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Tote Kehren Nicht Zurück

Tote Kehren Nicht Zurück

Titel: Tote Kehren Nicht Zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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sprach, bemerkte Markby hinter der Scheibe eine Bewegung, und beide blickten schuldbewusst auf. Eine Frau mittleren Alters stand in der Küche und beobachtete mit erhobenen Augenbrauen ihr Tun.

    »Das ist die Reinemachefrau«, murmelte Pearce.

    »Ich lasse Sie jetzt mit Ihrer Arbeit allein«, sagte Markby und wandte sich erneut zur Hintertür. Sie wurde ihm geöffnet, bevor er Zeit fand anzuklopfen. Er lächelte die Frau an.

    »Mrs Flack?«, erkundigte er sich freundlich.

    »Ja«, antwortete sie steif.

    »Und Sie sind Chief Inspector Markby, der früher die Station in Bamford geleitet hat, richtig? Sind Sie wieder zurückgekommen?« Markby interpretierte die Frage so, dass sie wissen wollte, ob er in seinen alten Job zurückgekehrt sei, und verneinte. Ein wenig zaghaft erklärte er ihr, dass er inzwischen Superintendent war und im Bezirkspräsidium arbeitete.

    »Hmmm«, sagte Mrs Flack und bedachte ihn mit einem scharfsinnigen Blick, während sie die Neuigkeit verarbeitete.

    »Nun ja, ich bin jedenfalls froh, dass Sie es sind, weil Mrs Penhallow in einem schrecklichen Zustand ist und mit Vorsicht behandelt werden muss. Sie sind wenigstens höflich, wage ich zu hoffen.« Mrs Flack schien keine gute Meinung von der Polizei im Allgemeinen zu haben. Er schob sich in die Küche und fragte leise:

    »Wie geht es ihr im Augenblick?«

    »Ich war gerade oben bei ihr. Sie hat sich hingelegt. Sie hat mit diesem grauenhaften Geweine aufgehört. Aber sie ist nicht sie selbst – was will man auch schon anderes erwarten, nicht wahr?« Mrs Flack starrte Markby herausfordernd an.

    »Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich mich kurz setze?«, fragte Markby und nahm Platz, bevor Mrs Flack eine Chance hatte, es zu verweigern.

    »Vielleicht hätten Sie den einen oder anderen Augenblick Zeit für mich, bevor ich nach oben gehe und mit Carla – ich meine Mrs Penhallow spreche?«

    »Ich weiß nichts über diese Sache!« Sie starrte ihn schockiert an.

    »Er war mausetot, als ich heute Morgen hier ankam! Er lag draußen auf dem Rasen und war ganz nass vom Tau. Er muss die ganze Nacht dort draußen gelegen haben, der arme Teufel. Und sie hat im Morgenmantel neben ihm gesessen und grauenvoll gejammert. Sie hätte sich eine Lungenentzündung einfangen können! Ich habe mich furchtbar erschreckt. Ich dachte, sie hätte den Verstand verloren, also bin ich ins Haus gerannt und hab Dr. Pringle angerufen. Anschließend hab ich die Polizei informiert«, fügte sie hinzu.

    »Das war sehr gut durchdacht, Mrs Flack«, lobte Markby. Das Kompliment besänftigte sie vorübergehend, doch sie war eine ehrliche Person.

    »Dr. Pringle hat gesagt, ich sollte die Polizei rufen.«

    »Ich wage zu behaupten, dass Sie uns auch ohne Dr. Pringles Ratschlag informiert hätten. Hat das elektrische Licht hier in der Küche gebrannt, als Sie heute Morgen zur Arbeit gekommen sind?« Sie nickte.

    »Ja. Es ist eine sehr dunkle Küche, morgens jedenfalls. Selbst im Hochsommer wird es nicht viel heller hier drin. Das kommt von den vielen Bäumen draußen im Garten, sie nehmen das Licht weg.« Also würde er Carla fragen müssen, ob das Licht bereits gebrannt hatte, als sie am Morgen nach unten gekommen war, oder ob sie es eingeschaltet hatte. Er war nicht erbaut von dem Gedanken, Carla Fragen stellen zu müssen, nicht wenn sie in dem Zustand war, den Mrs Flack beschrieben hatte. Wahrscheinlich würde sie sich sowieso nicht an irgendwelche Einzelheiten erinnern.

    »Vielleicht können Sie mir etwas über die allgemeine Routine im Haus erzählen, Mrs Flack?«, fragte Markby.

    »Was beispielsweise machen Sie genau? Worin besteht Ihre Aufgabe?« Mrs Flack nahm auf einem Windsorstuhl Platz und faltete die Hände im Schoß. Sie trug einen rosafarben karierten Overall und praktisches Schuhwerk. Sie hatte eine Dauerwelle in den sorgfältig gekämmten Haaren, die, wie Markby vermutete, gefärbt waren. Sie schimmerten rötlich-braun.

    »Ich bin die Haushälterin der Penhallows«, sagte sie fest.

    »Nicht die Putzfrau. Das ist ein Unterschied.«

    »Ich verstehe«, sagte er ergeben. Sie nickte.

    »Ich komme jeden Morgen um halb acht und mache das Frühstück. Nicht, dass Mrs Penhallow viel frühstücken würde, aber Mr …« Sie brach ab, als sie über ihren verstorbenen Arbeitgeber reden sollte, doch dann riss sie sich zusammen.

    »Wenn Mr Penhallow oder der junge Luke, der Sohn der beiden, hier sind, brate ich morgens immer Speck. Mrs Penhallow nimmt nur Joghurt und

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