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Total verschossen

Total verschossen

Titel: Total verschossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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»Was?«
    »Wann hast du eigentlich das letzte Mal Hackbraten gegessen?«
    »Machst du Witze? Die Frau meines Cousins, Billie, macht ihn dauernd.«
    »Das sind die Leute, bei denen du sozusagen aufgewachsen bist, nicht?« Sie erinnerte sich, dass er die beiden schon einmal erwähnt hatte.
    »Ja, genau. Mit sechzehn bin ich dann ganz zu ihnen gezogen. Nick hat mir alles beigebracht, was ich übers Zeitungswesen weiß. Und über Pferde. Billie hat mir beigebracht, meine Energien vernünftiger zu nutzen.«
    »Wie meinst du das?«
    »Na ja, ich war praktisch schon mit fünf ein jugendlicher Schwerverbrecher.«
    »Intelligenter, als gut für dich war, wette ich.«
    »Nick hat mir da rausgeholfen. Hat mich immer dann zum Stallausmisten verdonnert, wenn ich wieder irgendwas ausgefressen hatte. Hast du je einen Pferdestall ausgemistet?
    »Nein. Bin auch gar nicht scharf drauf.«
    »Das formt den Charakter.«
    In diesem Moment tauchte Donnie mit den frisch zubereiteten Sandwichs auf. Jamie bedankte sich bei ihm und wartete, bis er weg war, bevor sie weitersprach. Sie wusste, dass Max‘ Eltern sich nie besonders um ihren Sohn gekümmert hatten. Zuwendung hatte er nur vom Personal bekommen und von seinem Cousin Nick und dessen Frau, die er in den Sommerferien besuchte. »Siehst du deine Eltern eigentlich noch manchmal?«
    »Ja, ich besuche sie gelegentlich, wenn ich in der Gegend bin. Sie sind jetzt älter und haben mehr Zeit für mich als früher.« Er biss in sein Sandwich und nickte anerkennend. »Mm, das schmeckt echt gut.«
    Jamie biss ebenfalls in ihr Sandwich. Donnie hatte sich, wie immer, selbst übertroffen.
    »Er hat ein Geheimrezept. Weder Tod noch Teufel noch viel Geld können es ihm entlocken.« Aber in Wirklichkeit war sie mit den Gedanken woanders. Max hatte gesagt, dass seine Eltern jetzt mehr Zeit für ihn hätten. Er hatte es ohne jede Bitterkeit gesagt. Es schien, als habe er seinen Frieden mit ihnen gemacht. »Und was ist mit Nick und Billie?«, fragte sie. »Siehst du sie noch manchmal?«
    »Natürlich! Ich verbringe normalerweise den Urlaub bei ihnen. Sie haben zwei Kinder, Christie und Joel.« Er gluckste. »Na ja, Kinder kann man sie nicht mehr nennen. Christie ist ungefähr dreißig, Joel ein paar Jahre jünger. Sie arbeiten beide bei der Zeitung. Wir haben ein ziemlich enges Verhältnis.« Er lächelte.
    »Warum lächelst du?«
    »Weil ich an Billie denken muss. Du müsstest mal sehen, was sie jedes Weihnachten auf die Beine stellt, das Haus schmückt und alles. Und jedes Jahr schwört sie, dass es das allerletzte Mal ist. Aber irgendwie kann sie dann im nächsten Jahr doch nicht anders.« Er hielt inne. »Du würdest sie mögen. Sie ist so ehrlich und bodenständig. Nick auch.«
    »Ich wette, sie sind stolz auf dich.«
    Max war ganz überrascht. »He, das ist, glaube ich, das Netteste, was du je zu mir gesagt hast.«
    »Naja, schau nur, was du alles erreicht hast, Max.«
    Er zuckte die Achseln. »Von Nick habe ich gelernt, es zu wagen, meine Träume zu verwirklichen. Nur einmal, da war er nicht meiner Meinung, und zwar, als ich sagte, dass ich heiraten wollte. Er und Billie meinten, ich wäre noch nicht reif dazu. Habe nicht lange gebraucht, um rauszufinden, dass sie Recht hatten.«
    »Bist du deshalb so gegen das Heiraten?«
    »Nun, sagen wir mal so: Ich habe meine Lektion gelernt. So einen Fehler mache ich so schnell nicht wieder.«
    »Findest du nicht, dass du ein bisschen hart urteilst? Ich meine, sieh dir nur Dee Dee und Frankie an. Zwanzig Jahre miteinander verheiratet und noch genauso verliebt wie am ersten Tag.«
    »Die sind die Ausnahme. Nick und Billie auch.«
    Danach konzentrierten sie sich aufs Essen, obwohl Jamie der Appetit vergangen war. Sie fragte sich, wie lange es wohl dauern würde, bis es Max mit ihr langweilig werden und er Adieu sagen würde. Kein angenehmer Gedanke. Aber daran durfte sie im Moment nicht denken, denn sie musste den Mord an Luanne Ritter aufklären.
    Und dabei ihr Herz ganz fest im Griff behalten.
    Als sie fertig gegessen hatten, bedankten sie sich bei Donnie und verließen das Schnellrestaurant. Sie wurden bereits von Muffin erwartet.
    »Bloß gut, dass ich keine Mittagspause mache, sonst würden wir hier überhaupt nichts zustande kriegen«, maulte sie.
    »Was gibt‘s?«, erkundigte sich Max.
    »Reverend Heyward meinte, er wäre viel zu beschäftigt, aber als ich andeutete, dass eine größere Spende winkt, hat er euch einen Termin um zwei

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