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Tote Kehren Nicht Zurück

Tote Kehren Nicht Zurück

Titel: Tote Kehren Nicht Zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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er könnte überhaupt etwas zu sagen haben?« Meredith setzte sich neben ihm auf die Couch, sodass er den Schlitz in ihrem Kleid sehen konnte.

    »Oh«, sagte er.

    »Wofür ist der?«

    »Für dich! Überraschung! Hör zu, Sammy ist die Sorte Junge, die den ganzen Tag lang unbeaufsichtigt durch die Gegend streift – niemand fragt ihn je, wo er gewesen ist oder was er gemacht hat, richtig? Und er gehört auch nicht zu den Kindern, die zu einer halbwegs vernünftigen Zeit zu Bett geschickt werden. Erinnerst du dich an den Weg über die Trockenmauer hinten im Garten von Tudor Lodge? Ich konnte mir vorstellen, dass Sammy Joss sich mehr oder weniger häufig in den Garten geschlichen hat, wo er doch so nah bei Tudor Lodge wohnt, aus reiner Neugier, verstehst du?«

    »Möglich«, räumte Alan nachdenklich ein.

    »Oder weil er das Haus ausspionieren wollte, entweder für sich oder für jemand anderen. Ich kenne die Josses ein wenig besser als du.« Meredith entschied sich, seine Antwort zu ignorieren. Sie hatte eine Abmachung mit Sammy Joss, und sie hatte vor, sich an ihren Teil zu halten.

    »Ich habe mich jedenfalls gefragt, ob er möglicherweise auch am Abend des Mordes im Garten von Tudor Lodge rumgehangen hat.« Alan stellte den Sherry ab.

    »Und?«

    »Es dauerte eine ganze Weile, bis ich ihn überzeugt hatte, doch schließlich gab er es zu. Er beobachtet die Penhallows regelmäßig durch die Fenster. Oder wenigstens durch das Küchenfenster, das nach hinten zeigt und wo sich niemand die Mühe macht, nach Anbruch der Dunkelheit einen Vorhang zuzuziehen oder eine Jalousie herunterzulassen. Er war an diesem Abend über die Mauer gestiegen wie schon früher, in der Absicht, sich hinter den Büschen zu verstecken und die Penhallows zu beobachten, doch er erlebte eine unangenehme Überraschung. Jemand anderes war ihm zuvorgekommen und spielte das gleiche Spiel wie Sammy. Harry Sawyer.«

    »Was? Harry Sawyer?«, rief Alan aus.

    »Dann hat Dave Pear ce am Ende vielleicht doch Recht!«

    »Was denn, glaubt Dave Pearce, dass Harry Sawyer der Mörder ist?«, fragte Meredith verblüfft.

    »Sagen wir es so: Dave Pearce hat eine Theorie, und sie klingt plausibel.«

    »Und du bist der gleichen Meinung wie Dave Pearce? Du glaubst, dass er Recht hat?«

    »Es war bereits vorher eine Möglichkeit, die wir in unsere Ermittlungen mit einbezogen hatten, und jetzt wird sie noch wahrscheinlicher. Dave ist ein guter Mann, und er nimmt seine Arbeit ernst. Ich denke mir, er würde den Fall gerne lösen und das Lob einheimsen. Daran ist nichts falsch, und möglicherweise hat er sogar Recht, insbesondere jetzt, wo wir einen Zeugen haben, der Harry zur fraglichen Zeit am Tatort gesehen hat.« Meredith dachte über seine Worte nach. Sie kratzte sich geistesabwesend am Kopf und zerstörte das sorgfältige Arrangement, das sie kurze Zeit zuvor am Spiegel kreiert hatte.

    »Nun, das würde mich und meine geniale Idee matt setzen.«

    »Und wie lautet diese geniale Idee?« Markby lächelte und legte den Arm um ihre Schultern.

    »Glaub mir, es interessiert mich wirklich. Ich habe eine Menge Respekt vor deinen genialen Ideen, obwohl sie sich gelegentlich auch als …« Er bemerkte ihren Blick und ergänzte seine letzten Worte hastig:

    »… gelegentlich auch als schwierig zu beweisen herausstellen. Das Dumme an der Polizeiarbeit ist nämlich, dass wir alles beweisen müssen. Wenn wir einen Fall abgeschlossen haben, wird er vor Gericht auf Herz und Nieren geprüft. Ein Polizist darf sich nicht auf sein Gefühl verlassen, ganz gleich, wie stark es sein mag. Ein Polizist hält sich an Beweise, sonst steckt er bald in ziemlichen Schwierigkeiten.« Sie kuschelte sich in seine Armbeuge.

    »Hm, ja, ich bin ja keine Polizistin, und ich darf mich auf mein Gefühl verlassen, oder? Im Gegensatz zu Dave Pearce glaube ich nämlich nicht, dass Harry Sawyer euer Mann ist. Ich glaube allerdings, dass Harry weiß, wer es getan hat. Sammy wäre fast in ihn gerannt in der Dunkelheit. Er und Harry kommen nicht gut miteinander aus, deswegen wollte er nicht, dass Harry ihn auf einem fremden Grundstück erwischt, auch wenn Sawyer nicht mehr Recht hatte dort zu sein als Sammy. Harry hat den Jungen jedenfalls nicht bemerkt, weil seine Aufmerksamkeit abgelenkt war. Er hat ein Mädchen beobachtet, das Sammy als Kate Drago identifizieren kann, nachdem er Kate in der Gemeindehalle gesehen hat.« Alan trank den Rest von seinem Sherry und stellte das Glas vorsichtig auf

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