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Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Titel: Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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morgen Nachmittag vorbei. Nachdem ich bei den Didiers war. Diesmal wirst du mich nicht davon abhalten, den Jungs einen Dämpfer zu verpassen.«
    »Du hast recht, diesmal sind sie wirklich weit über das Ziel hinausgeschossen«, erwiderte Pippa und seufzte. »Weder die Steinschleuder noch die Schussfahrt durch die Rigole möchte ich noch mal mitmachen müssen.«
    »Das wirst du nicht. Versprochen. Stattdessen werden die Jungs ihren ganz eigenen Voodoozauber erleben. Darauf kannst du Gift nehmen. Ich werde berichten.« Er lachte leise und fuhr fort: »Und nun, liebes Geißlein, warte brav auf deine Mutter – und mach dem bösen Wolf nicht auf.«
    Pippa legte auf und blieb einen Moment lang regungslos sitzen. Sie spürte bleierne Müdigkeit und entschied, dass es Zeit war, ins Bett zu gehen.
    Im ersten Stock besichtigte sie die zur Verfügung stehenden Zimmer. Sollte sie das mit den lachsroten Wänden wählen, in dem ein verschnörkeltes Metallbett mit einer farblich passenden Tagesdecke wartete? Oder den maigrünen Zwilling dieses Raums? Vielleicht doch lieber das helle Zimmer, das in Eierschalenfarben gestaltet war?
    Sie entschied sich für den Traum in Maigrün und kuschelte sich schläfrig ins Bett. Es regnete nicht mehr, und so herrschte tiefe Stille. Wohlig glitt sie dem ersehnten Schlaf entgegen, als plötzlich sämtliche Außenlichter um das Haus aufflammten.
    Die Bewegungsmelder haben reagiert, dachte Pippa, aber Régine kann es nicht sein, ihre Vespa hätte ich gehört.
    Sie lauschte mit angehaltenem Atem, ob die Haustür vielleicht doch klappte, aber nichts dergleichen geschah. Auf Zehenspitzen schlich sie zum Fenster. Sie zuckte zurück, als sie einen Schatten zu sehen glaubte. Spähte jemand durch die Fenster des Wintergartens?
    Ihr Herz klopfte schnell, aber sie beruhigte sich damit, dass es ebenso gut Régines andere Katzen gewesen sein konnten, die das Licht ausgelöst hatten.
    Pippa kämpfte noch mit sich, ob sie es wagen sollte, nachzusehen, als sie den Roller heranknattern hörte. Erleichtert atmete sie aus und eilte zur Haustür, um Régine-Deux zu öffnen.
    Ihre Gastgeberin schälte sich gelassen aus dem schweren Ölzeug, das sie vor Wind und Regen geschützt hatte. Ihre Wangen waren gerötet, aber sie wirkte völlig entspannt und vermittelte den Eindruck, als wäre eine nächtliche Rollerfahrt durch peitschenden Regen genau nach ihrem Geschmack.
    Régine deutete auf einen alten Rucksack, der aussah, als hätte Luis Trenker ihn vor Jahren auf einer Wandertour durch die Montagne Noire vor der Tür stehenlassen. »Schätze, das ist alles, was Sie für die nächsten Tage brauchen.«
    Pippa öffnete den Rucksack und musste grinsen: Sie entdeckte ein buntes Sammelsurium ihrer Kleidung, kein Teil passte zum anderen. Auf dem Laufsteg von Vivian Westwood würde ich damit für Furore sorgen, dachte sie. Sie freute sich, dass Régine auch ein paar Arbeitsmappen und den Laptop samt Tasche eingepackt hatte.
    »Dieser Bruno ist wirklich brauchbar«, sagte Régine begeistert und strahlte Pippa an. »Und dieser Name: Bruno Brandauer! BB – diese Initialen stehen für Qualität – nur diesmal hat der weibliche Teil der Weltbevölkerung etwas davon.«
    Die Parallele zwischen Bruno und Brigitte Bardot sah Pippa zwar nur in den Anfangsbuchstaben, aber sie gönnte Régine ihre Begeisterung.
    »Dieser Hotte Kohlberger ist auch nicht zu verachten«, plauderte ihre Gastgeberin weiter und winkte Pippa, ihr in die Küche zu folgen. »Obwohl er mir ein bisschen zu mager vorkommt. Aber nichts leichter, als ihn auf mein Niveau zu bringen.«
    Während Pippa vor ihrem geistigen Auge Hotte sah, der wie Hänsel in einem Käfig saß und von Régine gemästet wurde, vermischte die vermeintliche Hexe in einem Topf Calvados mit ein wenig Wasser und Gewürzen und stellte ihn auf den Herd.
    »Die Milch lassen wir jetzt mal weg«, sagte sie, und Pippa nickte begeistert.
    »Danke für meine Sachen«, sagte Pippa, »das ist genau, was ich brauche, um mich ein paar Tage vor Ferdinands Zorn zu verstecken. Was hat er denn zu seinem lädierten Lieferwagen gesagt?«
    Régine stellte den Herd ab und drehte sich zu ihr um. »Nichts«, erwiderte sie und grinste, »er ringt immer noch nach Worten.«
    Mit dem heißen Calvados gingen sie in den Wintergarten hinüber. Bevor Régine sich zu Pippa setzte, legte sie Feuerholz nach, um den Kamin noch einmal anzuheizen.
    »Vorhin, kurz bevor Sie kamen«, sagte Pippa zögernd, »hatte ich den

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