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Total Recall

Total Recall

Titel: Total Recall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karlheinz Dürr (VS Mihr)
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wird, nachdem die Wikinger dort gelandet waren.
    Anfangs fiel es mir gar nicht auf, dass sich die Studios zurückhielten. Aber als ich anfing, ihnen Storys und Drehbücher vorzulegen, die ich gern machen wollte, kamen die Antworten nicht mehr so schnell wie früher. Mir wurde klar, dass die Studios zögerten, wirklich große Beträge einzusetzen. Fox legte die Planungen für Terminator 3 auf Eis. Und Warner trat bei I am Legend aufs Bremspedal, einem Film über die fast vollständige Vernichtung der Menschheit durch ein mutiertes Virus, den ich damals im Herbst hätte drehen sollen, mit Ridley Scott als Regisseur. Scott verlangte ein Budget von 100 Millionen Dollar, aber Warner wollte nur 80 Millionen ausgeben. Das jedenfalls nannte das Studio als Grund für den Rückzug. Aber der wahre Grund war wohl meine Herzoperation.
    Während sich das alles ereignete, versuchte ich auch, das Planet-Hollywood-Konzept am Leben zu halten. War es nur ein kurzlebiger Trend oder ein echtes, dauerhaftes Geschäftsmodell? Aus der neu gegründeten Firma war, um es milde zu formulieren, ein verrücktes Abenteuer geworden. In den letzten achtzehn Monaten hatte ich an Neueröffnungen in Moskau, Sydney, Helsinki, Paris und über einem halben Dutzend weiterer Städte überall auf der Welt teilgenommen. Die Eröffnungen glichen häufig eher Volksaufläufen: In Moskau kamen zehntausend, in London sogar vierzigtausend Leute. Und unsere Neueröffnung in San Antonio in Texas wurde zu einem echten Volksfest, bei dem über hunderttausend Leute in den Straßen Party machten. Es war eine Sensation. Keine Zeitung, die nicht darüber berichtet hätte. Planet Hollywood war wie die Beatles: eine geniale Idee mit geschickter und kluger Vermarktung.
    Eine beeindruckend große Zahl von Stars machten als Anteilseigner mit, traten bei Veranstaltungen auf, während das Unternehmen immer weiterwuchs: Whoopi Goldberg, Wesley Snipes, Antonio Banderas, Cindy Crawford, George Clooney, Will Smith, Jackie Chan und so weiter und so fort. Außerdem hatten wir jede Menge fantastische Sportler: Shaquille O’Neal, Tiger Woods, Wayne Gretzky, Sugar Ray Leonard, Monica Seles und Andre Agassi. Die Sportler warben für das Official All Star Café, dem auf Spitzensportler ausgerichteten Tochterunternehmen von Planet Hollywood. Als Planet Hollywood 1996 an die Börse ging, stellte es den Rekord für den höchsten Umsatz am ersten Börsentag an der Wertpapierbörse NASDAQ ein. Der Wert des Unternehmens betrug damals 2,8 Milliarden Dollar.
    Es war schnell klar geworden, dass Planet Hollywood ein hervorragender Ort für Partys war. Bei der Premierenfeier für Eraser im Official All Star Café am Times Square brach im gesamten Viertel der Verkehr zusammen. War man erst mal drin, bekam man für 15 Dollar einen Hamburger und ein Bier und durfte von oben auf den Veranstaltungssaal schauen, wo George Clooney und Vanessa Williams und ich und der Rest der Filmbesetzung herumstanden. Ein paar interessante Erinnerungsstücke waren ausgestellt, zum Beispiel Charlie Sheens Sammlung von Baseball-Andenken (darunter war ein Stück von der Hochzeitstorte von Joe DiMaggio, als er Marilyn Monroe geheiratet hatte). Und es gab ein paar Verkaufsstände, wo man eigens für die Veranstaltung Kleidung kaufen konnte und Souvenirs.
    Alles, was wir für Planet Hollywood unternahmen – die Reisen, die Eröffnungen, die übrigen Veranstaltungen –, machte unglaublich viel Spaß. Manchmal nahm ich Maria und die Kinder mit, und wir machten aus der Reise einen Mini-Urlaub. Ab und zu ging ich mit Sylvester und Bruce auf einen Drink aus. Und es war auch immer interessant, die lokalen Berühmtheiten kennenzulernen, zumal sie für das Geschäft wichtig waren. Jede Stadt hat ihre Berühmtheiten, sei es einen Fußballer oder einen Opernsänger oder was auch immer. Bei den Neueröffnungen in München oder Toronto oder Kapstadt oder Cancún bezogen wir immer lokale wie auch internationale Prominente mit ein, dadurch wurde die Sache erst richtig zu einer Party. Die lokalen Berühmtheiten machten natürlich gern mit, weil sie sich dann im Licht der internationalen Stars sonnen konnten, und oft beteiligten sie sich auch finanziell an dem Restaurant. Wenn die große Show erst einmal vorüber war, zogen sich die internationalen Stars zurück, während die Lokalmatadore dafür sorgten, dass das Restaurant zum angesagten Treff wurde, weil dort Partys veranstaltet oder Filme gezeigt wurden. Fast jedes Planet Hollywood

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