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Total verhext

Total verhext

Titel: Total verhext Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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es fast.
    »Meine Güte, was hast du ihnen gesagt?« erkundigte sich Magrat.
    »Das mystische Reiterwort habe ich ihnen genannt«, erklärte Oma. »Es wurde Gythas Jason überliefert, und er hat’s mir verraten. Funktioniert immer.«
    »Er hat’s dir verraten?« fragte Nanny.
    »Ja.«
    »Das ganze mystische Reiterwort?«
    »Ja«, bestätigte Oma Wetterwachs selbstgefällig.
    Magrat schob sich den Zauberstab wieder hinter den Gürtel. Dabei rutschte weißer Stoff unter dem Hemd hervor und fiel zu Boden.
    Edelsteinsplitter und Seide glitzerten im Kerzenlicht. Die junge Hexe bückte sich und griff rasch danach, aber der Fetzen war Omas Aufmerksamkeit nicht entgangen.
    Sie seufzte erneut, strenger als vorher.
    »Magrat Knoblauch …«, begann sie.
    »Ja«, sagte die jüngere Frau. »Ich weiß – ich bin ein Küken.«
    Nanny klopfte ihr tröstend auf die Schulter.
    »Mach dir nichts draus. Wir haben gute Arbeit geleistet. Es ist völlig ausgeschlossen, daß Ella heute abend den Ball besucht. Ebenso wahrscheinlich wäre meine Ernennung zur Königin.«
    »Kein Kleid, keine Lakaien, keine Pferde und keine Kutsche«, stellte Oma fest. »Möchte sehen, wie sie damit fertig wird. Geschichten? Ha!«
    »Was unternehmen wir jetzt?« fragte Magrat, als sie den Schuppen verließen und über die Straße gingen.
    »Es ist Dicker Mittag!« erwiderte Nanny. »Zeit zum Feiern, juchuh!« Greebo kam aus der Dunkelheit und strich ihr um die Beine.
    »Ich dachte, Lily wollte das alles verbieten«, warf Magrat ein.
    »Hach, ebensogut könnte sie versuchen, mit bloßen Händen eine Flutwelle aufzuhalten oder Marmelade wegzukicken!« verkündete Nanny fröhlich. »Ihr bleibt gar keine andere Wahl, als den Karneval zuzulassen. Hurra!«
    »Ich halte nichts davon, daß Leute auf den Straßen tanzen«, sagte Oma Wetterwachs. »Wieviel von dem Rum hast du selbst getrunken?«
    »Ach, komm schon, Esme«, sagte Nanny. »Wie heißt es so schön? Wer sich in Gennua nicht vergnügen kann, ist so gut wie tot.« Sie dachte an Samstag. »Hier kann man sogar nach dem Tod noch Spaß haben.«
    »Sollten wir nicht besser hierbleiben?« ließ sich Magrat vernehmen. »Nur um auf Nummer Sicher zu gehen?«
    Oma Wetterwachs zögerte.
    »Was meinst du, Esme?« fragte Nanny Ogg. »Glaubst du etwa, die Braut wird in einem Kürbis zum Ball gefahren? In einem Kürbis, der von einigen Mäusen gezogen wird, haha?«
    Die Schlangenfrauen vor ihrem inneren Auge ließen Oma Wetterwachs noch länger zögern. Andererseits ging ein langer Tag zu Ende. Und eigentlich war’s lächerlich, wenn man genauer darüber nachdachte …
    »Na schön«, sagte sie. »Aber ich kicke keine Marmelade fort oder so.«
    »Es wird getanzt und gefeiert«, meinte Nanny.
    »Und vermutlich gibt’s auch Getränke mit Bananen drin«, spekulierte Magrat.
    »Wir haben Lilys Pläne vereitelt.« Nanny Ogg lächelte gutgelaunt. »Die Chancen, daß sie trotzdem Erfolg hat, stehen eins zu einer Million.«
     
    Lilith de Tempscire sah in den doppelten Spiegel und lächelte.
    »Ach, na so was«, sagte sie. »Keine Kutsche, kein Kleid, keine Pferde. Was soll eine gute Fee jetzt nur anstellen? Du lieber Himmel. Und vielleicht auch herrje.«
    Sie öffnete ein ledernes Etui von der Art, wie es ein Musiker für seine beste Pikkoloflöte verwendet.
    Der Zauberstab darin sah genauso aus wie Magrats Exemplar. Lilith schwang ihn einige Male hin und her, rückte dabei die goldenen und silbernen Ringe in eine neue Position.
    Das Klicken klang nach einem besonders gräßlichen Mechanismus.
    »Und ich habe nur einen Kürbis«, sagte sie leise.
    Zwischen vernunftbegabten und dummen Dingen gibt es vor allem einen Unterschied: Es ist sehr schwer, die Form der zuerst Genannten zu verändern – aber nicht unmöglich. Es gilt in erster Linie, einen mentalen Kanal zu verändern. Dummes hingegen – und es existiert kaum etwas Dümmeres als ein Kürbis – läßt sich mit Magie nicht neu gestalten.
    Es sei denn, die Moleküle erinnern sich daran, einmal etwas anderes gewesen zu sein …
    Die Frau lachte, und Myriaden von reflektierten Liliths lachten ebenfalls, bis hinter den Horizont des Spiegel-Universums.
     
    Der Dicke Mittag wurde nicht mehr im Zentrum von Gennua, sondern in der Barackenstadt vor den weißen Gebäuden gefeiert. Es gab Feuerwerke zu sehen. Tänzer, Jongleure und Feuerschlucker traten auf. Es mangelte nicht an Federbüscheln und bunt glänzenden Pailletten. Für die Hexen war das Maximum an Unterhaltung ein

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