m elte unsicher auf den Ford zu. Auf halbem W eg hielt sie inne und wandte sich u m . Officer McKenna stand neben dem Streifenwagen und beobachtete sie auf m erksa m .
    »Eugene ? «
    »Ja, Ma’a m ? «
    »Sie hatten recht … Das ist kein Ort, an dem m an sich lange aufhalten sollte.« Die W orte erklangen im hohlen Tonfall eines jeden Lebens m utes beraubten Menschen. Sidney drehte sich u m , stapfte m ühsam zum Ford und stieg ein.
    Deputy Eugene McKennas vorstehender Ada m sapfel hüpfte heftig auf und ab, während er die in den Augen aufwallenden Tränen zurücckä m pfte. Er öffnete die Tür des Streifenwagens und ließ sich auf den Sitz fallen. Dann zog er die Tür zu, da m it die Geräusche nicht hinausdringen konnten, die er gleich von sich geben würde.
    W ährend der Rückfahrt klingelte plötzlich das Autotelefon. Der völlig unerwartete Ton ließ Sidney so he f tig zusa mm enzucken, daß sie um ein Haar die Gewalt über den Explorer verloren hätte. Ungläubig starrte sie auf das Telefon hinab. Nie m and wußte, wo sie war.
    Instinktiv schaute sie sich in der Dunkelheit u m , als fürchtete sie, beobachtet zu werden. Außer kahlen Bäu m en war nichts zu erkennen. Soweit sie das beurteilen konnte, stellte sie weit und breit das einzig lebende W esen dar. Ihre Hand ging langsam zum Telefon hinunter.

KAPITEL 15
     
    »Mein Gott, Quentin, es ist drei Uhr m orgens.«
    »Ich hätte nicht angerufen, wenn es nicht wirklich wichtig wäre.«
    »Ich weiß nicht, was ich sagen soll.« Sidneys Hand zitterte leicht, während sie das Telefon hielt. Sie verringerte die Geschwindigkeit; denn im Zuge der Unterhaltung hatte sie zuneh m end f ester auf das Gaspedal getreten, so daß sie m ittlerweile halsbrecherisch schnell über die sch m ale Landstraße brauste.
    »Ich habe gehört, wie du dich während des Flugs aus New York m it Ga m ble unterhalten hast. Dabei hätte ich gedacht, du würdest zu m i r ko mm en, Sidney, nicht zu Ga m ble.« Zwar klang die Sti mm e sanft, dennoch schwang eine gewisse Schär f e m it.
    »Es tut m i r leid, Quentin, aber er hat Fragen gestellt. Du nicht.«
    »Ich wollte dir ein wenig Zeit lassen.«
    »Das weiß ich auch wirklich zu schätzen. Es ist nur so, daß Ga m ble m i ch gewisser m aßen über f allen hat. Zwar verhielt er sich durchaus freundlich dabei, aber irgend etwas m ußte ich ihm sagen.«
    »Also hast du ihm erzählt, du wüßtest nicht, weshalb Jason an Bord dieses Flugzeugs war. W ar das deine Antwort? Du hattest keine Ahnung, daß er überhaupt in der Maschine saß ? «
    Zwischen den Sätzen hörte sie besti mm t e, unausgesprochene Gedanken

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