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Tote erinnern sich (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition)

Tote erinnern sich (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition)

Titel: Tote erinnern sich (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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bei Kamonos …«, setzte ich an.
    »Ja, der Mann, dessen Fleisch von tausend Jahren der Nichtexistenz verhärtet ist – das muss Kathulos selbst gewesen sein. Er hatte vielleicht gerade noch Zeit, sich in die Leinentücher zu hüllen und in die Truhe zu steigen, als wir den Laden betraten. Sie erinnern sich doch, dass die Truhe aufrecht an der Wand lehnte und zum Teil von einer großen burmesischen Statue verdeckt war, die uns die Sicht versperrte. Dadurch blieb ihm genügend Zeit, um sein Werk zu vollenden. Mein Gott, Costigan, mit welchen Schrecken der prähistorischen Welt haben wir es hier zu tun?«
    »Ich habe von Hindu-Fakiren gehört, die sich in einen Zustand versetzen können, der dem Tod verblüffend ähnelt«, setzte ich an. »Kann es denn nicht sein, dass Kathulos, ein raffinierter und schlauer Orientale, sich in diesen Zustand versetzt hat und seine Gefolgsleute dann die Truhe ins Meer geworfen haben, wo er sicher sein konnte, dass sie jemand findet? Und ist nicht denkbar, dass er sich heute Nacht bei Kamonos erneut in dieses Stadium versetzt hat?«
    Gordon schüttelte den Kopf.
    »Nein, ich habe solche Fakire selbst gesehen. Keiner von ihnen war in der Lage, den Tod in einem Maße vorzutäuschen, dass er eingeschrumpft und wie Holz verhärtet ist. Morley erwähnt an einer anderen Stelle in seinen Schriften die Beschreibung der Mumientruhe, so wie von Lorfmon sie aufgezeichnet und an Schuyler weitergegeben hat.
    Er schreibt, dass eine Menge Seetang an der Truhe klebte – Seetang, wie man ihn nur in großen Tiefen auf dem Grund des Ozeans findet. Und das Holz war ebenfalls von einer Art, die von Lorfmon unbekannt war und die er nicht einordnen konnte, obwohl er zu den größten Experten im Bereich Flora und Fauna gehörte. In seinen Aufzeichnungen wird außerdem immer wieder das ungeheure Alter dieser Truhe erwähnt. Er schrieb, das Alter der Mumie sei unmöglich festzustellen gewesen. Aber aus seinen Andeutungen geht hervor, dass er dabei nicht an Tausende, sondern eher an Millionen von Jahren dachte!
    Wir müssen den Tatsachen ins Auge blicken. Da Sie fest davon überzeugt sind, dass das Bild der Mumie Kathulos zeigt – und für Betrug ist hier wenig Platz –, steht eines von zwei Dingen praktisch fest: Der Skorpion war nie tot, sondern wurde vor Urzeiten in die Mumientruhe gelegt und sein Leben wurde auf irgendeine Art erhalten. Oder er war tot und ist ins Leben zurückgeholt worden! Beide Theorien sind nach Maßstäben der Vernunft absolut unhaltbar. Sind wir alle wahnsinnig geworden?«
    »Wenn Sie jemals eine Reise in das Land des Haschisch unternommen hätten«, sagte ich düster, »könnten Sie alles für wahr halten. Und wenn Sie jemals in die schrecklichen Schlangenaugen von Kathulos dem Zauberer gesehen hätten, würden Sie nicht daran zweifeln, dass er tot und lebendig zugleich sein kann.«
    Gordon sah zum Fenster hinaus. Sein fein geschnittenes Gesicht wirkte in dem grauen Licht, das sich über den Horizont stahl, plötzlich entsetzlich müde.
    »Jedenfalls«, sagte er, »gibt es zwei Orte, die ich mir gründlich ansehen will, bevor die Sonne wieder aufgeht – Kamonos’ Antiquitätenladen und Soho 48.«
    Kapitel 18: Der Griff des Skorpions
    Dort blickt von den ragenden Zinnen
    der Tod in titanischem Sinnen.
    Edgar Allan Poe
    Hansen lag im Bett und schnarchte, während ich im Zimmer auf und ab ging. Ein weiterer Tag war über London hinweggegangen und wieder schimmerte das Licht der Straßenlaternen durch den Nebel. Ihr Licht übte eine seltsame Faszination auf mich aus, es schien in massiven Energiewellen gegen mein Gehirn anzubranden. Und die Wellen verzerrten den Nebel in seltsame, bösartige Formen. Rampenlichter der Bühne, die die Straßen Londons darstellen – wie viele schreckliche Dinge mochten sie im Laufe der Jahre schon angeleuchtet haben? Ich presste die Hände gegen meine pochenden Schläfen und gab mir alle Mühe, meine Gedanken aus dem chaotischen Labyrinth zurückzuholen, in dem sie herumirrten.
    Gordon hatte ich seit der Morgendämmerung nicht mehr gesehen. Er war dem Hinweis auf »Soho 48« nachgegangen und hatte eine Razzia vorbereitet. Allerdings hielt er es für ratsam, dass ich in Deckung blieb. Er rechnete mit einem Anschlag auf mein Leben und machte sich Sorgen, dass jemand misstrauisch würde, wenn ich mich in den Kneipen herumtrieb, in die ich früher regelmäßig eingekehrt war.
    Hansen schnarchte weiter. Ich setzte mich und betrachtete die türkischen Schuhe

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