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Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Titel: Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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mit Teschke an.« Er schob Pippa das Blatt zu und lehnte sich zurück. »Also: Es war Mord. Das Holzstück beweist es. Ich habe alle Möglichkeiten durchprobiert. Die Tür kann das Holz nur nach innen drücken. Alles andere ist unmöglich.«
    »Alle, die nach dem Auffinden der Leiche um den Kühlwagen standen, haben ausgesagt, wo sie sich zum Zeitpunkt von Teschkes Tod aufhielten. Aber wir können keine der Behauptungen wirklich überprüfen.« Pippa zwinkerte Schmidt zu. »Oder weißt du, wie man Schlaf überprüft, Herr Kommissar? An der Lautstärke des Schnarchens?«
    Er verzog das Gesicht zu einem humorlosen Grinsen. »Sehr witzig – aber du hast leider recht. Wir können so lange nicht nachweisen, dass einer der Kiemenkerle gelogen hat, bis er von einem anderen belastet wird.«
    »Unsere erste Frage sollte also lauten: Wer hatte einen Grund, ausgerechnet den Mann umzubringen, den nie etwas anderes interessierte als das Angeln?«
    Schmidt schüttelte den Kopf. »Das klingt, als hätte einer der Kiemenkerle ihm den letzten Fang nicht gegönnt. Dieses Motiv scheidet eindeutig aus: Wir waren daran gewöhnt, dass er ständig die besten Fische aus dem Wasser zog.«
    »Auch, dass ein Kleinrentner die wertvollste Ausrüstung besaß? Habt ihr euch nie gefragt, wie er sich das leisten konnte?«
    »Eigentlich nicht. Irgendwie kam er eben immer durch. Er war bei allen Angelausflügen dabei. Auch bei den kostspieligsten.«
    »Aber wie hat er das finanziert? Wie ein Lebenskünstler sah er nicht gerade aus.«
    »Einige von uns haben ihm Geld geliehen, nicht nur Vinzenz und ich«, erwiderte Schmidt achselzuckend. »Immer wieder.«
    »Obwohl ihr genau wusstet, dass er das nie zurückzahlen würde?«, fragte Pippa ungläubig.
    »Wir wollten ihn eben dabeihaben. Er war ein wandelndes Angellexikon, fand immer die fischreichsten Plätze … Einer für alle, alle für einen. So ist das eben bei den Kiemenkerlen.«
    »Und das hat Teschke genau gewusst und ausgenutzt, indem er seine Rolle als armer Rentner nach allen Regeln der Kunst pflegte. Immer schön nach dem Motto: Die können es sich leisten, mich mit durchzuziehen, denen machen ein paar Euro mehr oder weniger nichts aus. Die stehen ja alle in Lohn und Brot.« Pippa hatte sich in Rage geredet.
    Schmidt runzelte die Stirn. »Du spielst auf das falsch abgerechnete …«
    »… unterschlagene !«, warf Pippa gnadenlos ein.
    »… Geld für die Kühlwagenreparatur an?« Schmidt seufzte. Sein Bedürfnis, den toten Angelfreund zu verteidigen, war überdeutlich, aber gleichzeitig wusste er genau, dass er damit in Pippas Augen Zweifel an seiner Objektivität entstehen ließ.
    »Ich kann mir keinen Reim darauf machen«, sagte Schmidt endlich, »es sei denn, Franz stand unter Druck und wollte …«
    » … oder musste  …«
    »… tatsächlich jemandem Geld zurückzahlen, das er sich geliehen hatte. Und er wusste sich keinen anderen Rat, als dafür eine inoffizielle Anleihe zu nehmen.«
    Er zog sich das Blatt heran, nahm einen Stift und schrieb in die rechte Rubrik: Was hat Teschke mit dem Kühlwagengeld gemacht? Nach kurzem Zögern fügte er hinzu: Wieso glaubte Teschke, Achims Boot günstig erwerben zu können?
    Pippa las das Geschriebene und nickte. »Okay. Und jetzt zu den anderen Kiemenkerlen. Wie kamen Vinzenz und Franz miteinander aus?«
    »Unser Professor hat es dir angetan, was?« Schmidt grinste wissend. »Glaub nicht, dass ich das nicht gemerkt habe. Du stehst auf ruhige Einzelgänger mit Intellekt.«
    »Weshalb aus uns beiden auch nie etwas werden könnte«, murmelte Pippa.
    Souverän ignorierte Schmidt ihre Bemerkung und sagte: »Vinzenz ist dieses Jahr zum ersten Mal mit auf großer Fahrt. Er hat sozusagen den Platz des erkrankten Jan-Alex Weber übernommen.«
    »Das ist der Weinhändler, richtig? Der schöne Jan – so hast du ihn genannt. Der hat doch diese Gegend entdeckt und sie euch ans Anglerherz gelegt.«
    »Genau. Er und Vinzenz gehen oft zusammen angeln.« Er lachte leise und fügte hinzu: »Ich muss mich korrigieren: Sie sitzen oft mit der Angel zusammen am Wasser. Eigentlich gehören sie zur seltenen Spezies der Angelästheten. Ihnen geht es nicht um den Fang, sondern um frische Luft, schöne Landschaft und gute Gesellschaft. Reine Meditation. Für die sie viel Geld ausgeben.«
    »Damit bilden die beiden eine krasse Gegenbewegung zu Teschkes Philosophie, oder?«
    Schmidt winkte ab. »An beiden perlen dumme Kommentare ab wie Regen an einem

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