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Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Titel: Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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kollektiver Seufzer erklang, als die Zahlen bei 23 Kilo und 395 Gramm stehenblieben.
    »Jawoll!«, schrie Teschke. »Das ist Vereinsrekord! Dafür ist nicht zufällig auch ein hübsches Sümmchen ausgelobt?«
    »Nicht so gierig, Franz«, fauchte Achim Schwätzer.
    »Nur kein Neid«, schoss Teschke zurück. »Wenn man etwas zu verkaufen hat, verdient man Geld. Wie wär’s, wenn du mein Schätzchen endlich vermessen würdest? Wozu führst du das Buch, in dem wir unsere Fänge notieren?«
    Schwätzers mit deutlichem Widerwillen durchgeführte Messung ergab eine Länge von fünfundneunzig Zentimetern, für die Teschke sich wieder ausgiebig feiern ließ. »Das müsst ihr erst mal toppen!«, rief er begeistert.
    »Wenn das keine Motivation ist«, sagte Rudi. »Dieser See ist immer wieder für Überraschungen gut.«
    Hotte nickte. »Ich hoffe, dieser Bursche hat viele, viele Brüder. Das wird ein spannender Wettbewerb.«
    Die beiden Freunde sahen sich an und stiefelten wie auf ein geheimes Kommando hin zum See, um weiterzuangeln.
    »So ein schönes großes Tier«, flüsterte Sissi, die den Karpfen fasziniert anstarrte. »Aber hätte man ihn nicht am Leben halten und nach dem Wiegen wieder aussetzen können?« Sie drängte sich wie schutzsuchend an ihren Mann.
    »So kann nur eine Frau sprechen«, höhnte Teschke und wandte sich an Schwätzer. »Achim, du hilfst mir doch sicherlich gern, meinen Fang zum Kühlwagen zu bringen?«
    Er weidete sich sichtlich an Schwätzers Ärger. Achim sah aus, als würde er die Bitte seines Vereinskollegen am liebsten ablehnen. Dann ergriff er aber doch einen der Henkel des Wiegenetzes und hob es zusammen mit Teschke vom Haken. Gemeinsam trugen sie den Fisch Richtung Parkplatz.
    Wolfgang Schmidt sah ihnen nachdenklich hinterher. »Damit hat Teschke ganz schön vorgelegt. Mit einem solchen Brocken kann kaum jemand konkurrieren.«
    Und Franz Teschke ist kein Meister an Bescheidenheit, dachte Pippa. Warum sorgt der Herr Vorsitzende in so einer Situation nicht für bessere Stimmung? Wo ist er überhaupt? Und wo ist Tatti?
    Vinzenz Beringer klatschte in die Hände und riss Pippa damit aus ihren Gedanken.
    »Konkurrenz wegen der Größe, Wolfgang? Interessiert die Blinkerbabys nur marginal. Wir haben es auf den Fair-Play-Pokal abgesehen: Fair Play gegenüber unseren Mitstreitern, unseren Gegnern – und den Fischen.« Er sah sich um. »Zeit für die erste Lektion. Pippa, Sissi, Abel – es geht los!«
    Vinzenz führte sie ans Ufer, wo vier Angeln bereitlagen.
    »Wir beginnen mit dem Unterhandwurf«, sagte er und drückte jedem eine Angelrute in die Hand. »Das ist eine sogenannte Steckrute, knapp vier Meter lang und sehr biegsam. Mitsamt der Rolle wiegt sie etwas unter siebenhundert Gramm. Lasst die Angel mal wippen, damit ihr ein Gefühl für sie bekommt.«
    Die Schüler versuchten, dem Lehrer nachzueifern, und Pippa wunderte sich über die Leichtigkeit, mit der ihre Angel auf die kleinste Handbewegung reagierte und durch die Luft federte.
    »Ihr seht, die Rolle ist ganz unten am Griff befestigt«, fuhr Vinzenz fort. »Ihr müsst die Schnur beim Ausholen festhalten und beim Auswurf im genau richtigen Moment loslassen. Der Rollenfuß liegt zwischen Mittel- und Ringfinger, während der Zeigefinger die Schnur festhält.«
    »Da ist ja gar kein Haken an der Schnur«, stellte Sissi enttäuscht fest, was Vinzenz ein Grinsen entlockte.
    »Wir üben erst einmal das Auswerfen, Sissi – solange das nicht reibungslos klappt, möchte ich die Verletzungsgefahr so gering wie möglich halten. Ich habe ein leichtes Bleigewicht an der Schnur befestigt. Ihr werdet es mir danken, glaubt mir.«
    Nacheinander legte er die Hände seiner Schüler in der richtigen Haltung um Angelgriff und Rolle. Als er zufrieden war, nahm er seine Angel auf und sagte: »Aufpassen.« Er hielt sie so vor seine Körpermitte, dass sie parallel zum Boden mit der Spitze aufs Wasser zeigte, und schwang sie mit einer Pendelbewegung nach links.
    »Jetzt hole ich Schwung, beschleunige mit einem Ruck zurück in Richtung Wasser und lasse die Schnur bei leicht angehobener Angel los.«
    Mit feinem Sirren rollte die dünne Schnur sich ab, und das Bleigewicht flog auf den See hinaus, bis es nach ein paar Metern auf der Wasserfläche auftraf und versank.
    »Habt ihr gesehen?« Vinzenz drehte sich zu seinen Schülern um. »Schnur loslassen und dann wieder bremsen, wenn die gewünschte Stelle erreicht ist. Jetzt ihr.«
    Was bei Vinzenz so leicht

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