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Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Titel: Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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den Herd und nahm den Deckel von einem Topf, dessen Rand ihm bis zur Brust reichte. Eine große Dampfwolke stieg auf.
    Jetzt oder nie, dachte Pippa, gab sich einen Ruck und stieß die Tür auf.
    Pascal fuhr herum. Er lächelte erfreut, als er Pippa sah, aber dann setzte er ein gespielt strenges Gesicht auf. »Ah – du kommst, um mir zum Verlust meines treuen Citroën HY zu kondolieren. Wirklich mutig. Dann kannst du auch gleich die Brühe kosten. Du musst später ohnehin helfen, die Suppe zu verteilen.«
    Pippa gab keine Antwort. Sie ging auf Pascal zu und blieb dicht vor ihm stehen. In der Küche wurde es still, niemand arbeitete mehr. Die Küchenhelfer stießen sich grinsend an, Lisette und Ferdinand spitzten die Ohren. Pippa sah Pascal direkt in die Augen und sagte, unhörbar für die anderen: »Wo ist Jean-Alexandre Didier?«
    Pascal beugte sich ungerührt wieder über den Topf, streute Curry hinein, rührte um und antwortete schließlich achselzuckend: »Woher soll ich das wissen?«
    Pippas Stimme war ruhig. »Und Jan-Alex Weber? Wo ist der?« Für einen winzigen Augenblick erstarrte Pascal, fasste sich wieder, nahm eine riesige Pfanne vom Haken und stellte sie mit einem Knall auf den Herd.
    »Wer soll das sein?«, fragte er, ohne sie anzusehen.
    »Sag du’s mir!«, schoss Pippa zurück.
    Pascal reagierte nicht.
    »Wenn du es mir sagst, weiß ich, dass es für diese ganze Scharade einen harmlosen Grund gibt«, sagte Pippa gefährlich leise, »wenn nicht, landet ihr beide auf meiner Verdächtigenliste zum Tode von Franz Teschke. Dann muss ich davon ausgehen, dass er sterben musste, weil er mir oder Cateline etwas Wichtiges hätte verraten können.«
    Pascal wandte sich zu seinen Leuten um und brüllte: »Raus hier! Alle raus hier – aber sofort! Und keiner kommt wieder, bevor ich rufe!«
    Alle zogen Töpfe vom Herd oder ließen ihre Arbeit liegen und stehen. Ferdinand machte den Versuch, etwas zu sagen, aber Pascal deutete nur wortlos zur Tür.
    Pippa vergewisserte sich mit einem Blick, dass alle die Küche verlassen hatten.
    »Also, wo ist er?«
    Pascal seufzte. »Appartement 2.«
    »Dachte ich’s doch. Tisserands Wohnung – oder besser Jean-Alexandre Didiers Wohnung?«
    Pascal sah Pippa vorsichtig an, während weiter Currypulver in den Topf rieselte.
    »Gib es endlich zu, Pascal: Du warst nicht in Berlin, um mich einschätzen zu lernen oder aus der Ferne zu bewundern, wie du behauptet hast. Du hast dich mit Jan Weber getroffen, um diese Maskerade zu besprechen.«
    Pascal zuckte zusammen und starrte entsetzt auf das Gewürz in seiner Hand. »Verdammt! Zu viel Curry!«, zischte er und griff zur Kochsahne, die er großzügig in die Suppe gab, um den allzu asiatischen Einschlag wieder zu neutralisieren.
    »Ja und nein«, sagte er dann, »er sollte eben auch mit dir einverstanden sein.«
    Das wird ja immer schöner, dachte Pippa. »Und? War der gnädige Herr einverstanden ?«
    Pascal nickte vehement. »Er war begeistert! Und er wollte unbedingt dabei sein, wenn ich dich endlich kennenlerne.«
    Ferdinand steckte seinen Kopf zur Tür herein.
    » Raus hat er gesagt«, fauchte Pippa, und Ferdinand verschwand eilig wieder.
    Pascal probierte die Brühe und verzog das Gesicht. »Auf ein Neues«, murmelte er, ging mit dem Topf zum Ausguss und leerte ihn aus. Er spülte den Topf und stellte ihn zurück auf den Herd, dann gab er Gemüse hinein und schwitzte es an. Nach ein paar Minuten goss er Wasser und Wein dazu, verschloss den Topf mit einem Deckel und drehte sich wieder zu ihr um. Vorsichtig forschte er in ihrem Gesicht nach einem Stimmungswechsel.
    Netter Versuch, Zeit zu schinden und mich abzulenken, Pascal, dachte Pippa, klappt aber nicht.
    »Wenn du glaubst, dass ich dir die Geschichte abnehme, bist du schiefgewickelt«, sagte Pippa unerbittlich.
    Pascal wandte den Blick ab und seufzte. »Tust du nicht?«
    »Welches Interesse sollte Jan-Alex Weber haben, wen du heiratest, es sei denn … Moment!«
    Sie ging raschen Schrittes zur Schwingtür und stieß sie auf. Ein Pulk von Leuten sprang erschrocken zurück: Nicht nur die halbe Küchenbrigade samt der Legrands hatte sich zum Lauschen versammelt, auch Wolfgang Schmidt und ein paar andere Kiemenkerle blickten sie neugierig an.
    »Seid ihr euch endlich einig?«, fragte Ferdinand neugierig. »Wird das jetzt was mit euch beiden?«
    Pippa nahm keine Notiz von ihm, sondern winkte Lisette heran. »Steht Jean-Alexandre Didier immer noch als Erbe in eurem

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