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Tote Kehren Nicht Zurück

Tote Kehren Nicht Zurück

Titel: Tote Kehren Nicht Zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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ereignisreichen Besuch auf Tudor Lodge. Sie hatten nicht über das gesprochen, was sich ereignet hatte. Meredith wusste aus Zeitungen und von dem Gerede der Leute in der Stadt, dass Carla Penhallow in eine psychiatrische Klinik eingewiesen worden war, dass Kate Drago sich erholt hatte und auch Harry Sawyer über den Berg war. Die Meinung der Einheimischen betreffend Carla war zwiespältig, doch was Harry Sawyer anging, sagten alle das Gleiche. Harry war einer von ihnen. Er hatte seine Fehler, wie Mrs Crouch es nannte, doch er war ein fleißiger Mann, und niemand verdiente es, bei lebendigem Leib in seinem Bett zu verbrennen, oder? Meredith musste an Harry denken, daher fragte sie nun:

    »Macht er immer noch Fortschritte? Ich schätze, er wird noch eine ganze Weile im Krankenhaus liegen müssen, der Ärmste.« Alan nickte.

    »Zusätzlich zu den Verbrennungen und den Schäden an seiner Lunge vom Rauch hat er ein schlimmes Trauma erlitten. Wir konnten bisher immer nur ganz kurz mit ihm reden. Wir waren allerdings im Stande, die wesentlichen Fakten von ihm zu bekommen. Er hat sie natürlich gesehen in jener tödlichen Nacht. Er hat sogar gesehen, wie Carla ihren Mann niedergeschlagen hat. Er ist über die Mauer geschlichen, um den Weg zur Hintertür von Tudor Lodge abzukürzen. Er hat auf eine Gelegenheit gehofft, noch einmal mit Andrew über das Stück Land zu sprechen. Im Garten angekommen sah er, dass ihm ein anderer Besucher zuvorgekommen war. Kate Drago stand am Küchenfenster und spähte heimlich von draußen ins Haus. Sawyer erkannte, dass irgendetwas im Gange war, also wartete er im Schatten, um zu sehen, was Kate vorhatte. Er hat nicht gehört, wie der junge Sammy Joss hinter ihm ebenfalls über die Mauer geklettert kam und wieder verschwand. Harry muss ein Geräusch gemacht haben, das ihn verriet, denn irgendwie bemerkte Kate, dass noch jemand anderes außer ihr im Garten war. Sie erschrak und ergriff die Flucht. Harry ging zum Fenster und warf nun seinerseits einen Blick in die Küche. Er sah Andrew und hielt die Gelegenheit für gekommen, mit ihm zu reden. Er klopfte ans Fenster. Fast im gleichen Augenblick öffnete sich drinnen die Tür zur Halle, und Harry erhaschte einen flüchtigen Blick auf eine Frau in einem blauen Morgenmantel. Andrew hatte Harrys Klopfen gehört und war offensichtlich der Meinung, es sei von der Tür zum Garten gekommen, denn er ging hin, um zu öffnen. Er hatte nicht bemerkt, dass er nicht mehr alleine in der Küche war.« Markby verstummte und sah Meredith an.

    »Carla trug einen blauen Hausmantel aus Chenille. Wir fanden blaue Fasern unter Andrews Fingernägeln. Die Gewebeproben sind identisch.«

    »Das wird der Jury sicherlich gefallen«, sagte Meredith und war überrascht über die Bitterkeit in ihrer eigenen Stimme.

    »Eindeutige forensische Beweise, dass die Angeklagte am Ort des Verbrechens war.« Sie schüttelte den Kopf.

    »Es tut mir Leid.« Er sah sie besorgt an.

    »Ich weiß, wie du dich fühlen musst. Aber ich will ehrlich sein, wir hatten Glück, dass wir das fragliche Kleidungsstück in die Hand bekamen. Carla hat versucht, es verschwinden zu lassen, indem sie es zusammen mit anderen Sachen in eine Altkleidertüte packte, die sie Irene Flack schenkte. Doch Irenes Wagen ist gegenwärtig nicht fahrtüchtig, also ließ sie den Altkleidersack in der Abstellkammer stehen, wo wir ihn gefunden haben. Carla hat den Morgenmantel zwar gewaschen, trotzdem hoffen wir, dass die Spurensicherung Blut nachweisen kann.« Meredith schwieg. In einem Beet nahebei wuchsen weitere Schlüsselblumen, doch sie hatten ihren Charme verloren.

    »Carla für ihren Teil hat sich auf ihren Ehemann konzentriert«, fuhr Markby fort, während er Meredith immer noch beobachtete.

    »Deswegen hat sie Harry am Fenster nicht bemerkt. Andrew hingegen hat, wie ich bereits sagte, nicht bemerkt, dass seine Frau in den Raum gekommen war. Für Harry waren drei Leute einer zu viel. Er änderte seine Meinung und zog sich hastig in den Schutz der Büsche zurück, bevor Andrew die Tür öffnen und ihn bemerken konnte. Von dort aus beobachtete er, wie Andrew nach draußen kam und Kates Namen rief. Dann sah er, wie Carla sich von hinten an ihren Mann heranschlich. Sie hielt einen, wie Harry es nennt, Holzhammer in der Hand. Er sah, wie sie zuschlug und wie Andrew zu Boden ging …«

    »Hätte er denn nicht eingreifen können?«, unterbrach ihn Meredith entrüstet.

    »Er war starr vor Entsetzen, sagt er, und

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