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Tote Kehren Nicht Zurück

Tote Kehren Nicht Zurück

Titel: Tote Kehren Nicht Zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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gewährt keine Würde, dachte er und ließ das Laken zurückfallen.

    »Sieht aus, als wäre er auf dem Weg ins Bett gewesen, als irgendetwas ihn nach hier draußen gelockt hat«, sagte Pearce.

    »Wir fanden eine volle Wärmflasche in der Nähe, als hätte er sie bei sich getragen, als er niedergeschlagen wurde. Das Wasser darin war eiskalt, als der Tote gefunden wurde. Drei oder vier Schläge, schätze ich.« Der Superintendent grunzte nur, während er hinunter auf den eingeschlagenen Schädel starrte.

    »Wir müssen auf jeden Fall das Ergebnis der Obduktion abwarten, um festzustellen, ob die Schläge sofort tödlich waren oder ob er möglicherweise hätte gerettet werden können, wenn man ihn rechtzeitig entdeckt hätte.«

    »Ein Schlag hat möglicherweise die richtige Stelle getroffen. Glück, schätze ich«, sagte Pearce, dann erkannte er, dass er vielleicht nicht die beste Wortwahl getroffen hatte, und beeilte sich weiterzureden, bevor Markby ihn tadeln konnte.

    »Möglich wäre allerdings auch, dass er verblutet ist.«

    »Er hat ziemlich stark geblutet, so viel steht fest«, entgegnete Markby. Pearce erkannte, dass Markby eine Warnung ausgesprochen hatte, nicht das Ergebnis der Obduktion vorwegzunehmen. Er nickte zerknirscht. Markby war die unglückliche Wortwahl Pearces nicht entgangen, doch es war wenig sinnvoll, Dave deswegen an die Kehle zu springen. Pearce war von Natur aus nicht gefühllos – er hatte nur unbedacht geredet.

    »Wer hat den Toten identifiziert?«, fragte Markby. So sehr er auch an Anblicke wie diesen gewöhnt war – diesmal ging es ihm näher als gewöhnlich, genau wie er befürchtet hatte. Ein Grund mehr, sich nach außen hin völlig neutral zu geben.

    »Sein Hausarzt, Dr. Pringle. Er wurde zu Mrs Penhallow gerufen, und er blieb, um uns den Tod zu bestätigen.«

    »Wer hat den Arzt zu Mrs Penhallow gerufen? Wir?« Pearce schüttelte den Kopf.

    »Die Reinemachefrau. Sie kam zur Arbeit, kurz nachdem Mrs Penhallow den Leichnam entdeckt hatte. Es war gegen halb acht und Viertel vor acht heute Morgen. Sie heißt Irene Flack, und sie hat ausgesagt, Mrs Penhallow hätte auf der Wiese neben dem Toten gesessen und wäre in einem schrecklichen Zustand gewesen. Sie hätte keinen zusammenhängenden Satz sprechen können und ununterbrochen geweint und geschrien. Mrs Flack wollte sie ins Haus führen, doch es gelang ihr nicht, und so rannte sie zum Telefon und alarmierte den Hausarzt. Anschließend hat sie die Polizei benachrichtigt. Sie scheint eine vernünftige Frau zu sein, die nicht so schnell den Kopf verliert. Sie hat ebenfalls bestätigt, dass der Tote Andrew Penhallow ist.«

    »Okay. Dann können Sie ihn jetzt wegbringen lassen.« Diesmal zitterte Markbys Stimme ein wenig und verriet, wie sehr er innerlich aufgewühlt war. Er hatte genug Leichen in seinem Leben gesehen, viele davon in schlimmerem Zustand als diese hier. Doch Penhallow war ein Altersgenosse gewesen, vor vielen Jahren, während der Schulzeit, und sein Tod rührte alte, quälende Erinnerungen auf. Ich kannte ihn, Horatio … Der Tod eines Menschen aus der eigenen Generation, eines Menschen, der einem nahe gestanden hat, mit dem man zusammen aufgewachsen ist, erzeugt mehr als nur eine natürliche Besorgnis. Er erinnert in kalter Schärfe an die eigene Sterblichkeit. Markby war dagegen nicht immun. Verdammt, dachte er. Wer hätte gedacht, dass Penhallow eines Tages so enden würde? Er war als Kind so ein harmloser Spinner gewesen. Pearce hatte den Kopf aus dem Zelt gestreckt, um Markbys Anordnung an den Constable weiterzugeben, der sich gewichtigen Schrittes auf den Weg zum Leichenwagen machte, ein Stück weit die Straße hinunter.

    »Wir haben die Türen und Fenster des Hauses in Augenschein genommen und nach Spuren eines Einbruchsversuchs gesucht«, berichtete Pearce.

    »Wir haben nichts gefunden. Das Haus besitzt ein Alarmsystem, doch es war nicht eingeschaltet. Wahrscheinlich hätte Penhallow es noch eingeschaltet, bevor er zu Bett gegangen wäre. Was mich verwirrt, ist die Tatsache, dass er von hinten erschlagen wurde. Wenn er nach draußen gegangen ist, weil er ein Geräusch gehört oder vielleicht sogar etwas durch das Fenster beobachtet hat und nachsehen wollte, um den hypothetischen Besucher zu stellen, dann würde man doch erwarten, dass der Schlag von vorn gekommen wäre, oder? Ein flüchtender Eindringling würde sich ganz bestimmt nicht von hinten anschleichen, um Penhallow zu erschlagen. Er würde die

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