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Total verhext

Total verhext

Titel: Total verhext Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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warum sie Hosen trugen.
    Was die Pferde betraf … Nun, Pferde neigen ohnehin zum Wahnsinn, und wenn sie außerdem Ratten sind, wird alles noch schlimmer.
    Die verschiedenen Geschöpfe befanden sich nicht gerade in einer sehr stabilen geistigen Verfassung, als Greebo aus dem Schatten trat und lächelte.
    »Miauoh«, sagte er.
    Die Pferde versuchten stehenzubleiben, doch die Fahrt der Kutsche schob sie weiter nach vorn. Die Kutscher erstarrten.
    »Miauoh?«
    Die Kutsche schlitterte und stieß mit der einen Seite gegen die Mauer. Durch den heftigen Stoß verloren die Gestalten auf dem Kutschbock das Gleichgewicht und stürzten zu Boden. Greebo packte einen der vermeintlichen Männer am Kragen und schüttelte ihn, während die Pferde voller Panik versuchten, sich loszureißen und zu fliehen.
    »Du fortlaufen willst, Pelzding?« fragte Greebo.
    Hinter den angstvoll blickenden Augen rangen Mann und Maus um Vorherrschaft. Aber eigentlich war der Kampf sinnlos, denn die Niederlage stand ohnehin fest. Im hin und her wechselnden Identitätsfokus sah das Bewußtsein entweder einen grinsenden Kater oder einen einsachtzig großen, einäugigen und athletisch gebauten Mann, der sich auf eine direkte Konfrontation zu freuen schien.
    Die Kutschermaus fiel in Ohnmacht. Greebo versetzte ihr einige eher behutsame Ohrfeigen, um sie wieder zu wecken und mit ihr zu spielen, doch dann …
    »Aufwachen, kleine Maus …«
    … verlor er das Interesse.
    Die Tür der Kutsche knarrte mehrmals, klemmte hartnäckig und schwang schließlich auf. »Was ist hier los?« fragte Ella.
    »Miaauu oooh !« Nanny Oggs Stiefel traf Greebo am Hinterkopf. »O nein, mein Junge, kommt nicht in Frage«, sagte sie. »Möchte aber«, erwiderte Greebo verdrießlich. »Genau das ist dein Problem«, stellte Nanny fest, sah Ella an und lächelte. »Du möchtest immer.«
    Greebo zuckte mit den Schultern, schlich davon und zog den bewußtlosen Kutscher hinter sich her.
    »Was geht hier vor?« erkundigte sich Ella in einem klagenden Tonfall.
    »Oh, Magrat. Hast du das hier angestellt?«
    Die junge Hexe zeigte einen leicht zurückhaltenden Stolz.
    »Ich habe dir doch gesagt, daß du nicht zum Ball mußt, oder?«
    Ella betrachtete die beschädigte Kutsche, sah dann zu Magrat und ihren beiden Kolleginnen.
    »Es sitzen nicht zufälligerweise irgendwelche Schlangenfrauen da drin, oder?« fragte Oma Wetterwachs. Magrat griff nach dem Zauberstab.
    »Sie sind vorausgegangen«, antwortete Ella. Das Gesicht der jungen Frau verfinsterte sich, als ihr etwas einfiel.
    »Lilith hat die Kutscher in Käfer verwandelt«, hauchte sie. »Obgleich sie gar nicht so böse waren! Erst trug sie den Schwestern auf, einige Mäuse zu holen, und dann sprach sie von der Notwendigkeit eines Ausgleichs. Sie ließ die armen Männer herbeischaffen, verwandelte sie in Käfer … und zertrat sie …«
    Ella unterbrach sich entsetzt.
    Mehrere Feuerwerksraketen explodierten am Himmel, doch im Bereich der Kutsche herrschte betroffene Stille.
    »Hexen bringen niemanden um«, sagte Magrat.
    »Wir sind hier im Ausland«, gab Nanny zu bedenken und wandte den Blick ab.
    »Ich schätze, du solltest diesen Ort so schnell wie möglich verlassen, junge Dame«, sagte Oma Wetterwachs.
    »Ganz deutlich konnte ich das Knacken hören …«
    »Wir haben die Besen«, stellte Magrat fest. »Wie wär’s, wenn wir alle von hier verschwinden?«
    »Lilith würde euch irgend etwas hinterherschicken«, kam es unheilvoll von Ellas Lippen. »Aus einem Spiegel. Ich kenne sie genau.«
    »Dann kämpfen wir eben«, schlug Magrat vor.
    »Nein«, widersprach Oma. »Was auch immer geschehen wird – es soll hier geschehen. Wir bringen Ella an einen sicheren Ort, und dann … Nun, mal sehen.«
    »Aber wenn ich verschwinde …«, wandte Ella ein. »Sie merkt es sicher. Ich meine, immerhin erwartet sie mich beim Ball. Und wenn ich dort nicht erscheine, läßt sie gewiß nach mir suchen.«
    »Ich glaube, da hat sie recht, Esme«, sagte Nanny Ogg. »Du solltest den Ort der Auseinandersetzung bestimmen. Es gefiele mir gar nicht, wenn sie in einer solchen Nacht nach uns sucht. Ich möchte sie kommen sehen.«
    In der Dunkelheit über ihnen flatterte etwas. Ein kleines schwarzes Wesen glitt herab und landete auf dem Kopfsteinpflaster. Die Augen glühten selbst in der Finsternis, und das Geschöpf beobachtete die drei Hexen mit mehr Intelligenz, als einem Tier dieser Art zustand.
    »Das ist Frau Gogols Hahn, nicht wahr?« meinte Nanny.
    »Ich weiß

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