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Tote erinnern sich (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition)

Tote erinnern sich (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition)

Titel: Tote erinnern sich (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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an meinen Füßen. Zuleika hatte ganz ähnliche Pantoffeln getragen – sie schwebte nach wie vor durch meine Tagträume und brachte so ganz alltägliche Dinge mit ihrem Zauber zum Leuchten. Ihr Gesicht lächelte mir aus dem Nebel zu, ihre Augen glänzten aus den flackernden Laternen, ihre Phantomschritte hallten durch die Nebel in meinem Kopf.
    Sie schlugen einen endlosen Takt, bedrückend und verlockend zugleich, bis es mir so vorkam, als finde ihr Echo seinerseits ein Echo im Flur vor dem Zimmer, in dem ich stand, weich und verstohlen. Ein plötzliches Klopfen ließ mich zusammenzucken.
    Hansen schlief weiter, als ich zur Tür eilte und sie aufriss. Eine wirbelnde Nebelschwade zog sich durch den Korridor, durch den Dunst sah ich sie wie durch einen silbernen Schleier. Zuleika stand vor mir mit ihrem schimmernden Haar, den halb geöffneten roten Lippen und den großen dunklen Augen.
    Sprachlos wie ein Narr stand ich da, während sie gehetzt den Korridor hinunterblickte, dann eintrat und hinter sich die Tür schloss.
    »Gordon!«, flüsterte sie erregt. »Dein Freund! Der Skorpion hat ihn!«
    Hansen war aufgewacht, setzte sich auf und starrte dümmlich auf die Szene, die sich vor seinen Augen abspielte.
    Zuleika achtete nicht auf ihn.
    »Und, oh, Steephen!«, rief sie, und in ihren Augen funkelten Tränen. »Ich habe mich so sehr bemüht, mehr von dem Elixier zu besorgen, aber ich habe es nicht geschafft.«
    »Das ist jetzt nicht wichtig«, sagte ich, als ich meine Sprache wiedergefunden hatte. »Sag mir lieber, was mit Gordon ist.«
    »Er ist allein zu Kamonos’ Laden gegangen. Hassim und Ganra Singh haben ihn gefangen genommen und zum Haus des Meisters gebracht. Heute Abend versammeln sich zahlreiche Anhänger des Skorpions zu einer Opferzeremonie.«
    »Opfer!« Eine eisige Hand des Schreckens schien auf meine Schulter zu drücken. Fanden diese grausamen Vorfälle denn gar kein Ende?
    »Schnell, Zuleika, wo ist dieses Haus des Meisters?«
    »Soho 48. Du musst die Polizei rufen, damit sie das Haus mit vielen Männern umstellen, aber du selbst darfst auf keinen Fall dorthin gehen …«
    Hansen sprang auf, fieberte danach etwas zu unternehmen, aber ich hielt ihn auf. Meine Gedanken waren jetzt ganz klar oder schienen das zumindest zu sein und formierten sich mit rasender Geschwindigkeit.
    »Warte!« Ich wandte mich wieder Zuleika zu. »Wann soll diese Opferzeremonie stattfinden?«
    »Sobald der Mond aufgeht.«
    »Das ist nur wenige Stunden vor der Morgendämmerung. Das gibt uns genügend Zeit, um Gordon zu retten, aber wenn wir das Haus stürmen, töten sie ihn vorher. Und nur der Himmel weiß, wie viele diabolische Monster die einzelnen Zugänge bewachen.«
    »Das weiß ich nicht«, wimmerte Zuleika. »Ich muss jetzt gehen, sonst tötet mich der Meister.«
    Etwas in meinem Verstand wurde freigesetzt, als ich das hörte, und mich überkam eine wilde, nahezu ekstatische Freude.
    »Der Meister wird niemanden töten!«, brüllte ich und riss die Arme in die Luft. »Ehe der Himmel im Osten sich zum Morgen rötet, stirbt der Meister! Das schwöre ich bei allem Heiligen und Unheiligen!«
    Hansen starrte mich benommen an und Zuleika fuhr zurück, als ich mich zu ihr drehte. In meinem vom Rauschgift aufgeputschten Hirn war plötzlich ein Licht der Erkenntnis aufgeflammt, klar und unbeirrbar. Ich wusste, dass Kathulos ein Mesmerist war, ein Hypnotiseur – dass er das Geheimnis beherrschte, Geist und Seele eines anderen Menschen in seine Gewalt zu bringen. Ich hatte endlich erkannt, woher sein Einfluss auf das Mädchen rührte. Hypnose! So wie eine Schlange einen Vogel in ihren Bann zieht und anlockt, so hielt der Meister Zuleika mit unsichtbaren geistigen Fesseln unter seiner Kontrolle. Sein Einfluss auf sie war so vollkommen, dass er selbst dann nicht nachließ, wenn Zuleika sich gar nicht in seiner Nähe aufhielt. Es funktionierte auch über große Distanzen hinweg.
    Es gab nur eines, was diese Macht brechen konnte: die magnetische Kraft einer anderen Person, deren Kontrolle über sie noch stärker war als die von Kathulos. Ich legte die Hände auf ihre schmalen Schultern und brachte sie dazu, mich anzusehen.
    »Zuleika«, sagte ich eindringlich, »hier bist du sicher! Du wirst nicht zu Kathulos zurückkehren. Das ist nicht notwendig. Du bist jetzt frei.«
    Aber ich musste erkennen, dass ich gescheitert war, ehe ich auch nur begonnen hatte. In ihren Augen las ich verwirrte, grundlose Angst und sie wand sich furchtsam aus

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