Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Total verschossen

Total verschossen

Titel: Total verschossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
Vom Netzwerk:
Sie nicht enttäuschen«, versicherte Destiny.
    Zwei Stunden später kam Vera wieder hereinspaziert. Jamie lehnte sich zurück und starrte sie mit offenem Mund an. »Wow!« Das Grau war verschwunden, und Vera hatte jetzt eine flotte Kurzhaarfrisur.
    Vera stolzierte ein wenig herum. »Susie hat mir die Haare gefärbt und geschnitten. Sie sagt, dieser Haarschnitt ist derzeit der letzte Schrei in Hollywood. Susan Sarandon und Sharon Stone hätten genau so eine Frisur. Mitzi, die Kosmetikerin, hat mich geschminkt. Natürlich habe ich mich dazu breitschlagen lassen, fünfzig Dollar für Make-up, Puder und Lidschatten dazulassen, aber immerhin hat sie mir beigebracht, wie ich mich am vorteilhaftesten schminke.«
    »Du siehst umwerfend aus«, sagte Jamie ehrlich begeistert. »Zehn Jahre jünger.«
    »Das haben alle gesagt. Hat mich ein wenig über die Tatsache hinweggetröstet, dass sie das mit Luanne Ritter schon wussten. Nachrichten verbreiten sich schnell in dieser Stadt.« Sie hielt inne, »Ahm, Jamie, würde es dir was ausmachen, wenn ich den Mustang noch ein paar Tage länger behielte? Es kostet ein Heidengeld, meine Karre wieder reparieren zu lassen.«
    »Was ist los damit?«
    »Frag nicht.«
    »Es ist der Motor, stimmt‘s?«
    »Ja, aber das heißt noch lange nicht, dass diese Übersinnlichkeitstante alles weiß.«
    »Du willst also behaupten, das ist auch nur wieder so ein Zufall?«, meinte Jamie.
    »Was ich sagen will, ist, dass mein Auto alt ist und der Motor irgendwann den Geist aufgeben musste.«
    Jamie schaute sie bloß an.
    »Offen gesagt, ist die Karre nicht so viel wert, wie ein neuer Motor kosten würde, also muss ich mich wohl oder übel nach einem neuen fahrbaren Untersatz umschauen.«
    »Du kannst den Mustang gerne so lange behalten wie nötig« , sagte Jamie bereitwillig.
    »Du bist ein Schatz. Übrigens gibt deine Freundin Dee Dee morgen eine Riesenparty für Frankie. Wirst du hingehen?
    »Würde es mir um nichts in der Welt entgehen lassen.«
    »Und mit wem gehst du?«
    Verlegene Pause. »Mit Mike.«
    »Mit
unserem
Mike? Was ist los, hast du sonst niemanden gefunden?« Sie wartete gar nicht erst auf Jamies Antwort. »Na ja, ich kann verstehen, dass du nicht allein hingehen möchtest. Wo die Leute sich immer noch über deine geplatzte Verlobung lustig machen.«
    Jamies Ego plumpste in die Gegend ihrer Zehen. »Das war nicht meine Schuld.« Was stimmte. Sie hatte nur deshalb mit Phillip Standish Schluss gemacht, weil seine Mutter die Drahtzieherin bei der Unterschlagung der Steuergelder gewesen war. »Außerdem habe ich ihn nicht geliebt.« Was ebenfalls stimmte. Sie hatte sich einfach Beständigkeit, Sicherheit und Geborgenheit gewünscht, eine richtige Familie. Damals war ihr das ungeheuer wichtig gewesen. Jetzt hatte sie das Gefühl, das musste in einem anderen Leben gewesen sein. Ihr Leben war jetzt in etwa so beständig und sicher wie ein Tornado. Und dieser Tornado hatte einen Namen: Max Holt.
    »Ach, dir gibt doch niemand die Schuld«, meinte Vera beschwichtigend. »Was gut ist, denn ich will nicht, dass dich die Leute bemitleiden. Ich wünschte nur, du hättest was Besseres gefunden als Mike. Ich meine, er ist so jung. Kann nicht mehr als vierundzwanzig, höchstens fünfundzwanzig sein.«
    »Ich hoffe, dass er im Smoking ein bisschen älter aussieht«, meinte Jamie.
    »Und ich hoffe, er denkt dran, sich hinter den Ohren zu waschen.«
    Typisch Vera, alles noch schlimmer zu machen, dachte Jamie. »Er geht nur so mit, okay? Das ist keine richtige Verabredung. Im Übrigen wollte er nur mit, um ein paar Fotos für die Klatschspalte zu schießen.« Jamie hätte sich auf die Zunge beißen können. Für Fotos war schließlich Vera zuständig.
    »Man redet bereits über Frankies Geburtstagskuchen«, meinte Vera, als wäre sie mehr am neuesten Klatsch interessiert als am Fotografieren. »Dee Dee hat ihn ausgesucht. Er ist von Lyle Betts. Na, klingelt‘s bei dir?«
    Jamie lehnte sich zurück. »Was meinst du?«
    »Ich habe gehört, dass Lyle jetzt ein erotisches Sortiment anbietet – nur für Erwachsene natürlich. Der Kuchen soll ´ne nackte Frau darstellen, habe ich gehört.«
    Jamie kicherte. Klang ganz nach Dee Dee; sie konnte manchmal ganz schön verrückt sein. Aus diesem Grund hatten die alteingesessenen, wohlhabenden Südstaatenfamilien anfangs auch so ihre Probleme mit dem Pärchen gehabt. Dee Dee war bei ihrer Ankunft in Beaumont noch in ihrer Strass-und-Glitter-Phase gewesen, und Frankie

Weitere Kostenlose Bücher