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Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Titel: Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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vorstellen? Er hat mich in dem Wissen geheiratet, dass ich mir Kinder wünsche – und mir verschwiegen, dass er schon seit zehn Jahren sterilisiert ist! Er hat mich glauben lassen, es läge an mir!«
    Tatjana ließ Pippa abrupt los. Sie senkte den Kopf und sagte leise: »Er hat meiner Liebe nicht vertraut.«

Kapitel 26
    A m nächsten Morgen saß Pippa allein im Wintergarten, denn Tatjana schlief noch tief und fest und die beiden Damen aus Berlin zogen ihre Bahnen im Pool. Pippa genoss ihr vorerst letztes Frühstück im Paradies, während Régine-Deux in der Küche bereits das Mittagessen vorbereitete.
    Nach dem Frühstück ging Pippa ihr zur Hand und bemerkte, dass Régine deutlich zurückhaltender wirkte als sonst. Auf ihre besorgte Frage antwortete die Wirtin: »Ich habe schlecht geschlafen. Das macht der schwarze Autan. Da bekomme ich selten ein Auge zu.«
    »Der schwarze Autan?«, fragte Pippa erstaunt. »Gibt es den Wind in mehreren Farben?«
    »Der weiße Autan ist trocken und weht meist bei schönem Wetter. Er verstärkt im Winter die Kälte und im Sommer die Hitze«, erklärte Régine. »Der schwarze Autan ist, Gott sei Dank, seltener. Er bringt schwülwarme Luft und dunkle Wolken. Und häufig heftigen Regen.« Sie seufzte. »Für diese Variante bin ich besonders anfällig, da werfe ich gerne mal Salz in den Milchcafé und putze meine Sonntagsschuhe mit Foie gras.«
    »Möchten Sie sich ausruhen?«, fragte Pippa.
    Ein spitzbübisches Lächeln umspielte Régines Mundwinkel. »Nicht ohne charmante Gesellschaft.«
    Nachdem die beiden die Küche auf Hochglanz gebracht hatten, holte Régine eine dicke, in Leder gebundene Kladde und einen Füllfederhalter und legte beides vor Pippa auf den Tisch. »Bitte tragen Sie sich in mein Gästebuch ein, bevor Sie gehen. Aber nur beste Referenzen und übertriebene Schmeicheleien«, sagte sie, »sonst werde ich die Seite herausreißen. Die Legende, dass meine Gäste keinen größeren Wunsch haben, als wieder ins Paradies zurückzukehren, muss weiterleben.«
    Pippa lachte und schlug das Buch auf. Zwei Drittel der Seiten waren bereits beschrieben, und sie blätterte zum ersten freien Blatt vor, das mit einem Seidenband markiert war. Sie dachte kurz nach und schrieb dann: Für eine Gastgeberin, die weiß, was nasse Katzen wünschen. Vielen Dank für drei wunderbare Tage und Nächte und die Aufnahme ins Paradies. A lèu, Régine-Deux, ich komme wieder. Ihre Pippa Bolle.
    Pippa schraubte die Kappe auf den Füller und blätterte durch das Gästebuch. Schnell las sie sich an den Widmungen fest, die ebenso enthusiastisch waren wie ihre eigene. Régine-Deux hatte keine ehemaligen Gäste, sondern Freunde in aller Welt, die sich zurücksehnten ins Paradies.
    Moment mal, dachte Pippa, wenn Pascal so oft hier war, müsste er doch eigentlich auch …
    Sie schlug die erste Seite auf und fand Einträge, die sechs Jahre zurücklagen. Sie suchte fieberhaft und wurde fündig:
    Madame: zum zweiten Mal haben Sie uns himmlische Frei-Zeit beschert – wir werden keinen französischen Wein mehr trinken können, ohne an Sie zu denken. Bis zum nächsten Mal im Paradies!
    Ihr Pascal Gascard
    Pippa glaubte ihren Augen nicht zu trauen, als gleich darunter eine zweite Unterschrift zu finden war: Jan Weber.
    Aufgeregt schleppte Pippa das Buch zu Régine in die Küche und ließ sich von ihr bestätigen, dass es sich bei diesem Jan um den Mann handelte, mit dem Pascal im Paradies gewohnt und die Weingüter der Gegend abgeklappert hatte.
    »Wollen Sie immer noch mit mir ins Tal kommen?«, fragte Pippa.
    Die Wirtin nickte. »Das Essen ist vorbereitet. Ich habe Zeit.«
    »Dann bräuchte ich Sie für eine Gegenüberstellung!«
    Auf Régines neugierigen Blick hin erzählte Pippa von ihrer Vermutung, dass es sich bei Weber und Tisserand um ein und dieselbe Person handelte.
    »Was Sie nicht sagen!« Régine war begeistert. »Und was ist dabei für mich drin?«
    Pippa hatte sich mittlerweile an Régines Art gewöhnt und eine Antwort parat. »Ein Deal: Ich hüte dieses Haus mit allem, was dazugehört, und Sie können mitten in der Hochsaison ein paar Tage freimachen und auf Städtetour gehen. Wie wäre es zum Beispiel mit Berlin?« Pippa grinste, als sich das Gesicht ihrer Gastgeberin aufhellte. »Und am besten über meinem vierzigsten Geburtstag.«
    »Abgemacht.«
    Sie schüttelten sich feierlich die Hände, und Régine fügte hinzu: »Und? Welches Ergebnis der Gegenüberstellung wünschen Sie für dieses

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