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Tote Kehren Nicht Zurück

Tote Kehren Nicht Zurück

Titel: Tote Kehren Nicht Zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Morgenmantel nach unten gegangen und hatte sich ihr Frühstück zubereitet, Toast, Porridge, frischen Tee. Die Aktivitäten hatten sie für eine Weile von den Vorgängen auf der Tankstelle abgelenkt, und sie überlegte, was wohl in diesem Augenblick auf Tudor Lodge vorgehen mochte. Wer würde an diesem Morgen die einfachen Tätigkeiten erledigen? Sie fragte sich, ob sie sich vielleicht rasch anziehen und rübergehen sollte, um für alle das Frühstück zu machen, obwohl sie normalerweise am Wochenende nicht arbeitete und bereits ihren Samstag geopfert hatte. Doch es war wenig sinnvoll, sich an Pläne zu halten, wenn eine außergewöhnliche Situation eintrat – und das war in Tudor Lodge ohne jeden Zweifel der Fall. Jedenfalls nach Irenes unumstößlicher Meinung. Sie warf einen Blick auf die Uhr. Es war noch nicht acht, und noch würde niemand mit den Vorbereitungen für das Frühstück angefangen haben.
    Sie traf eine Entscheidung. Irene schaltete den Gasherd aus, rannte nach oben und schlüpfte rasch in willkürlich ausgewählte Kleidungsstücke. Als sie aus der Haustür trat, blickte sie zur Tankstelle hinter dem freien Grundstück. Dort stand Harry zusammen mit dem Mädchen, das bei ihm als Kassiererin arbeitete. Sie waren in eine Unterhaltung vertieft. Dann plötzlich wandte sich die junge Frau ab, stieg in ihren Wagen, setzte zurück und fuhr wieder davon. Es sah ganz danach aus, als hätte Harry beschlossen, die Tankstelle an diesem Morgen nicht zu öffnen. Schweren Herzens, weil es schien, als würde diese Geschichte sie alle mit einbeziehen und als fänden sie keinen Frieden, eilte sie an den anderen Cottages vorbei in Richtung Tudor Lodge. Plötzlich öffnete sich die Tür des letzten Cottages, und die alte Mrs Joss streckte den Kopf heraus.

    »Guten Morgen!«, grüßte Irene hastig und wollte weitergehen, bevor die alte Vettel eine Gelegenheit fand, sie aufzuhalten. Doch Mrs Joss packte sie am Ärmel.

    »Was ist denn passiert?«, krächzte sie neugierig mit schweren goldenen Ringen, die an ihren verwelkten Ohrläppchen baumelten.

    »Was ist bei Harry Sawyers Tankstelle los? Alles ist voll Polizei! Ich hab sie kommen sehen!«

    »Ich weiß es nicht«, antwortete Mrs Flack und löste sich entschieden aus dem Griff der Alten.

    »Sie gehen rüber zum Haus?«, fragte Mrs Joss unbeeindruckt. Sie meinte Tudor Lodge.

    »Ich dachte, Sie arbeiten sonntags nicht.«

    »Im Augenblick brauchen sie jede Hilfe, die sie kriegen können«, fühlte sich Irene zu einer Antwort genötigt. Mrs Joss nickte.

    »Dieses junge Ding ist da, nicht wahr? Die kleine Madam, eh? Sie führt nichts Gutes im Schilde, das kann ich spüren.« Irene starrte die Alte an.

    »Woher um alles in der Welt wissen Sie das?«

    »Mein Enkel Lemuel.« Mrs Joss strahlte vor Vergnügen, weil es ihr gelungen war, Mrs Flack eine Überraschung zu bereiten.

    »Er arbeitet in der Bar vom Crown Hotel. Das junge Ding hat dort gewohnt, ein schickes Ding, wie Lemuel erzählt hat, scharf wie ein Rasiermesser. Nun ja, gestern Abend ist es ausgezogen und hat eine Nachricht hinterlassen. Falls jemand die junge Madam zu sprechen wünsche, sie wohne jetzt in Tudor Lodge. Mehr noch, Mrs Penhallow, sie hat den jungen Master Penhallow zum Crown geschickt, damit er die Rechnung bezahlt!« Mrs Joss blickte Mrs Flack an und beugte sich vertraulich vor.

    »Ich nenne das nicht richtig«, sagte sie.

    »Ich nenne das eine krumme Tour. Eine ganz krumme Tour ist das, wenn Sie mich fragen.« Mrs Flack konnte nicht umhin, sie seufzte zustimmend.

    »Ich sehe das wie Sie, aber Mrs Penhallow möchte es eben so.« Die alte Frau kicherte leise, und Irene lief eine Gänsehaut über den Rücken. Was sie betraf, so war sie überzeugt, dass Mrs Joss zu fast allem fähig war. Vor vielen Jahren, erzählten sich die Leute in der Stadt, lange vor der gegenwärtigen Gesetzgebung, waren junge Frauen, die in

    »Schwierigkeiten« steckten, zur Mrs Joss gekommen. Die alte Vettel war noch heute geschickt, was den Umgang mit Heilkräutern und Arzneien anging. Noch heute kamen ältere Bamforder von Zeit zu Zeit hierher, um einen

    »Sirup« oder einen

    »Blutreiniger« bei ihr zu kaufen.

    »Lemuel meint, der junge Master Penhallow hätte ausgesehen, als würde er gleich in die Luft gehen, deswegen schätze ich, er will das junge Ding auch nicht im Haus haben.« Mrs Joss grinste böse. Das ging jetzt wirklich zu weit.

    »Ich wage zu behaupten«, entgegnete Mrs Flack frostig,

    »dass der

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