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Tote Kehren Nicht Zurück

Tote Kehren Nicht Zurück

Titel: Tote Kehren Nicht Zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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mit dem Geschmack oder dem Aussehen zu tun – nun ja, schon mit dem Aussehen, aber nichts, das für irgendjemanden außer mir von Interesse sein könnte. Hab einen Augenblick Geduld, Paul, und verrate mir, wie du es gemacht hast. Ich brauche keine Liste mit Zutaten, sondern wie du alles gemacht hast. Stell dir einfach vor, ich wäre eine von deinen alten Damen.«

    »Sie sind nicht alle alt«, sagte Paul.

    »Du meinst die Methode, Alan, habe ich Recht? Nun ja, als Erstes bereitet man die Füllung zu, gehackte Pilze, Hackfleisch, der geröstete Speck, wie ich bereits gesagt habe … dann legt man jedes einzelne Schnitzel auf eine Platte und schlägt es so dünn, wie es nur geht. Anschließend verteilt man die Füllung auf dem Fleisch, rollt es sozusagen und steckt einen Cocktailspieß hindurch, um es zusammenzuhalten. Danach nimmt man einen Faden und wickelt …«

    »Halt, halt!«, unterbrach ihn Markby und hob die Hand.

    »Womit schlägst du das Schnitzel dünn? Vielleicht klingt meine Frage dumm, aber vergiss nicht, ich bin Polizist und kein Koch. Mir ist aufgefallen, dass das Fleisch mit lauter kleinen Vertiefungen überzogen war.«

    »Mit einem Fleischhammer«, sagte Paul verwirrt.

    »Kann ich ihn vielleicht sehen, diesen Fleischhammer?« Alan sprang eifrig von seinem Platz auf.

    »Ich glaube, jetzt ist er übergeschnappt«, sagte Laura an Meredith gewandt.

    »Das kommt von diesem ständigen Stress!«

    »Gewiss«, antwortete der gutmütige Paul an Markby gewandt.

    »Komm mit in die Küche.« Sie gingen in die Küche, wo Paul nicht nur einen, sondern zwei Fleischhämmer verschiedener Größe aus der Schublade nahm und anfing, Markby die verschiedenen Vorzüge und Nachteile zu erklären.

    »Der kleine hier ist ein gewöhnlicher britischer Fleischhammer. Der Kopf ist zu klein, um viel zu bewirken, und wenn man zu viel schlägt, riskiert man Löcher im Fleisch. Dieser hier jedoch …«, Paul hob den anderen Hammer. Markby betrachtete das Instrument. Es war ein beeindruckendes Gerät, ein richtiger Schlegel, und eine Seite des massiven Holzkopfes war mit einer stumpfzackigen Stahlplatte überzogen.

    »Das ist ein echter mitteleuropäischer Schnitzelklopfer. Ich habe ihn letztes Jahr in Prag gekauft, als Laura und ich einen Kurztrip dorthin gemacht haben«, berichtete Paul voller Begeisterung.

    »Damit kann man ein Schnitzel so dünn klopfen wie Papier, ohne dass das Fleisch löchrig wird. Dieser mickrige kleine Hammer hier – wenn du damit zu sehr übertreibst, hast du kein Schnitzel mehr, sondern kleine Fetzen von Fleisch, aus denen du höchstens noch Geschnetzeltes machen kannst.« Markby streckte die Hand nach dem

    »echten mitteleuropäischen Schnitzelklopfer« aus. Er nahm ihn, wog ihn prüfend in der Hand und vollführte eine schlagende Bewegung damit.

    »Hast du je den Gestohlenen Brief gelesen, Paul? Nein? Macht auch nichts. Es ist eine alte Kriminalgeschichte über einen kompromittierenden Brief. Die Wohnung des Schurken wird durchsucht, ohne Erfolg, bis der Detective erkennt, dass der fragliche Brief nicht versteckt, sondern die ganze Zeit über vor ihren Augen gewesen ist, in einem Briefständer zusammen mit all der üblichen Tagespost. Er war, wie ich annehme, ein besserer Detective als ich. Ich suche nach einer Mordwaffe, und dabei hängt sie die ganze Zeit über inmitten aller anderen Utensilien an einer Küchenwand, wo jeder sie sehen kann!« Er wandte sich ab und rannte aus der Küche.

    »Kann ich euer Telefon benutzen? Tut mir Leid, wenn ich die Feier abbrechen muss, und ich verspreche, dass ich alles tun werde, um es wieder gutzumachen, aber es ist keine Übertreibung, wenn ich euch sage, dass es um Leben und Tod geht!« Er tippte bereits die Nummer ein, während er noch redete, und als sich jemand am anderen Ende meldete, brüllte er fast in den Hörer.

    »Hallo? Superintendent Markby hier. Wer ist noch da? Prescott? Gut. Schaffen Sie ihn ans Telefon, schnell! … Steve, sind Sie das? Ich möchte, dass Sie nach Tudor Lodge fahren und dort auf mich warten! … Ja, jetzt sofort! Wir treffen uns dort in …«, Markby sah auf seine Armbanduhr,

    »… wir treffen uns dort in zwanzig Minuten!« Inzwischen waren Laura und Meredith in den Flur gekommen und überhäuften Markby mit Fragen.

    »Ich muss gehen, Schwester, tut mir Leid. Ich krieche fünfzig Mal auf den Knien durch den Garten oder was auch immer du als Buße von mir verlangst, aber ich muss so schnell wie möglich rüber nach

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