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Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Titel: Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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Leos Ankunft im Pavillon nicht bemerkte, bis er sich theatralisch vor ihr auf die Knie warf und ausrief: »Bitte, Pippa, lass uns verheiratet bleiben! Komm mit mir zurück nach Hause!«
    Als wäre sein Nebenbuhler nicht da, sagte Pascal ruhig: »Sieh dir hier alles in Ruhe an, Pippa. Überleg dir gut, was du tust. Bald werden auch Pia und ihre Familie hier wohnen. Du hättest Freunde hier.«
    Leo warf dem Koch einen giftigen Blick zu. »Denk an deine Familie in Italien, denk an Carla, an Vera. Sind sie dir gar nicht wichtig?«
    Pippas Gedanken liefen Amok. Sie fühlte sich bedrängt, und das machte sie wütend. Wenn Pascal und Leo sie weiterhin derart unter Druck setzten, würde sie beide zum Teufel jagen, und zwar ohne Aussicht auf Wiederkehr.
    Sie wollte den beiden Männern diese Entscheidung gerade mitteilen, als sie hörte, dass jemand laut und aufgeregt ihren Namen rief.
    Pippa drehte sich um und sah, dass Bruno quer über die Picknickwiese zum Pavillon stürmte. Alles an seiner massigen Gestalt war in Bewegung, während er wild mit den Armen ruderte und seine stampfenden Füße kleine Grassoden nach rechts und links fliegen ließen.
    Am Pavillon angekommen, beugte er sich japsend vor, stützte beide Hände auf den Oberschenkeln ab und keuchte: »Pippa, du musst sofort mitkommen … Wolle …« Er konnte nicht weitersprechen und rang um Atem. Dann rief er: »Wolle hat mich geschickt … etwas Furchtbares ist geschehen … etwas ganz Furchtbares …«
    Er richtete sich mühsam auf. Seine Augen waren voller Entsetzen, als er hinzufügte: »Franz Teschke ist tot.«

Kapitel 13
    P ippas Kehle brannte, als sie die Treppe hinunterhastete, die vom Damm auf den Parkplatz führte. Das Kopftuch hatte sich beim Laufen an ihrem Zopf verheddert und würgte sie. Ungeduldig zerrte sie am Knoten im Nacken, löste ihn und holte tief Luft.
    Als sie dafür am Fuß der Stufen abrupt stehenblieb, wären Pascal und Leo fast in sie hineingelaufen, so dicht waren sie ihr gefolgt. Bruno war weit abgeschlagen, er hatte sich zuvor, als er Pippa informierte, zu sehr verausgabt.
    Keiner der Kiemenkerle registrierte Pippas Eintreffen im Lager. Alle schauten betroffen und stumm auf die weit geöffnete Tür des Kühlanhängers, obwohl der Blick ins Innere durch die dicken Plastiklamellen des Kälteschutzvorhangs versperrt war.
    Pippa konnte Wolfgang nirgends entdecken. Er muss im Anhänger sein, dachte sie. Energisch bahnte sie sich einen Weg durch die geschockten Angler, um in den Wagen zu steigen, da fing sie einen ungläubigen Blick von Leo auf. Seine Miene wirkte, als sähe er sie zum ersten Mal und könnte es nicht fassen, dass sie wirklich freiwillig den Toten anschauen wollte.
    In diesem Moment wurden die Lamellen im Inneren des Anhängers beiseitegeschoben, und Wolfgang Schmidt erschien in der Türöffnung. Sein Gesicht war düster, als er zu Pippa sagte: »Da bist du ja. Wenn ich dir einen Rat geben darf: Erspar dir den Anblick. Ernsthaft.«
    Pippa trat einen Schritt zurück, damit er aus dem Wagen steigen konnte. »Was ist passiert? Bruno sagt, Franz …«
    Schmidt nickte. »Er ist erfroren. Oder erstickt. Oder beides.«
    Bruno hatte sie endlich eingeholt, er lehnte keuchend an einem Auto. »Der arme Franz – es ist eine Tragödie … eine echte Tragödie«, murmelte er erschüttert.
    Pippa schluckte. »Wer hat ihn gefunden? Du?«
    Wolfgang Schmidt schüttelte den Kopf: »Blasko und dein Polier.«
    Pippa fragte sich kurz, wieso Tibor hier und nicht auf der Baustelle war, als dieser neben sie trat und sagte: »Ich war mit Franz verabredet. Er wollte mir und meinen Jungs Fische verkaufen. Ganz frisch, von heute Morgen. Und natürlich wollte ich mir seinen Riesenfisch ansehen. Ich sollte für ihn – uns – eine Wette organisieren.« Er hielt ihr ein Bündel Zettel hin, auf denen Franz’ Konterfei und seine Unterschrift prangten. »Ich habe sogar die Wettscheine dabei. Franz wollte, dass sie wie Autogrammkarten aussehen.«
    Pippa betrachtete Teschkes grinsendes Gesicht und seine krakelige Signatur. Sie schüttelte den Kopf. Dieser Kerl war wirklich von sich und seinen Angelkünsten überzeugt … gewesen!
    »Ich habe eine halbe Stunde gewartet. Aber Franz tauchte nicht auf. Dann kam Blasko und dann …« Tibor sah Blasko hilfesuchend an.
    »Ich habe übernommen.« Blasko rang um Fassung. »Dachte, ich zeige dem Kollegen Tibor den Karpfen und bespreche mit ihm die Wette. Franz hat gestern Abend diverse Male ausführlich

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