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Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Titel: Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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Angebot?«
    Da Tatjana noch immer schlief, machten Pippa und Régine sich ohne sie auf den Weg ins Tal. Pippa hatte ihre Siebensachen in Régines Rucksack verstaut, den sie auf dem Rücken trug. Das Angebot der Wirtin, ihn zu übernehmen, hatte sie entrüstet abgelehnt.
    Da die Erde aufgeweicht und der Weg glitschig war, hakten die Frauen sich unter, um den steilen Pfad unfallfrei zu bewältigen.
    »Ich frage mich, welchen Grund Weber haben könnte, sich als Tisserand auszugeben«, sagte Pippa.
    »Um etwas zu verbergen natürlich. Pascal und er haben irgendeinen Plan. Sie müssen jetzt nur noch herausfinden, welchen.«
    »Ich hatte mich schon gewundert, dass Sie Tisserand nicht kannten, denn er hat mir gegenüber in den höchsten Tönen von Ihrer Pension geschwärmt.«
    »Ich vergesse nie einen schönen Mann, der bei mir gewohnt hat – und er mich auch nicht!«
    Sie lachten und gerieten prompt ins Straucheln. Pippa versuchte vergeblich, sich an Régine zu klammern, aber es war zu spät, sie verlor das Gleichgewicht: Mit Schwung und rudernden Armen pflügte sie durch nasses Moos und Dreck, um schließlich im Gebüsch zu landen.
    Prustend zerrte Régine an der hilflos kichernden Pippa, bis sie sie befreit hatte und wieder auf die Beine stellen konnte.
    »Sie haben Ihren Schlüssel verloren.« Régine bückte sich und fischte einen Schlüsselring mit auffälligem Anhänger aus der aufgewühlten Erde unter dem Strauch. Sie ließ ihn klimpernd in Pippas matschige Hand fallen.
    »Du liebe Güte – so weit geht meine Angelleidenschaft nun doch nicht«, sagte Pippa angesichts des Plastikkarpfens, der sie glotzäugig von der Handfläche anglubschte. » Carp Power  – ich fasse es nicht. Das ist nicht mein Schlüsselbund. Aber ich habe das Ding schon mal gesehen, und das kann nur bei einem der Kiemenkerle gewesen sein.«
    Sie sah auf und bemerkte, dass Régine hektisch damit beschäftigt war, ihre Haare und Kleidung zu ordnen. Dann zauberte die Hünin ein strahlendes Lächeln auf ihr Gesicht, warf sich in Positur und schaute den Weg hinunter. Pippa folgte ihrem Blick und entdeckte, dass Wolfgang Schmidt und Bruno ihnen entgegenkamen.
    Bruno winkte und rief: »Wir wollen Pippa abholen, damit sie ihr Gepäck nicht schleppen muss. Das ist für eine allein zu schwer. Viel zu schwer.«
    »Den Rucksack schaffe ich nun wirklich ohne Hilfe«, sagte Pippa und hielt den Schlüsselring hoch. »Du kannst den hier tragen, wenn du willst.«
    Aber Bruno war bereits abgelenkt: Galant bot er Régine den Arm. Die beiden gingen gemeinsam den Weg hinunter, vertieft in ein angeregtes Gespräch.
    »Damit sind wir wohl abgemeldet«, sagte Schmidt und nahm Pippa den Schlüsselring ab. »Der gehört Achim. Das sind die Schlüssel zu seiner Yacht .«
    »Achim hat eine Yacht?«, fragte Pippa ungläubig.
    »Na ja, wohl eher ein Boot. Es liegt auf unserem früheren Fischereigewässer«, Schmidt grinste breit, »und es heißt?«
    »Du machst Witze – Yacht ?«
    Schmidt zuckte mit den Achseln und grinste noch breiter.
    »Mehr Pose geht nicht.« Pippa schüttelte sich.
    »Auf jeden Fall wird er froh sein, wenn er seinen Schlüssel wiederbekommt. Vor allem den unersetzlichen Anhänger.«
    Pippa stieß Wolfgang auffordernd an. »Lass uns gehen, wir haben nur ein kurzes Zeitfenster ohne Regen, sagt Régine. Kurz nach Mittag geht es wieder los, und bis dahin will ich noch einiges erledigen.«
    »Aber … Tatti … müssen wir nicht noch …« Schmidt blickte sehnsüchtig in Richtung Paradies.
    »Auf sie warten?« Pippa stemmte die Hände in die Seiten. »Lass dir eines gesagt sein, mein Lieber: Bevor sie bei euch nicht endlich zu Tatjana wird, habt ihr alle keine Chance.«
    Sie gingen weiter, und Pippa gab Wolfgang eine Zusammenfassung ihrer aktuellen Erkenntnisse.
    »Alexandre Tisserand soll Jan-Alex Weber sein?«, rief Schmidt fassungslos. »Das kann nicht sein. Ich hätte ihn doch erkennen müssen, immerhin angeln wir seit drei Jahren miteinander. Völlig unmöglich!«
    »Und er kennt Pascal.«
    »Natürlich kennt er Pascal – wir alle kennen Pascal«, sagte er ungeduldig, noch immer mit der Vorstellung kämpfend, »deswegen kommen wir ja auch jedes Jahr her. Kann schon sein, dass Weber hier mit ihm ein paar Urlaubstage verbracht hat, um mit ihm über die Weingüter zu fahren. Das wundert mich nicht. Sind die beiden eben befreundet. Aber wozu das Versteckspiel? Jan hätte doch ganz offiziell mitfahren können.« Er schüttelte den

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