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Tote Hunde beißen nicht: Bröhmann ermittelt wieder (German Edition)

Tote Hunde beißen nicht: Bröhmann ermittelt wieder (German Edition)

Titel: Tote Hunde beißen nicht: Bröhmann ermittelt wieder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietrich Faber
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Sie hatte sich doch den Magen verdorben, da wollte sie halt schnell wieder heim …»
    «Hmm», macht Melina skeptisch und wartet eine kurze Weile, ob da vielleicht nicht noch was kommt. Da ich jedoch schweige, dreht sie mir den Rücken zu und legt sich wieder auf den Bauch, um weiter in den Hotelzeitschriften zu blättern.
    «Danke, dass du dich heute so um Laurin gekümmert hast», flüstere ich ihr leise zu, um Laurin nicht zu wecken. «Und danke überhaupt dafür, dass du mich in letzter Zeit so gut unterstützt.»
    «Kein Problem», nuschelt sie, ohne sich umzudrehen.
    «Morgen müssen wie ja hier aus dem Hotel raus, ne?», versuche ich das Gespräch etwas krampfhaft aufrechtzuerhalten. «Die Pension, in die wir dann ziehen, die ist dann nicht mehr so, na ja, so luxuriös …»
    «Kein Problem.»
    Dann klingelt mein Handy. «Miriam mobil» kündigt sich an. «Ah, ich muss noch mal kurz telefonieren», flöte ich meiner Tochter zu und husche auf leisen Sohlen zur Zimmertür. «Bin gleich wieder da, ist, äh, wichtig …»
    «Kein Problem», sagt Melina, während ich die Tür schließe und im Hotelflur Miriams Anruf entgegennehme.
    Ob ich meinen Vater schon erreicht hätte. Nein, antworte ich, ohne zu sagen, dass ich es auch gar nicht versucht habe.
    «Ich habe vorhin in Ruhe mit Viktor Gummers Frau reden können, nachdem sie sich von ihrem Schock ein wenig erholt hat. Ich war bei ihr», berichtet Miriam. «Sie erzählte, dass ihr Mann kurz vor seinem Herztod seltsam nervös gewesen sei und auf ihre Nachfragen merkwürdig unwirsch reagiert habe.»
    «Nervös?»
    «Ja, sie erwähnte, dass ihn irgendetwas vor seinem Tod belastet hätte.»
    «Worauf willst du hinaus?», frage ich.
    «Ich gehe einfach im Moment der Idee nach, dass die Schüsse nicht wahllos abgefeuert wurden. Es sollte Viktor Gummer geschadet werden, selbst nach seinem Tod. Ihm sollte sozusagen eine friedliche Beerdigung vereitelt werden. Seine Familie sollte noch mehr Schaden erleiden. Das ist meine Theorie. Und das ist dem Täter gelungen. Der Neffe ist tot. Nun befürchten wir, dass noch weitere Familienangehörige in Gefahr sind.»
    «Oje», sage ich. Mehr fällt mir dazu nicht ein.
    «Seiner Frau und der Familie Dürrstein wurde Polizeischutz gewährt», fährt Miriam atemlos fort. «Und nun machen wir uns auf die fröhliche Suche nach etwaigen Feinden von Viktor Gummer.»
    «Konnte dir seine Frau da Anhaltspunkte geben?», frage ich.
    «Nee, eigentlich nicht, das wird wohl eine lange Suche. Aber es geht nun noch um etwas anderes. Es geht darum, was es zu bedeuten hat, dass Viktor Gummer vor seinem Tod von seiner Frau als nervös und angespannt empfunden wurde. Das könnte bedeuten, dass er vielleicht Kontakt mit dem Mörder vom Friedhof hatte. Vielleicht wurde er bedroht oder Ähnliches.»
    Miriam spricht mit mir, als wäre ich noch ihr Kollege. Dabei habe ich mit diesem Fall doch beruflich rein gar nichts zu tun. Ich bin Provinzbulle aus dem Vogelsberg und weiß momentan auch überhaupt nicht, ob ich das alles so genau wissen will. Im Moment jedenfalls möchte ich viel lieber wieder zurück ins Zimmer zu meinen Kindern und mit ihnen Urlaub in Berlin machen. Doch irgendwie schmeichelt mir auch das Vertrauen, das sie mir da entgegenbringt. Das Freundschaftliche zwischen uns tut gut, auch wenn wir bisher keine Zeit hatten, über Privates zu sprechen, geschweige denn über ihren Chef Brunschel zu lästern. Wie auch?
    «Wer weiß», sage ich einfach mal ins Blaue hinein, «vielleicht ist Viktor Gummer gar nicht sooo wahnsinnig natürlich gestorben. Vielleicht wurde er bedroht und zum Herzschlag sozusagen getrieben.»
    «Ja, durchaus möglich», murmelt Miriam. «Ich werde auf jeden Fall mal mit Gummers Arzt sprechen. So, ich muss jetzt mal Schluss machen. Will noch ein paar Akten durchgehen und …»
    «Streber!», unterbreche ich sie.
    Miriam kichert ein wenig, erinnert mich dann aber noch einmal in aller Ernsthaftigkeit daran, ich solle meinen Vater schon einmal darauf vorbereiten, dass er sich gleich morgen früh für Fragen der Berliner Polizei zur Verfügung zu stellen habe, und beendet danach unser Gespräch.
    Ich kehre ins Zimmer zurück und stelle fest, dass inzwischen auch Melina eingeschlafen ist. Es ist kurz vor zehn, und ich beschließe, in der Hotelbar noch ein Glas Wein zu mir zu nehmen. Ich notiere dieses Vorhaben auf einen Zettel, lege ihn neben Melina, küsse sie auf die Stirn und mache mich auf den Weg.
     
    In der nahezu

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