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Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Titel: Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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in Ihr Zimmer geschlichen. Schließen Sie denn nicht ab, wenn Sie gehen?«
    »Normalerweise schon, aber als Cedric unter meinem Fenster auftauchte … ich wollte ja eigentlich nur ganz kurz runter und ihn nach Hause bringen.«
    »Das war geradezu eine Einladung – und dann noch die offene Notausgangtür …«
    »Schon gut«, sagte Pippa unbehaglich, »ich gelobe Besserung.«
    »Wahrscheinlich hat einer Ihrer Verehrer die einmalige Chance gewittert, Sie endlich vom großen Pulk weg und in seine Arme lotsen zu können. Dafür eignet sich Toulouse ganz wunderbar.«
    »Sie meinen wirklich, ich soll die Einladung annehmen und hinfahren?«
    Régine zögerte sichtlich. »Das habe ich nicht gesagt. Ich weiß es ehrlich gesagt auch nicht. An Ihrer Stelle wäre ich vorsichtig, nach all diesen … hm … Liebeserklärungen von gestern. Es könnte eine Falle sein.«
    »Es ist auf jeden Fall jemand, der weiß, wie viel mir daran liegt, Toulouse zu sehen. Außerdem: Wer sollte mir etwas antun wollen? Und warum? Was wäre der Grund?«
    Régine zuckte mit den Achseln. »Was war gestern der Grund? Irgendjemand mag Sie nicht. Irgendjemand mag Sie überhaupt nicht.«
    Pippa unterdrückte ein Lächeln. Aha, dachte sie, Bruno und die Hünin passen nicht nur in Größe und Wortwahl zueinander, auch das Unken beherrschen beide vorzüglich.
    Energisch wechselte sie das Thema, denn ihre Stimmung war gut und sollte es bleiben. »Wie ist denn das Le Florida so? Empfehlenswert? Leckeres Essen?«
    Sofort geriet Régine ins Schwärmen: »Ein Traditionsrestaurant mit riesigen Spiegeln und wunderbaren Belle-Époque-Malereien. Es liegt unter den Arkaden direkt auf dem Place du Capitole, gegenüber vom imponierenden Rathaus. Setzen Sie sich am besten unter einen der Sonnenschirme. Dort kann man es den ganzen Tag aushalten, das Leben und Treiben beobachten und zusehen, wie die Stadt sich im wechselnden Licht verändert: morgens rosa, mittags rotviolett und abends in allen nur erdenklichen Rottönen. Ein solcher Tag – und man hat mehr von Tolosa gesehen als bei einer Stadtrundfahrt.«
    »Tolosa?«
    »Der okzitanische Name für Toulouse.«
    »Klingt nach jeder Menge Temperament. Und das Le Florida klingt wie die okzitanische Antwort auf das venezianische Café Florian .«
    »Das Florian kenne ich«, sagte Régine begeistert, »und Sie haben absolut recht.«
    »Das will ich sehen«, sagte Pippa entschlossen, »es muss ja nicht gerade um 14 Uhr sein. Wie komme ich hin?«
    »Alle Wege führen zum Place du Capitole – aber wenn Sie vorher in der Fondation Bemberg waren, biegen Sie einfach links um die Ecke und folgen der Straße. Immer geradeaus, bis Sie auf die Rue Leon Gambetta kommen und dann …«
    »Wie bitte? Wie heißt die Straße?«, fiel Pippa Régine ungläubig ins Wort.
    »Rue Leon Gambetta – wieso?«, antwortete Régine erstaunt. »Die Straße ist Teil des französischen Jakobsweges und …«
    Sie verstummte verblüfft, als Pippa laut herauslachte.
    »Ich muss mir keine Gedanken mehr machen, wem ich die Einladung verdanke«, rief Pippa kichernd, »das war mein Noch-Ehemann! Wie ich ihn kenne, legt er im okzitanischen Florian einen großen Auftritt hin, Schlag 14 Uhr.«
    Régine sah sie fragend an, und Pippa erklärte: »Mein Mann liebt Wortspiele – besonders mit seinem Namen. Verstehen Sie? Er heißt Leonardo Gambetti!«
    Régine atmete erleichtert aus. »Doch, das klingt einleuchtend. Und ich hoffe wirklich, Ihre Theorie stimmt.«
    »Sie hoffen?«
    »Na ja … Ich bin mir nicht sicher, aber seit gestern Nacht habe ich nun mal den Verdacht, dass Ihnen jemand nach dem Leben trachtet. Und schuld wäre unser Autan!«
    »Der Wind von gestern?«
    Régine winkte ab. »Gestern? Das war noch gar nichts. Das war nur ein Lüftchen, ein harmloser Vorbote. Wenn es hier richtig losgeht, können Sie sich nicht mehr so einfach aus einer Rigole retten.«
    Hoppla, so einfach war das gestern nun auch wieder nicht, dachte Pippa, während Régine weitererzählte: »Der Autan bläst drei Tage oder neun oder auch einundzwanzig, und je länger, desto verrückter werden die Leute hier. Und sie machen lauter unberechenbare Sachen. Warum, glauben Sie, heißt Pascals Restaurant wohl Vent Fou ?«
    »Verstehe!«, sagte Pippa. »Für mich sieht es allerdings so aus, als hätten die Kiemenkerle den Wind zum Durchdrehen gar nicht nötig.«
    Als wäre das sein Stichwort, kam Wolfgang Schmidt um die Hausecke und direkt auf die Terrasse zu.
    »Ist es

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