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Tote Kehren Nicht Zurück

Tote Kehren Nicht Zurück

Titel: Tote Kehren Nicht Zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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vergessen Sie das nicht. Sie wollte ihren Vater dazu bringen, vor seiner Familie die Vaterschaft anzuerkennen. Bisher deutet nichts darauf hin, dass sie dieses Ziel aufgegeben hat.«

    »Aber ihr Vater ist tot!«, wandte Pearce ein.

    »Wenn das ihr Plan war, dann kann sie ihn jetzt vergessen! Wir wissen außerdem nicht mit Sicherheit, ob sie uns die Wahrheit erzählt hat, ob sie tatsächlich seine Tochter war, meine ich. Das kann sie leicht sagen, jetzt, wo sowohl die Mutter als auch der angebliche Vater tot sind. Wer will ihr das Gegenteil beweisen?«

    »Penhallow mag tot sein«, stimmte Markby zu,

    »doch Carla und ihr Sohn sind immer noch sehr lebendig. Was Kate Drago angeht, so kann sie ihr Ziel immer noch erreichen.«

    »Sie meinen, Kate Drago wird hier in Bamford bleiben, bis sie einen Weg gefunden hat, die beiden mit der Wahrheit zu konfrontieren?« Pearce sah Markby erschrocken an.

    »Und wir lassen das zu? Das ist wohl kaum fair den beiden gegenüber.«

    »Was ist an Mord schon fair, Dave? Ich glaube, dass Kate Drago so lange in Bamford bleiben wird, wie sie die kleinste Chance wittert, den Penhallows gegenüberzutreten. Sie ist einzig und allein deshalb hergekommen, weil sie den beiden als Andrews Tochter vorgestellt werden wollte. Sie hat sogar etwas Schickes zum Anziehen mitgebracht, für den Fall, dass eine Einladung zum Bleiben ausgesprochen würde. Sie ist keine Frau, die einen von langer Hand vorbereiteten Entschluss bei der ersten Hürde aufgibt. Sie ist eine Kämpferin, Dave, und niemand, der so schnell flüchtet. Wenn sie mit den Penhallows zusammentrifft, könnte das gewisse Entwicklungen beschleunigen, wie es so schön heißt. Sie hat uns eine überzeugende Geschichte erzählt, aber vielleicht ist sie ja auch nur eine gute Schauspielerin. Ich möchte eine ganze Menge mehr über sie in Erfahrung bringen, und im Augenblick finden wir mehr heraus, wenn wir sie an der langen Leine lassen, anstatt sie von der Außenwelt abgeschnitten in eine Zelle verfrachten.«
    Pearce kaute aufsässig auf der Unterlippe.

    »Ihre Geschichte ist verdammt dünn, wenn Sie mich fragen. Sie kam zurück, sah den alten Penhallow durchs Fenster und …«
    Markby räusperte sich und murmelte, Andrew Penhallow und er seien früher Schulkameraden gewesen und etwa im gleichen Alter.

    »Ich meinte nicht ›alt‹ wie ›Greis‹«, verbesserte Pearce hastig seinen Fauxpas.

    »Ich meinte … Sie wissen schon, es ist eine Redewendung, nicht wahr? Ich wollte sagen, sie hat den verstorbenen Mr Penhallow durch das Fenster gesehen. Er war allein. Soweit mag ja alles noch stimmen, doch dann betritt sie mit ihrer Geschichte das Reich der Feen und Märchen. Sie erzählt uns etwas von einer mysteriösen Gestalt an der Hausecke, von der sie nicht einmal sagen kann, ob sie männlich oder weiblich war, und nimmt die Beine in die Hand – und all das, man stelle sich vor, nachdem sie den ganzen Weg von der Stadt nach Tudor Lodge zu Fuß gelaufen ist in der Absicht, den alten … Entschuldigung, den toten Andrew Penhallow ein zweites Mal zur Rede zu stellen! Das klingt faul, wenn Sie mich fragen, Sir. Mächtig faul!«
    Markby dachte über Pearces Worte nach.

    »Ich räume ein, dass sie nur undeutliche Angaben bezüglich der Gestalt machen konnte, die sie im Garten gesehen haben will. Ob es genug war, um sie so zu erschrecken, dass sie weggerannt ist … Sie war sehr nervös, und es war spät. Sie hat darauf gebaut, ihren Vater alleine anzutreffen, wie beim ersten Besuch. Hätte sie gewusst, dass noch jemand um das Haus herumschleicht, wäre sie vielleicht gar nicht so weit vorgedrungen, sondern gleich geflüchtet. Vergessen Sie nicht, wenn sie in der Lage war, durch das Küchenfenster ihren Vater zu beobachten, dann hätte jemand anderes genau das Gleiche tun können. Und vielleicht hat tatsächlich jemand anderes in der Dunkelheit gelauert, jemand, der einen Einbruch im Sinn hatte. Wie praktisch, dass Andrew Penhallow die Tür öffnete! Noch etwas«, fügte Markby hinzu.

    »Es heißt tatsächlich, Tudor Lodge hätte einen Hausgeist.«

    »Aber Hausgeister schlagen Menschen nicht die Köpfe ein«, entgegnete Pearce. Markby fand Prescott in der Kantine, wo er düster über einem Becher voll erkaltendem Kaffee und einem halb aufgegessenen Donut brütete. Glücklicherweise war außer Prescott nur noch eine Person anwesend, eine Zivilangestellte, die mit dem Rücken zu ihnen gewandt saß.
    Markby legte die Hand auf die Lehne des Stuhls

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