Total Control (Das Labyrinth)
eldete Sidney sich zu W ort. »Darüber haben Quentin und ich uns schon unterhalten, Charlie, bei einer früheren Gelegenheit. Nicht wahr, Quentin ? « Rowe schien unter Sidneys vernichtendem Blick dahinzuwelken.
Er hielt es für das Beste, das The m a zu wechseln. »Ich dachte, ich hätte ein Geräusch gehö r t.« Aber m als schaute er vorwurfsvoll zu Sidney.
Sidney antwortete wie aus der Pistole geschossen. » W ir auch. Kurz bevor ich auf die Toilette ging, zog Charlie los, um nachzusehen. Ich schätze, er hat dich gehört, und du ihn. Charlie glaubte, daß nie m and m ehr im Büro wäre. Aber du warst doch noch da.« Ihr Tonfall klang nic h t m i nder vorwurfsvoll als der seine.
W ütend schnaubte Rowe auf. »Ich bin der Präsident dieser Fir m a. Ich kann zu jeder Tagesund Nachtzeit hier sein, und es geht nie m anden etwas an.«
Sidney starrte ihn in Grund und Boden. »Keine Frage. Trotzdem darf ich wohl davon ausgehen, daß du hier für das geschäftliche W ohl deiner Leute t ä tig bist und nicht privaten Angelegenheiten nachgehst, auch wenn schon lange Feierabend ist. Das sage ich nur als Rechtsberater der Fir m a, Quentin.« Unter gewöhnlichen U m ständen hätte sie nie m als auf diese W eise m it einem ranghohen Vertreter eines Mandanten geredet.
Rowe geriet ins Stocken. »Natürlich wollte ich da m it sagen, daß ich f ür die Fir m a gearbeitet habe. Ich kenne –« Mitten im Satz brach er ab, als Sidney zu Charlie hinüberging und ihm die Hand reichte.
»Danke viel m als, Charlie. Vorschrift ist Vorschrift; das verstehe ich sehr gut.« Rowe konnte den Blick nicht sehen, den sie dem alternden Nachtwächter schenkte, doch er zauberte ein Lächeln auf Charlies Gesicht.
Als sie sich zum Gehen wandte, sagte Rowe: »Gute Nacht, Sidney.«
Sie erwiderte nichts, blickte ihn nicht ein m al an. Nachdem sie im Fahrstuhl verschwunden war, schaute Rowe wütend zu Charlie hinüber, der m ittlerweile aufgestanden war und gerade zur Tür hinaus wollte.
» W o gehen Sie hin ? « herrschte Rowe ihn an.
Charlie blieb gelassen. »Ich m uß m eine Runden drehen. Das ist ein Teil meiner Arbeit.« Dabei beugte er sich auf Augenhöhe des kleineren Mannes hinab. Dann schritt Charlie zur Tür hinaus, wandte sich aber noch ein m al u m . »Übrigens, es könnte Mißverständnissen vorbeugen, wenn Sie m i ch in Zukunft wissen ließen, daß Sie noch hier sind.« Er klopfte auf die an der Seite getragene W affe. » W ir wollen doch keine bedauernswerten Unfälle, Sie verstehen ? « Beim Anblick der Pistole wurde Rowe blaß. » W enn Sie wieder Geräusche hören, dann rufen Sie m i ch, in Ordnung, Mr. Rowe ? « Sobald Charlie sich u m gedreht hatte, trat ein breites Grinsen auf sein Gesicht.
Rowe verharrte noch eine gute Minute an der Tür und dachte angestrengt nach. Dann ging er zurück in sein Büro.
KAPITEL 21
Lee Sawyer betrachtete das kleine, dreigeschossige W ohnhaus, das etwa fünf Meilen vom Flughafen Dulles entfernt lag. Die Bewohner durften sich einer bestens ausgestatteten Fitneßhalle, eines oly m piagerechten Swi mm i ng und W hirlpools sowie eines riesigen Festsaals erfreuen. Überwiegend lebten hier junge, alleinstehende Berufstätige, die früh aus den Federn krochen, um den verkehrsüberlasteten W eg in die Innenstadt anzutreten. Auf dem Parkplatz fand e n sich gewöhnliche Fords, Saabs und gelegentlich ein Porsche.
Sawyer interessierte nur ein Bewohner der Anlage, und der war weder ein junger Anwalt noch Leiter einer Marketingabteilung, noch Inhaber eines Diplo m s in Betriebswirtschaft. Kurz angebunden sprach Sawyer in sein Funkgerät. Außer ihm befanden sich noch drei FBI-Agenten im W agen. Rund um das Gebäude waren weitere fünf Agententea m s postiert. Auch eine schwarz gekleidete Staffel des S W AT-Tea m s, eines speziellen Einsatzko mm andos des FBI, hatte Sawyers Zielobjekt im Visier. Ein Bataillon der örtlichen Behörden bildete die Rückendeckung für die Bundespolizisten. Überall wi mm elte es von unschuldigen Leuten, und m an unternahm jede nur erdenkliche Anstrengung, um sicherzustellen, daß, sollte es dazu ko mm en, höchstens ein Mensch verletzt würde, und zwar der Mann, der Sawyers Ver m utung nach bereits fast zweihundert Menschen auf dem Gewissen hatte.
Sawyers Angriffsstrategie entsta mm t e dem Handbuch des FBI. Man lasse gegen eine völlig ahnungslose Zielperson eine überwältigende Streitkra f t au f m arschieren eine so über m ächtige Streitkraft in einer so
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