Tote Kehren Nicht Zurück
einen Beistelltisch.
»Und was hat sie Sammys Auskunft zufolge dort gemacht?«
»Sie hat durch das Küchenfenster ins Haus gespäht. Was Sammy für eigenartig hält, wo sie doch eine Freundin der Familie ist.«
»Es untermauert jedenfalls ihre Geschichte«, sagte Markby.
»Sie sagt, sie hätte ihren Vater dabei beobachtet, wie er sich eine Wärmflasche gemacht hat. Danach hätte sie jemanden bemerkt, der sie beobachtet, und das hätte sie erschreckt, und sie wäre geflüchtet. Wir hatten unsere Schwierigkeiten, ihr zu glauben, weil sie es nicht beweisen konnte. Jetzt erzählst du mir, dass Sawyer an jenem Abend im Garten von Tudor Lodge war, also hat Kate die Wahrheit gesagt. Hat dein Informant auch gesehen, was danach geschehen ist?« Meredith seufzte.
»Unglücklicherweise nicht, nein. Der Junge hatte Angst, von Sawyer entdeckt zu werden, also ist er wie der über die Mauer zurück.« Markby legte den Kopf in den Nacken und starrte zur Decke hinauf.
»Vielleicht können wir am Montag mit dem Mann reden.«
»Angenommen, der Mörder hat Harry ebenfalls gesehen«, sagte Meredith nachdenklich.
»Oder er hegte den Verdacht, Harry könnte ihn gesehen haben. Er würde ihn zum Schweigen bringen wollen, nicht wahr? Und der Brand hätte Harry ja auch fast für immer mundtot gemacht.«
»Dieser verdammte Sawyer!«, murmelte Alan.
»Wenn er etwas gewusst oder gesehen hat, warum um alles in der Welt hat er es dann nicht Dave Pearce erzählt, als er die Gelegenheit dazu hatte? Warum müssen die Leute immer unbedingt alles für sich behalten? Dave hat erzählt, der Mann hätte sich darüber beschwert, dass seine Rechte beschnitten würden, sonst hätte er überhaupt nichts gesagt. Er wüsste, was seine Rechte wären, und er würde sie sich von niemandem nehmen lassen! Er hat den armen Dave sogar beschuldigt, die ›Meute‹ auf ihn zu hetzen, ich muss doch sehr bitten!« Meredith lachte auf.
»Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass Dave irgendjemandem Angst einjagt. Er ist nicht wie dieser Sergeant, der so furchteinflößend aussieht … Ich habe seinen Namen vergessen. Aber er bringt jeden zum Zittern.«
»Du meinst Sergeant Prescott, und du bist ungerecht. Er leidet im Augenblick unter einem schlimmen Anfall von Liebeskummer.« Verlegenes Schweigen entstand. Meredith hoffte, dass er nicht wieder damit anfangen würde, über ihre persönliche Situation zu reden. Sie war sich immer noch nicht im Klaren, was sie ihm sagen sollte. Glücklicherweise fuhr Alan fort:
»Ich will damit nicht sagen, dass Prescott mit den Gedanken nicht bei der Arbeit ist. Wenn überhaupt, dann ist die Arbeit an seiner verzwickten Lage schuld!«
»Du meinst doch wohl nicht etwa … Kate Drago?«, fragte Meredith so verblüfft, dass sie ihr Problem vergaß.
»Sie sieht atemberaubend aus, und sie hat eine Art an sich, die Männer ganz unruhig macht. Ich glaube nicht, dass Prescott der Einzige ist, der diese Erfahrung machen musste. Ich hätte ihn von diesem Fall abziehen können, doch das wäre zu drastisch gewesen, und offen gestanden, er muss diese Situationen meistern lernen; er wird sie noch häufiger erleben. Außerdem wollte ich keinen Mangel an Vertrauen in ihn demonstrieren. Ich bin recht zuversichtlich, dass er nichts Dummes macht, und ich glaube nicht einen Augenblick lang, dass sie ihn in irgendeiner Weise ermuntert hat. Ich hoffe es jedenfalls nicht. Hör mal, hast du etwas dagegen, wenn ich kurz dein Telefon benutze?« Alan setzte sich abrupt auf und nahm den Arm von ihren Schultern.
»Wir müssen eine Wache im Krankenhaus postieren, vor Sawyers Zimmer! Falls Dave Recht hat, ist er der Mörder. Falls du Recht hast, könnte der Mörder jederzeit wieder versuchen zuzuschlagen, nachdem der erste Versuch nicht von Erfolg gekrönt war.«
»Lange nicht gesehen«, sagte Laura und hob ihr Glas.
»Zu lange, Meredith. Übrigens, ein fantastisches Kleid, das du da anhast. Ich weiß überhaupt nicht, warum wir uns so lange nicht mehr gesehen haben. Früher haben wir uns häufiger getroffen. Aber die Zeit fliegt nur so dahin in diesen Tagen. Ich hatte zu tun, du hattest zu tun, Alan hat immer zu tun …«
»Ich muss schließlich verhindern, dass deine Mandanten umgelegt werden!«, sagte Lauras Bruder schroff.
»Hey, es ist dein Job, die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu schützen! Wie kommst du voran? Irgendwelche Fortschritte?«
»Ein paar«, lautete die vorsichtige Antwort.
»Was hast du übrigens
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