Total Control (Das Labyrinth)
m en, die CyberCom genauso sehr haben wollen wie ich. Die würden eine hübsche Stange Geld hinblättern, um m eine Verhandlungsbedingungen zu erfahren. Da m it könnten sie dann antanzen und m i ch verarschen. Und ich lasse m i ch nicht gern verarschen, schon gar nicht auf diese Art und W eise. Verstehen Sie, was ich m eine?«
»Selbstverständlich, Nathan. Aber wie –«
»Und Sie wissen außerde m , daß eine der Fir m en, die CyberCom gerne in die Hände beko mm en m öchte, RTG ist.«
»Nathan, wenn Sie da m it andeuten wollen, daß –«
»RTG ist auch ein Mandant von Tyler, Stone.«
»Nathan, Sie wissen, daß wir uns darum gekü mm ert haben. In keiner wie auch i mm er gearteten Form vertritt diese Kanzlei RTG bei deren Angebot für CyberCo m .«
»Philip Gold m an ist doch i mm er noch Partner hier, oder? Und er ist i mm er noch RTGs bester Anwalt, richtig ? «
»Natürlich. W i r konnten ihn schlecht auffordern, gleich seine Sachen zu packen. Es handelt sich lediglich um einen Mandantenkonflikt, und er wurde m ehr als großzügig für seinen Verzicht entschädigt. Philip Gol d m an arbeitet in Sachen CyberCom nicht für RTG.«
»Sind Sie sicher?«
»Absolut«, antwortete W harton wie aus der Pistole geschossen.
Ga m ble strich sein He m d glatt. »Lassen Sie Gold m an vierundzwanzig Stunden am Tag beschatten? Haben Sie sein Telefon angezapft? Lesen Sie seine Post? Überwachen Sie seine Geschäftspartner ? «
»Nein, selbstverständlich nicht!«
»Dann können Sie wohl kaum a b solut sicher sein, daß er nicht für RTG und gegen m i ch arbeitet, oder ? «
»Ich habe sein W ort«, entgegnete W harton kurz angebunden.
»Und es gibt gewisse Kontrollinstanzen.«
Ga m ble spielte m it einem kunstvoll gesch m iedeten Ring an einem seiner Finger. »Trotzdem können Sie kaum wissen, was Ihre anderen Partner, einschließlich Sidney Archer, im Schilde führen, oder ? «
»Sie ist absolut vertrauenswürdig, daran habe ich keinen Zwei f el. Und außerdem hochintelligent.« Mittlerweile schäu m te W harton vor Zorn.
»Und doch hat sie keine Ahnung davon, daß Ihr Mann in ein Flugzeug nach Los Angeles steig t , wo sich RTGs Hauptsitz in den USA befindet. Merkwürdig, finden Sie nicht ? «
»Sie können Sidney nicht für die Handlungen ihres Mannes die Schuld in die Schuhe schieben.«
Ge m ächlich nahm Ga m ble die Zigarre aus dem Mund und entfernte einen Fussel vom Jackett. » W ieviel U m satz erzielen Sie m ittlerweile jährlich m it Triton, Henry? Zwanzig Millionen? Vierzig? Ich kann die genaue Su mm e er m itteln lassen, wenn ich zurück im Büro bin, a b er es m uß wohl in der Größenordnung liegen, oder ? « Ga m ble stand auf. »Tja, Sie und ich kennen einander schon ein paar Jahre. Sie kennen m einen Stil. Je m and glaubt, er habe m i ch über den Tisch gezogen, aber das ist ein Irrtu m . Vielleicht dauert es eine W eile, aber letzten Endes schleudere ich das Messer zurück und treffe doppelt so tief, wie ich getroffen wurde.« Ga m ble legte die Zigarre auf W hartons Schreibtisch, stützte sich m it den Handflächen auf die lederüberzogene Tischplatte und beugte sich vor, bis er kaum dreißig Zenti m eter vor W hartons Gesicht verharrte. » W enn ich CyberCom verliere, weil m i ch m eine eigenen Leute verraten haben, dann wird m eine Rache an den Verantwortlichen einer Überschwe mm ung des guten, alt e n Mississippi gleichen. Jede Menge m ögliche Opfer, die m eisten davon gänzlich schuldlos, nur werde ich m i r nicht die Zeit neh m en, sie zu sortieren. Drücke ich m i ch klar und verständlich aus ? « Ga m bles Tonfall war ruhig und gelassen, dennoch traf er W harton wie ein Fausthieb in die Magengrube.
W harton schluckte schwer, als er in die bohrenden braunen Augen des Generaldirektors von Triton starrte. »Ich glaube schon, ja.«
Ga m ble zog den Mantel an und hob den Zigarrenstu mm el auf. »Einen schönen Tag noch, Henry. W enn Sie m it Sidney reden, richten Sie ihr Grüße von m i r aus.«
Es war ein Uhr nach m ittags, als Sidney den Ford aus dem Parkplatz des Boar’s Head lenkte und sich rasch zurück auf den W eg Richtung Route 29 m achte. Unterwegs kam sie am alten Me m orial-Fitneßcenter vorbei, wo sie einst geächzt, geschwitzt und Tennisbälle geschlagen hatte, wenn sie gerade nicht an der juristischen Fakultät bü ff eln m ußte. Am Corner, das m it seinen zahlreichen Buchläden, Restaurants und Bars einen beliebten Treffpunkt für die Studentenge m einde
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